GKM leidet unter niedrigen - Strommarktpreisen

GKM leidet unter niedrigen
Strommarktpreisen

Mannheim, 12. Mai 2015. Das abgelaufene Geschäftsjahr der Grosskraftwerk Man

K800 gkm
Foto GKM
nheim Aktiengesellschaft (GKM) war von rückläufigen Umsatz- und Absatzzahlen geprägt. Weder beim Strom- noch beim Fernwärmeabsatz setzte sich die positive Tendenz der Vorjahre fort. Die Stromnachfrage ging im Jahr 2014 um insgesamt 10,9 % auf 5,9 Mrd. kWh zurück. Das Verkaufsvolumen bei der Fernwärme reduzierte sich gegenüber 2013 um 21,7 %.

Negative Entwicklung beim Stromabsatz

Verantwortlich für den Rückgang beim Stromverkauf war insbesondere die geringere Nachfrage nach konventioneller Erzeugung aufgrund der gestiegenen Mengeneinspeisung von erneuerbaren Energien in das deutsche Stromnetz und den dadurch bedingten niedrigen EEX-Preisen. Während der Drehstromverkauf mit 4,837 Mrd. kWh im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen deutlichen Rückgang um 13,2 % verbuchen musste, stieg die Abgabe von Einphasenbahnstrom um 1,2 % auf 1,098 Mrd. kWh. Mitverantwortlich für die positive Spartentendenz war die frühe Verfügbarkeit einer neuen Frequenzumrichteranlage der Deutschen Bahn, die im GKM seit Ende 2013 zur Verfügung steht. Da die Bahn auch zukünftig auf die Kompetenz und Zuverlässigkeit des GKM setzt, hat sie sich bereits frühzeitig im Zusammenhang mit dem Bau von Block 9 eine zusätzliche Leistung von rund 100 MW gesichert. Damit wird das GKM seine bereits heute große Bedeutung als einer der führenden Bahnstromproduzenten in Deutschland weiter ausbauen.

Witterungsbedingter Rückgang beim Fernwärmeverkauf

Im Geschäftsfeld Fernwärme produziert das GKM Fernwärme - ausschließlich mittels Kraft-

Wärme-Kopplung - für das Netz der Metropolregion Rhein-Neckar und Ferndampf für benachbarte Indus-triebetriebe. Mit einem Verkaufsvolumen von 2,105 Mrd. kWh th sank die Nachfrage gegenüber dem Vorjahr witterungsbedingt um mehr als 22 %. So war der Oktober beispielsweise einer der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Ohne Veränderung der Anzahl der belieferten Haushalte ist der Spartenabsatz ausschließlich von den Außentemperaturen und dem damit einhergehenden Wärmebedarf abhängig. Beim Ferndampf lag die Abgabemenge mit 0,068 Mrd. kWh th   um rund 8 % unter dem Wert von 2013. Für eine noch flexiblere und effizientere Strom- und Fernwärmeerzeugung setzen MVV Energie und GKM seit 2013 einen der leistungsfähigsten Fernwärmespeicher Deutschlands ein. Die Anlage ermöglicht ein aktives Last- und Erzeugungsmanagement und ist damit ein wichtiger Baustein, um den steigenden Flexibilitätsanforderungen an die konventionelle Erzeugung gerecht zu werden. Zudem erhöht der Speicher die Versorgungssicherheit für die an das Fernwärmenetz angeschlossenen Haushalte.

Brennstoffverbrauch

Unser Brennstoffbedarf reduzierte sich gegenüber 2013 wegen der geringeren Strom- und Wärmeerzeugung im Berichtsjahr um 12,5 % auf 2,1 Mio. t SKE. Um eine sichere Brennstoffversorgung zu gewährleisten, beziehen wir unsere Steinkohle aus der ganzen Welt. Die sehr gute Rheinlage und Infrastruktur des GKM sowie die Zusammenarbeit mit zuverlässigen Logistikpartnern stellen zudem die erforderliche Belieferung zu jeder Zeit sicher.

Umsatz- und Gewinnentwicklung

Bedingt durch den Produktionsrückgang verminderte sich der Gesamtumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 492,8 Mio. €. Dabei beträgt der Anteil des Geschäftsfelds Strom 91,9 % und des Geschäftsfelds Fernwärme 8,1 % am Umsatzvolumen. Der Jahresüberschuss beläuft sich entsprechend den vertraglichen Grundlagen über die Strompreisverrechnung mit den Aktionären unverändert auf rund 6,647 Mio. € (10 % des Grundkapitals). Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, diesen in vollem Umfang zur Ausschüttung einer Dividende zu verwenden.

Prognose 2015

Durch die Inbetriebnahme von Block 9 erwarten wir derzeit trotz der zeitgleichen Stilllegung der Blöcke 3 und 4 und niedriger Marktpreise für das laufende Jahr eine Stromabgabe erheblich über Vorjahresniveau. In der Folge gehen wir im Vergleich zum Berichtsjahr für 2015 von deutlich höheren Aufwendungen aus.

Mitarbeiterzahl rückläufig

Am 31. Dezember 2014 waren im GKM 592 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 612). Die Zahl der Auszubildenden blieb mit insgesamt 76 hingegen unverändert auf sehr hohem Niveau. Auch die Anzahl der Studierenden, die in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg den praktischen Teil ihres Studiums bei uns im GKM absolvieren, blieb gleich.

Unser Zukunftsprojekt Block 9 im Leistungsbetrieb

Das GKM hat im Mai 2015 nach sechs Jahren Bauzeit mit Block 9 einen der modernsten und effizientesten Steinkohleblöcke der Welt planmäßig in den Leistungsbetrieb übernommen. Damit konnte das bisher größte Bauprojekt des Unternehmens und eines der größten in der Region erfolgreich abgeschlossen werden. Mit einem Wirkungsgrad von 46,4 % und einer Brennstoffausnutzung, die mittels Kraft-Wärme-Kopplung bis zu 70 % erreicht, setzt die Anlage beim Umwelt- und Klimaschutz neue Maßstäbe. In der Folge kann – im Vergleich zur entsprechenden Erzeugung in Altanlagen – eine jährliche CO 2 -Einsparung von bis zu 1,3 Mio. t erzielt werden. Block 9 wird damit nicht nur langfristig die sichere und umweltschonende Energiebereitstellung für Mannheim und die Region gewährleisten, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten.

Foto: gkm