Arbeitsplatzabbau in Mannheim und der Region befürchtet

Stefan RebmannRebmann wendet sich an Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Bahn

„Wettbewerbsfähigkeit kann nicht durch einfachen Arbeitsplatzabbau erreicht werden, “ so der Mannheimer Bundestagsabgeordnete Stefan Rebmann zu den Plänen der Deutschen Bahn (DB) AG über die Umstrukturierungen ihrer Schienengütersparte DB Cargo, die der Aufsichtsrat in seiner nächsten Sitzung am 8. Juni in Berlin beraten wird.

Mannheim könnte gleich mehrfach betroffen sein. Zum einen sollen durch die Schließung von Verladestellen Arbeitsplätze abgebaut werden. Nach bisherigen Informationen könnten dadurch im Bereich Saarland/Rheinland-Pfalz/Baden-Württemberg etwa 450 Arbeitsplätze wegfallen, was dann in Mannheim als größtem Standort wahrscheinlich ca. 100 bis 150 Arbeitsplätze betreffen könnte.
Des Weiteren sollen einzelne Verladestationen in der Region in Zukunft von Mannheim aus nur noch nachts bedient werden. Dadurch verspricht sich das Unternehmen eine höhere Auslastung ihrer Lokomotiven. Dies würde allerdings auch mehr nächtliches Lärmaufkommen am Rangierbahnhof Mannheim und den regionalen Zubringerstrecken mit sich bringen.
Weiterhin ist anscheinend geplant, die Organisationsstruktur des Unternehmens umzubauen. So sollen die bisherigen Regionen aufgelöst und stattdessen die Güterverkehre in drei Produktionskorridore eingeteilt werden. Diese sollen dann von Zentralen in Duisburg, Hannover und Berlin gesteuert werden. Das würde dazu führen, dass gerade der stark exportorientierte süddeutsche Raum organisatorisch geschwächt und wahrscheinlich bis zu 100 weitere Arbeitsplätze aus Mannheim verlagert würden.
In einem Anschreiben an den Bahnchef Dr. Rüdiger Grube und den Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Dr. Felcht kritisiert Rebmann die bisher bekannt gewordenen Vorschläge aus dem Umstrukturierungsprogramm. „Ich unterstütze weiterhin das politische Ziel mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Arbeitsplatzabbau ist keine Investitionen in die Qualität des Angebots und daher ungeeignet dieses Ziel voranzutreiben, “ so Rebmann.

Die Politik mache ihre Hausaufgaben und setzt in dem neuen Bundesverkehrswegeplan klar auf einen verlässlichen Ausbau der Schiene und die Beseitigung von Engpässen im Schienennetz. In einer Region, in der die verschiedenen Verkehrsträger Schiff, Straße und Schiene so stark verzahnt sind und diverse Güterströme aus ganz Europa zusammenfließen, bedürfe es einer gut aufgestellten Schienengüterlogistik. Dabei bieten der Ausbau der Rhein-Talbahn und die Eröffnung des Gotthardt-Tunnels enorme Entwicklungschancen.

Darüber hinaus warnt der Mannheimer Bundestagsabgeordnete in seinem Schreiben vor weiter zunehmender nächtlicher Lärmbelastung. „Es ist nicht einzusehen, warum die Mannheimer Bürgerinnen und Bürger den Preis für eine höhere Lokauslastung mit noch mehr Lärmbelastung zahlen sollen.“ In dieser Frage war sich Rebmann auch auf einem Treffen mit Vertretern der Bürgerinitiative Interessengemeinschaft Bahnregion Rhein-Neckar 21 (IG BRN 21) einig, die er beim Kampf um weniger Bahnlärm in Mannheim und der Region unterstützt.