Geistige Fitness durch körperliches Training?

K1024 160629 Logo HirnaktivNeurologische Klinik der Universitätsmedizin Mannheim sucht ältere Probanden

Mens sana in corpore sano – diese Weisheit der alten Römer, dass ein gesunder Körper einem gesunden Geist förderlich ist, zweifelt niemand ernstlich an. Doch Alltagsphilosophie ist das eine, der wissenschaftliche Nachweis das andere. Ärzte der Neurologischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) wollen nun den Nachweis erbringen: Sie suchen in Kooperation mit dem TSV Mannheim von 1846 e.V. und der Tanzschule CreaDom noch einige Teilnehmer für solch eine Studie. Wichtig: Frauen und Männer, die mitmachen möchten, müssen mindestens 60 Jahre alt sein und sollten in letzter Zeit keinen regelmäßigen sportlichen Aktivitäten nachgegangen sein.

„Wir wollen eine fundierte Antwort auf die Frage erhalten, wie sich Kraft-Ausdauer-Training oder Tanzen auf die geistige Fitness auswirkt“, umreißt Projektleiter Dr. med. Martin Griebe das Ziel des von der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung geförderten Forschungsvorhabens HIRNaktiv². Gemessen werden mögliche Veränderungen auf zweierlei Wegen: Zum einen durch klinische Tests beispielsweise des Gedächtnisses, zum anderen durch bildgebende Darstellung des Gehirns per Kernspintomographie – also ohne Strahlenbelastung. Die Probanden können kostenlos zwölf Monate lang an einem Kraft-Ausdauer-Training in einer speziell für diese Studie eingerichteten Trainingsgruppe beim TSV Mannheim oder an einem Tanztraining bei der Tanzschule CreaDom teilnehmen.

Interessenten können sich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch (0621 / 383-5265) melden. Mehr Informationen im Internet unter www.umm-training.uni-hd.de.

Hintergrundinformation:
Aus bildgebenden Untersuchungen ist bekannt, dass auch bei vermeintlich gesunden Menschen eine große Streuung struktureller Veränderungen des Gehirns zu finden ist – von unauffälligen Befunden bis hin zu ausgeprägten Durchblutungsstörungen, die lange ohne subjektive Krankheitszeichen bleiben. Neuere Studien deuten an, dass auch im Alter eine durch körperliches Training modifizierte Anpassung der Hirnfunktion möglich ist; Experten sprechen dabei von einer „funktionellen Adaptationsleistung“ oder „gebrauchsabhängigen Plastizität“ des Gehirns.