Windräder im Käfertaler Wald

Mannheim News flashOberbürgermeister Dr. Kurz im Gespräch mit der Schutzgemeinschaft Käfertaler Wald

Seitdem die Bemühungen des Nachbarschaftsverbandes Heidelberg-Mannheim um die Erstellung des Flächennutzungsplans Windenergie bekannt sind, hat die Schutzgemeinschaft Käfertaler Wald über 3.000 Unterschriften besorgter Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt des Erholungswaldes gesammelt.
Die Planungen zum Flächennutzungsplan Windenergie sehen zwei Standorte im Käfertaler Wald vor, an denen nach Einschätzung der Schutzgemeinschaft bis zu 13 Windkraftanlagen errichtet werden könnten.
Die Unterschriften wurden bereits am 12.04.2016 dem Oberbürgermeister übergeben.

Aus Sorge um das Wohl der Menschen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Käfertaler Wald wohnen, und aufgrund von Befürchtungen, dass dieses beliebte und stark frequentierte Naherholungsgebiet durch die Errichtung von Windrädern zerstört werden könnte, haben sich Siedlergemeinschaften und andere ehrenamtlich Engagierte in der Schutzgemeinschaft Käfertaler Wald zusammengefunden.
Am Gespräch im Rathaus mit dem Oberbürgermeister Dr. Kurz und dem Leiter des OB-Büros Siegfried Raatz, nahmen Klaus und Ruth Burchard - SGM Blumenau, Heidemarie Ehrhardt-May - Kleingärtnerverein Kirchwald e.V. 1969, Claudia Redlich - SGM Mannheim- Gartenstadt, Chris Rihm - Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Axel Roth - SGM Neues Leben, Hans-Peter Wozny - SGM Neueichwald I, Erika Baumstark und Roland Weiß - SGM Einigkeit, teil.

OB Dr. Kurz berichtete über den aktuellen Stand der Planungen und beschrieb die Zusammenhänge des umfangreichen Planungsprozesses im Gebiet des NV HD-MA. Die 18 Mitgliedsgemeinden müssen die Vorgaben der Landesregierung umsetzen und mögliche Standorte für Windenergieanlagen ausweisen. Aufgrund der Siedlungsdichte und vielfältigen Verkehrswege sei dies ein schwieriges Unterfangen.
Nach Untersuchungen des NV HD-MA soll einer der vorgesehenen Plätze auf Mannheimer Gemarkung, die Konzentrationszone Windkraft 1 (KZW 1) im Käfertaler Wald, nördlich der A6 sein. Bis auf Weiteres wird dieser Bereich aber nicht für die Errichtung von Windrädern freigegeben werden können. Hier gelte es, zunächst die weiteren Planungen der ICE-Neubaustrecke abzuwarten.

Der Standort der KZW 2, südlich der A6, soll laut OB möglichst gar nicht und wenn dann nur in erheblich kleinerem Umfang direkt entlang der Autobahn bei der weiteren Planung verfolgt werden.
Die Mitglieder der Schutzgemeinschaft Käfertaler Wald möchten im Hinblick auf die Eingriffe in die Natur und der möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Bevölkerung in den Stadtteilen Blumenau, Schönau, Waldhof, Gartenstadt und Käfertal erreichen, dass keine Windräder im Erholungswald errichtet werden. Allein die Geräuschkulisse, die von den Windrädern ausginge, würde den Käfertaler Wald als Naherholungsgebiet zerstören und würde auch im Widerspruch zum Lärmaktionsplan der Stadt stehen.

Der Flächennutzungsplan wird voraussichtlich Ende des Jahres durch die Versammlung des Nachbarschaftsverbandes verabschiedet. OB Dr. Kurz machte deutlich, dass ohne die Ausweisung von KZWs in einem Flächennutzungsplan die Errichtung von Windrädern unter Berücksichtigung der gesetzlichen Kriterien grundsätzlich überall möglich wäre. Das Interesse von Investoren für Windenergie wäre dann rechtlich kaum abzuwehren.

Die Vertreter/innen der Schutzgemeinschaft bleiben bei ihrer Haltung, dass weder die Errichtung von Windrädern, noch der Bau einer ICE-Trasse für das Erholungsgebiet Käfertaler Wald akzeptiert werden können.