10 Jahre Simulationspatientenprogramm an der Medizinischen Fakultät Mannheim

Klinikum MannheimSymposium zum Gründungsjubiläum

Es gibt gesunde Menschen, die quasi auf Knopfdruck glaubhaft den Kranken mimen können. Manche trainieren sich verschiedene Erkrankungen regelrecht an. Nicht alle Simulanten führen dabei Böses im Schilde. Im Gegenteil: manche tun es ganz gezielt, damit sich andere, echte Patienten von ihren Ärzten nicht nur medizinisch, sondern auch im persönlichen Umgang gut behandelt fühlen. Laienschauspieler nämlich, die Patienten mimen, um Studierende der Medizin gezielt in der ärztlichen Gesprächsführung zu schulen.

An der Medizinischen Fakultät Mannheim gehört ein solches Kommunikationstraining mit Simulationspatienten seit 10 Jahren zur Medizinerausbildung. Das Programm war zunächst als Pilotprojekt mit dem MaReCuM-Modellstudiengang aufgebaut worden; heute ist es fester Bestandteil des Studiengangs.

Die wichtigste Anforderung an die Schauspielpatienten: Für die Studierenden muss es sich so anfühlen, als säßen sie tatsächlich einer erkrankten Person gegenüber. Aber auch aus medizinischer Sicht muss die Darstellung stimmig sein. Dementsprechend entstehen die Gesprächssituationen nicht einfach intuitiv. Sie sind speziell konzipiert und müssen von den geschulten Simulationspatienten eingeübt werden.

Mit ihrem professionellen Spiel machen es die Laienschauspieler den angehenden Ärzten nicht immer leicht, die jeweilige Gesprächssituation souverän zu meistern. Eine anschließende konstruktive, strukturierte Rückmeldung an den Studierenden, quasi aus der Innenperspektive des Patienten, ist wichtig. Dafür werden die Laienschauspieler in Feedbacktechniken geschult.

Die simulierten Patientengespräche begleiten die angehenden Mediziner durch das gesamte Studium und sind auch Bestandteil der Prüfungen. Ewa 40 speziell ausgebildete Schauspielpatienten im Alter zwischen 20 und 75 Jahren bieten ein reichhaltiges Repertoire an Erkrankungen und Charakteren, das stetig ausgebaut wird.

Zum Gründungsjubiläum des erfolgreichen Programms veranstaltet das Studiendekanat am Freitag, den 21. Oktober 2016 ein Symposium in der Sky-Lounge des Patientenhauses, mit dem Titel „Von der Kommunikation zur ärztlichen Handlung“.