Mannheim setzt ein Zeichen für Respekt von transgeschlechtlichen Menschen

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Mannheim setzt ein Zeichen für Respekt von transgeschlechtlichen Menschen

Als erste deutsche Stadt hisste Mannheim anlässlich der internationalen Transgender Awareness Week die Transgender Pride Flaggen am Rathaus. Die Ausstellung „Trans* in der Arbeitswelt“ im Foyer des Rathauses E 5 nähert sich noch bis zum 25. November mit sehr persönlichem Blick Menschen in ihrem beruflichen Umfeld, deren äußeres Erscheinungsbild von der eigenen Geschlechtsidentität abweicht.
 
„Eine bunte Mischung aus Menschen mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen und -entwürfen, Selbstverständnissen und Perspektiven prägt die Mannheimer Stadtgesellschaft und dies bereits seit vielen Generationen“, begrüßte Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb auf der Vernissage. „Wechselseitiger Respekt und die Bereitschaft zur Verständigung der hier lebenden Menschen und Gruppen bilden die Grundlage für ein gelingendes Miteinander“, verwies die Dezernentin auf die „Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt“ und rief gleichsam zum Unterzeichnen auf.
 
Mit der Ausstellung setzt die Stadt ein Zeichen für die Wertschätzung von transgeschlechtlichen Menschen und unterstreicht damit deutlich, eine Stadt für alle Menschen zu sein. Denn häufig sind transgeschlechtliche Menschen im täglichen Leben und auf dem Arbeitsmarkt Diskriminierung ausgesetzt, mit bis zu 50 Prozent sind sie überdurchschnittlich häufig von Arbeitslosigkeit betroffen. Dies zeigen Studien der Europäischen Union und der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, laut derer 30 bis 40 Prozent der transgeschlechtlichen Menschen bei Bewerbungen ihrer Transgeschlechtlichkeit wegen nicht berücksichtigt werden. In Kooperation mit dem DGB-Kreisverband Mannheim nimmt die Stadt Mannheim daher Transgeschlechtlichkeit in der Arbeitswelt in den Fokus und möchte mit der Wanderausstellung und einem Fachvortrag mit Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern Mannheims über das Thema in Dialog treten.
 
„Ich erachte dies gerade in der heutigen Zeit vor dem Hintergrund eines Erstarkens rechtsgerichteter Kräfte, einer zunehmenden Kommunikationskultur, die Aggressivität und persönliche Verletzung zum Stilmittel erhebt und Sachargumente durch Populismus ersetzt, für ein notwendiges Zeichen unseres Selbstverständnisses als respektvolle, tolerante und offene Gesellschaft“, ist Freundlieb überzeugt und damit auf einer Linie mit der Vorsitzenden des Gesamtpersonalrats der Stadt Mannheim, Gitta Süß-Slania, und der Koordinatorin des EU-Projektes „Trans* in Arbeit“, Damaris Batram, die gemeinsam mit den städtischen Beauftragten für Chancengleichheit von Menschen vielfältiger sexueller und geschlechtlicher Identitäten, Grace Proch und Sören Landmann, die Ausstellung eröffneten.
 
Neben der Ausstellung beteiligt sich die Stadt Mannheim an der Trans*Aktionswoche Rhein-Neckar, der regionalen Ausgabe der internationalen Transgender Awareness Week. Die Aktionswoche, die mit der Unterstützung der Städte Mannheim und Heidelberg von zahlreichen ehrenamtlichen Initiativen veranstaltet wird, bietet ein breites Programm mit Vorträgen, Workshops, Filmen und Ausstellung.
 
Die Fotoausstellung „Trans* in der Arbeitswelt“ ist vom 14. November bis zum 25. November im Foyer des Rathauses, E 5, zu sehen. Anschließend wird sie vom 28. November bis zum 12. Dezember im Gewerkschaftshaus, Hans-Böckler-Straße 1, ausgestellt.
 
Der Vortrag Trans* in Arbeit – Herausforderungen und Best Practices für die Arbeitswelt findet am 14. November um 18.30 Uhr im Gewerkschaftshaus statt.
 
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie unter w w w. mannheim. de/lsbti.