Kinder- und Jugendurologen: Jahrestagung mit Live-OPs in Mannheim

Klinikum MannheimLive-Operationen, Vorträge und Podiumsdiskussionen erwarten die rund 300 Kinder- und Jugendurologen, die sich am 20. und 21. Januar zu ihrer Jahrestagung im Mannheimer Congress Center Rosengarten treffen.

„In diesem Jahr legen wir besondere Schwerpunkte auf den Harntrakt, das äußere Genital und die so genannte neurogene Blase – also Probleme beim Wasserlassen wegen gestörter Nervenversorgung“, berichtet Professor Dr. med. Raimund Stein, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendurologie an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) und Vorsitzender des Arbeitskreises. „Dafür konnten wir führende Experten aus Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und den USA gewinnen.“

Am ersten Tag des Kongresses werden mehrere Operationen live aus der UMM in den Rosengarten übertragen. In einem rund sechsstündigen Eingriff wird Professor Stein zum Beispiel demonstrieren, wie er bei einem achtjährigen Mädchen eine Ersatzblase aus einem Stück Darm herstellt. Andere Operateure zeigen verschiedene Methoden zur Korrektur von Hypospadien (Fehlbildungen der Harnröhre) oder die Beseitigung von Engstellen im Nierenbecken mit minimalinvasiver Technik.

Die Kinder- und Jugendurologie befasst sich mit urologischen Erkrankungen und Fehlbildungen bei Kindern und begleitet diese häufig bis ins Erwachsenenalter. Häufig behandelt werden zum Beispiel Hodenhochstand, Fehlbildungen der äußeren Genitale, der vesikorenale Reflux (Rückfluss von Harn in die Nieren) oder das Einnässen. Deutlich seltener, aber meist umso schwerwiegender treten komplexe Fehlbildungen (z. B. Blasenekstrophie) oder Funktions-störungen (z. B. bei Kindern mit Spina Bifida) bzw. Tumoren des Urogenitaltrakts auf.

Die Jahrestagung des Arbeitskreises Kinder- und Jugendurologie wird geleitet von Professor Raimund Stein, Professor Maurice Stephan Michel (Direktor der Urologischen Klinik) und Professor Lucas Wessel, (Direktor der Kinderchirurgischen Klinik).