Europäische Union unterstützt China-Aktivitäten der Stadt Mannheim – "Runder Tisch China" konstituiert sich

China RunderTisch
Stadt Mannheim

Es ist das erklärte Ziel der Stadt Mannheim, sich als „China-Zentrum Baden-Württembergs“ zu profilieren. Auf diesem Weg hat die Stadt jetzt zwei wichtige Zwischenetappen erfolgreich absolviert: Zum einen wurde die Stadt Mannheim als einzige deutsche Stadt von der Europäischen Union für eine Förderung für die europäisch-chinesische Zusammenarbeit im Rahmen des Programms „International Urban Cooperation“ ausgewählt, zum anderen tagte auf Einladung der Stadt Mannheim erstmals der „Runde Tisch China“.

Der Rahmen für die Aufnahme der Stadt Mannheim in das EU-Programm hätte dabei kaum offizieller gewählt werden können: Anlässlich des 19. EU-China-Gipfels wurde die Stadt Mannheim an den Hauptsitz der Europäischen Kommission in Brüssel eingeladen, wo Erster Bürgermeister Christian Specht in Anwesenheit der EU-Regionalkommissarin Corina Cretu den Vertrag gegenzeichnete.

„Die Europäische Kommission hat uns ausgewählt, in den kommenden drei Jahren mit dem chinesischen Chongqing eine chinesisch-europäische Innovationsplattform aufzubauen. Chongqing ist als größte chinesische Stadt nicht nur ein wichtiger Handelspartner für unsere Unternehmen. Die regierungsunmittelbare Stadt ist zudem Startpunkt des Trans-Eurasia-Express, der Güterzuglinie, die China mit Westeuropa verbindet“, erklärte Erster Bürgermeister Specht in Brüssel.

Eine hochrangige Delegation aus Chongqing unter Leitung von OUYANG Lin, stellvertretender Generaldirektor der Kommission für Entwicklung und Reform, reiste im Anschluss unmittelbar weiter nach Mannheim, um vor Ort die Themen der Zusammenarbeit zu vertiefen. Ein besonderer Fokus wurde hierbei auf das Handlungsfeld Industrie 4.0 gelegt, das die Mannheimer Wirtschaftsförderung im Kontext ihres Netzwerks „Smart Production“ präsentierte.

Die Gäste aus Chongqing nahmen ebenfalls an der ersten Sitzung des Runden Tischs China teil, zu dem die Stadt Mannheim Vertreter aus Wirtschaft, Kammern, Diplomatie und Vereinigungen geladen hatte, um über die weitere Vermarktung Mannheims als China-Zentrum Baden-Württembergs zu beraten. Anwesend waren neben Vertretern des chinesischen Generalkonsulats, Baden-Württemberg International, der Industrie- und Handelskammer auch Repräsentanten großer Mannheimer Unternehmen sowie Start-ups mit internationaler Orientierung.

Erster Bürgermeister Specht, der den Runden Tisch moderierte, bedankte sich für die rege Teilnahme und forderte die Unternehmensvertreter auf, Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit China und ihre Erwartungen an die Stadt Mannheim zu benennen. „Es wurde deutlich“, so Specht, „dass China für viele unserer Unternehmen ein Markt von zentraler Bedeutung ist, der aber auch enorme Herausforderungen birgt.“ Gerade bei Genehmigungsprozessen und Marktzugängen bestünden nach wie vor erhebliche Schwierigkeiten. Auch das Thema Gütertransport nach China sei nach wie vor nicht optimal gelöst.
„Es zeichnet sich ab, dass wir durch unsere Partner in China und die Kontakte zur Europäischen Union dazu beitragen können, die am Runden Tisch besprochenen Probleme zu lösen“, zeigte sich Specht im Anschluss zuversichtlich.

Bereits nach der ersten Sitzung zeichnen sich zwei ganz konkrete Handlungsansätze ab: Zum einen wird eine Arbeitsgruppe unter Einbeziehung der Stadt Chongqing sowie in Abstimmung mit der Deutschen Bahn die Idee einer durchgehenden Zugverbindung von Mannheim nach China weiterverfolgen. Zum anderen werden Baden-Württemberg International und die Stadt Mannheim stärker bei der Vermarktung in China zusammenarbeiten. Hierzu wurde bereits vereinbart, dass ein Vertreter der Stadt Mannheim die baden-württembergische Staatssekretärin Katrin Schütz (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau) im August 2017 nach Nanjing begleiten wird, wo die neue China-Repräsentanz des Landes Baden-Württemberg eröffnet wird. Im Rahmen eines „Baden-Württemberg Tags“ wird sich Mannheim hierbei dem chinesischen (Wirtschafts-)Publikum präsentieren.