Mannheim bei der Jahreskonferenz des europäischen Städtenetzwerkes EUROCITIES

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Stadt Mannheim

EUROCITIES ist das bedeutendste europäische Städtenetzwerk, in dem 135 der größten Städte Europas vertreten sind. Sie repräsentieren mehr als 130 Millionen Einwohner. Vom 15.-17. November fand in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana die Jahreskonferenz des Städtenetzwerks EUROCITIES statt. Für die Stadt Mannheim waren der Erste Bürgermeister Christian Specht sowie Bürgermeisterin Felicitas Kubala bei der Konferenz dabei.

„Als Sprachrohr, das gebündelt die kommunalen Interessen in europäische Entscheidungsprozesse einbringt, ist es für Mannheim nicht nur eine exzellente Möglichkeit der internationalen Vernetzung, sondern ermöglicht uns einen direkten Zugang zu europäischen Entscheidungsträgern“, erklärt Specht die Notwendigkeit der städtischen Einbindung. Im Besonderen setzte er sich im Rahmen der Konferenz dafür ein, die EU Urban Agenda, mit der die Europäische Kommission die Zusammenarbeit mit Städten stärken möchte, konkreter zu gestalten und schneller voranzutreiben. Die EU Kommissarin für Verkehr, Violetta Bulc, referierte über aktuelle Themen der europäischen Verkehrspolitik, wie zum Beispiel Fahrverbote und Co2 Reduzierung in Städten und hob hervor, dass „wir im Gespräch einen großen Fortschritt bei der Finanzierung von Elektrobussen erzielen konnten“. Diesbezüglich bot sie EUROCITIES einen weiteren Austausch in Brüssel an, den Erster Bürgermeister Specht als stellvertretender Vorsitzender des Mobility Forums vorbereiten wird.

Mit dem Konferenzthema „Circular Economy“ lag der diesjährige Schwerpunkt auf der Rolle von Städten zur Stärkung nachhaltiger Wirtschaftsmodelle und Kreislaufsysteme, die aufgrund eines steigenden Ressourcenverbrauchs nicht nur notwendig sind, sondern zeitgleich neue Geschäfts- und Einkommensmöglichkeiten bieten. So betont Umweltbürgermeisterin Kubala: „Unser gegenwärtiger Verbrauch übertrifft bei weitem, was unsere natürlichen Ressourcensysteme produzieren können, das ist nicht zukunftsfähig. Statt Abfall zu vermeiden, produzieren wir durch Konsumverhalten und Lebensstil mehr, als wir wiederverwenden oder recyceln und dies hat spürbare Konsequenzen für unsere Umwelt und unser Klima - auch Mannheim steht diesbezüglich vor enormen Herausforderungen.“ Mit neuen Konzepten könnten Städte eine entscheidende Rolle bei der Stimulierung von Verhaltensänderungen spielen und somit zur Verbesserung der Lebensqualität in Städten beitragen. Auch Christian Hübel, Referatsleiter Strategische Steuerung, nahm an den Gesprächen teil. Er koordiniert derzeit den Leitbildprozess der Stadt Mannheim, mit dem neue städtische Ziele im Einklang mit den UN Nachhaltigkeitszielen entwickelt werden. „Als Beschaffer von Waren und Dienstleistungen können wir zirkuläre Entscheidungen forcieren und lokale Partnerschaften mit Unternehmen aufbauen, die sich auf zirkuläre Produktionsmodelle zubewegen. Städte können somit entscheidend dazu beitragen, das UN-Ziel der nachhaltigen Entwicklung zu erreichen und damit den weiteren Zielen, wie der Bekämpfung von Armut sowie Klimawandel, näherzukommen“, so Hübel.

Die Ergebnisse der Konferenz fließen anschließend in die stadtinterne EUROCITIES-Arbeitsgruppe ein, mit der europapolitische Entwicklungen und Fördermöglichkeiten direkt in den jeweiligen Fachbereichen bearbeitet werden.