Brandbrief wegen jugendlicher Flüchtlinge bringt Mannheims OB Kurz in Nöte

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Straftaten seit Monaten bekannt

Von Wolf H. Goldschmitt

Mannheim. Eine Gruppe von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen terrorisiert die Neckarmetropole. "Das Grundvertrauen, dass der Staat
seine Bürger schützen kann, ist nicht mehr vorhanden", steht in einem Brandbrief des Mannheimer OB Peter Kurz an das Innenministerium (wir berichteten).
Doch diese zugegebene Hilfslosigkeit wirft Fragen auf und bringt jetzt Kurz selbst in Nöte. Denn das Schreiben ist über sechs Wochen alt und die Probleme mit
den Nordafrikanern sind den Behörden sogar seit Monaten bekannt.

"Unverantwortliche Geheimniskrämerei" lautet deshalb der Vorwurf der Oppositionspartei Mannheimer Liste an die Rathausspitze. "Die Mannheimer Bevölkerung und der Gemeinderat wurden zu keiner Zeit über das nicht zu tolerierende
Treiben einer Gruppe junger krimineller Flüchtlinge zeitnah informiert", beklagen die Volksvertreter. Das Rathaus sei offensichtlich darum bemüht gewesen, alle Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den Geflüchteten und den
Problemen mit der Gruppe jugendlicher Krimineller unter den Tisch zu kehren. Und es sei ein fatales Signal an die Bevölkerung, wenn erst durch einen fernab von Mannheim veröffentlichten Brief bekannt werde, dass jugendliche
Flüchtlinge über einen langen Zeitraum ungestraft Diebstähle auf offener Straße begingen, obwohl die Fakten den Ämtern vorlagen. In diesem Jahr gehen rund 600 Diebstähle aus Fahrradkörben in Mannheim auf das Konto der
Bande - Laden- und Taschendiebstähle und Einbrüche nicht mitgerechnet.