Medien-Elternabend macht fit für digitale Lebenswelten

BM Schmid Ruhe am Cubetto 1
Warlich-Zink

„Gehen Sie auf die Experten zu, um das zu fragen, was Sie bewegt“, diesen Appell richtete Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb an die zahlreichen Besucher des mittlerweile sechsten Medien-Elternabends in der Zentralbibliothek im Stadthaus N1. Die Mischung aus Themenbasar und Vortragsprogramm wurde auch dieses Mal nicht nur von Eltern, sondern auch Pädagogen rege in Anspruch genom-men, Kein Wunder, sind die digitalen Medien doch allgegenwärtig. „Ob in der Straßenbahn, im Kinderzimmer oder in der Schule, wir sehen unsere Kinder überall mit den Geräten in der Hand, und viele Eltern fragen sich sorgenvoll, ob dies nicht negative Auswirkungen auf deren Entwicklung hat“, stellte die Bürgermeisterin und zugleich Schirmherrin fest. Ziel der Veranstaltungsreihe sei es daher, nicht allein theoretisches Hintergrundwissen zu erwerben, sondern gezielt Fragen stellen sowie Medien selbst ausprobieren und Geräte in die Hand nehmen zu können.

Denn sicher und sinnvoll genutzt, stellen Smartphone, Computer und Co. eine Chance für die jüngere Generation dar. „Als Eltern befinden wir uns dabei mitunter in der paradoxen Situation, den Nachwuchs fit zu machen für die digitalen Lebenswelten, obwohl wir selbst längst nicht so auf der Höhe der Zeit sind wie unsere Kinder“, merkte Dr. Freundlieb an. Umso stolzer sei sie, dass in Mannheim ein breites Expertennetzwerk mit und um die Stadtbibliothek eben diese Medienkompetenz vermitteln könne - „Akteure, die heute mit viel Kompetenz und Fantasie auf Sie als Eltern und Multiplikatoren zugehen“, sagte die Bürgermeisterin und begrüßte als eine solche Expertin Pia Zimmermann.

Die Autorin des Buches „Generation Smartphone“ und Mutter zweier Kinder ging in ihrem Vortrag der Frage nach, inwieweit sich digitales und analoges Lernen sinnvoll ergänzen. Schließlich seien Smartphone, Internet oder der Klassen-Chat längst Teil des Schulalltags. Begriffe wie „gamification“, collaboration tools“ oder „blendend learning“ hätten längst das gängige Wort „E-Learning“ abgelöst. „Heute sprechen wir von Mobilem Lernen“, so Pia Zimmermann. Zahlreiche Lern-Apps würden spielerisches Lernen versprechen. „Wichtig dabei ist es, diese altersgerecht einzusetzen und stets zu hinterfragen, was man nutzt und welchem Zweck es dienen soll“, riet sie. Und ja, es gebe durchaus sinnvolle Lernportale wie beispielsweise „TheSimpleClub“ oder „MrWissen2go“. Medienkompetenz zu haben bedeute, Vorteile und Nutzen digitaler Medien zu erkennen und sich zugleich über „Risiken und Nebenwirkungen“ wie Datenschutz, Datensicherheit, Verletzung von Urheberrechten, Ablenkung oder Haltungsschäden im Klaren zu sein.

Der Vortrag von Stefan Stahl vom Chaos Computer Club Mannheim e. V. zum Thema „Allgegenwärtige Medien – ein Grund zur Sorge?“ zielte in dieselbe Richtung: Wichtig in der Nutzung von Smartphone. MP3-Player, mobiler Spielekonsole oder Tablet-PC seien der verantwortungsvolle Umgang und zielge-richtete Einsatz sowie die vernünftige Dosis. An den einzelnen Stationen des Themenbasars konnten Fragestellungen wie Sicherheit im Netz, Schutz vor Datenklau oder Internet- und Spielsucht vertieft werden. Interessierte konnten erste Schritte des Programmierens erlernen oder Bekanntschaft mit „Cubet-to“, einem farbenfrohen Holzcomputer für Kinder ab dem Vorschulalter, machen.

Am „Pädagogischen Info-Point“ wurden Teilnahmebestätigungen für pädagogische Fachkräfte ausgestellt, die mit der Teilnahme an der Veranstaltung ein qualifiziertes Fortbildungszertifikat erwerben konnten, - wodurch die Qualität und Wertigkeit des Medienelternabends nochmals gesteigert werden konnte.

Am Themenbasar beteiligt waren: Chaos Computer Club Mannheim e. V., Hackerstolz, Jugendförderung der Stadt Mannheim, klicksafe e. V., medien+bildung.com, Polizeipräsidium Mannheim, Referat Kriminal-prävention, pro familia Mannheim e. V., Rapagogen & Kulturhaus Käfertal, Stadtbibliothek Mannheim, Bibliothekspädagogik, die Suchtberatungsstellen des Caritasverbandes und des Fachbereichs Gesundheit der Stadt Mannheim.