Bertha-Hirsch-Schule: Erweiterungsbau eingeweiht Stadt baut Schulgebäude für verbindliche Ganztagsschule aus und investiert 6,6 Millionen Euro

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Thomas Tröster

Über einen Erweiterungsbau für die verbindliche Ganztagesschule darf sich die Bertha-Hirsch-Schule freuen: Die Stadt Mannheim hat das Schulgebäude entsprechend ausgebaut und hierfür Mittel von insgesamt 6,64 Millionen Euro investiert. Es entstanden eine multifunktional nutzbare Mensa mit Bühnenfläche sowie bedarfsgerechte spezielle Räume für den Ganztagsbetrieb. Auch das Außengelände wurde saniert und durch eine Spiel- und Kletteranlage aufgewertet. Heute wurde der Erweiterungsbau offiziell von Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb eingeweiht.

„Mit der Fertigstellung der baulichen Erweiterung für die Ganztagsschule folgt nun ein weiterer wichtiger Schritt im Hinblick auf die Entwicklung der Bertha-Hirsch-Schule“, betonte die Bürgermeisterin. „Verbindliche Ganztagsschulen bieten einen großen Spielraum bei der Gestaltung des Schultags. Sie können klassen- und jahrgangsübergreifende Bildungsangebote umsetzen. Insbesondere die verbindlichen Ganztagsgrundschulen haben die Möglichkeit, einen rhythmisierten Schultag zu realisieren. Das bedeutet, dass sich verschiedene Lern- und Erholungsphasen pädagogisch sinnvoll über den Tag abwechseln. Der verbindliche Ganztagsunterricht ermöglicht auch die Vermittlung von Lerninhalten am Nachmittag, da alle Schülerinnen und Schüler teilnehmen und nicht mittags getrennt werden. Inputstunden, selbstständiges Lernen, AGs, Bewegung, Spiel und Pausen werden aufeinander abgestimmt und bieten einen ganzheitlichen Zugang zu Bildung“, erläuterte die Bildungsbürgermeisterin. Sie freue sich daher besonders, die bauliche Erweiterung für eine weitere Ganztagesschule in verbindlicher Form als Talentschmiede für alle Käfertaler Kinder in Betrieb nehmen zu können.

„Ein Ort des Lebens und des Lernens“
Besonderer Dank gebühre dem Lehrerkollegium unter Leitung von Rektorin Christine Spiegel-Dumont: „Gemeinsam mit Ihrem Kollegium haben Sie Ihre junge Ganztagsschule inhaltlich zu einem Ort des Lebens und des Lernens ausgestaltet“, so Freundlieb. Die Schulgemeinschaft hatte sich für einen Ganztagsbetrieb in verbindlicher Form entschieden, alle Kinder nehmen am Ganztagsunterricht teil. Gleichzeitig dankte die Bürgermeisterin der Schulleiterin für ihre eingebrachte Expertise, ihren Rat und Einsatz im Zuge der beiden Schulneugründungen auf den Konversionsflächen Franklin und Spinelli.

Die Bertha-Hirsch-Schule zeichne sich besonders dadurch aus, dass sie „sehr bunt und vielseitig“ sei. „Im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit stehen das soziale Lernen, die Vermittlung von Medienkompetenz sowie die Sprach- und Leseförderung. Bestandteil davon ist der respektvolle Umgang von Kindern miteinander sowie von Erwachsenen und Kindern, eine gewaltfreie Konfliktregelung, sowie die Inklusion“, erläuterte Freundlieb. Für das Gewaltpräventionsprojekt „Stopp: Bis hierhin und nicht weiter!“ entwickelte die Schule aus vorhandenen Programmen ein eigenes, auf die Bedürfnisse der Schule zugeschnittenes Projekt, das auch Fachlehrer miteinbezieht und mit einer Projektwoche für die Erstklässler jährlich aufgefrischt wird. „In der Vergangenheit war die Bertha-Hirsch-Schule Angelpunkt des Stadtteilfestes „Flott im Rott“ und wurde zum Begegnungsort für das gesamte Quartier, erst vor zwei Wochen wurde hier das Schulfest gefeiert“, so die Bürgermeisterin weiter.

Gleichzeitig sei die Schule mit dem Programm MAUS (Mannheimer Unterstützungssystem Schule) zur Ganztagsschule gewachsen. „Auch Kreativität und kulturelle Bildung besitzen einen hohen Stellenwert in Ihrer Schule“, führte Freundlieb aus: Es bestehen Kooperationen mit der Musikschule, der Stadtbibliothek und dem Technoseum, kürzlich gab es erneut ein Songwriting-Projekt mit der in Mannheim angesiedelten Popakademie Baden-Württemberg. Ökogische Themenfelder werden über den Kontakt zur BUGA-Gesellschaft gefördert.

Viel Raum und Möglichkeiten für die inhaltliche Ausgestaltung
Der Bestandsbau der Schule stammt aus dem Jahr 1995, im Januar 2017 wurde das Richtfest für den Erweiterungsbau gefeiert, der nun fertiggestellt wurde. Die Bertha-Hirsch-Schule erhielt mit dem neuen Gebäude für rund 5,6 Millionen Euro eine Mensa, die auch über eine Bühne verfügt. „Damit ist gleichzeitig für das Quartier ein Veranstaltungsraum für stadtteilbezogene Anlässe geschaffen“, hob die Bürgermeisterin hervor. Der Baukörper ist als zentrales Bindeglied zwischen Bestandsgebäude und Sporthalle in das bestehende architektonische Ensemble integriert und biete viel Raum zur inhaltlichen Ausgestaltung des Schulalltags. Es gibt einen Spiel- und Bewegungsraum, ein Internetcafé, ein Lernbüro, einen Fachraum für das Schülerradio oder etwa einen Raum für die Schulsozialarbeiterin. Ruheraum, Lehrküche und Werkraum komplettieren den Ganztagsbereich.

Das Außengelände wurde für rund eine Million Euro neu gestaltet. Neben der Installation neuer Sitzmöglichkeiten, einer Spiel- und Kletteranlage oder etwa eines Zaunes wurden auch das Handballfeld und die Weitsprunganlage instandgesetzt. Das Gesamtvolumen für die Maßnahme beläuft sich somit auf 6,64 Millionen Euro.

Schulleiterin Spiegel-Dumont dankte der Stadt für den Neubau. Sie betonte, dass in einem sozialen Gefüge mit unterschiedlichen Ansprechpartnern aufwachsen sollten, um optimal gefördert zu werden. „Diese Vielfalt, die durch zahlreiche Angebote diverser Partner geboten wird, erhalten unsere Kinder in der Ganztagesform“.

Die Elternbeiratsvorsitzende Olga Iffland erläuterte, dass viele Eltern zunächst Vorbehalte gegen die Ganztagesschule in verpflichtender Form gehabt hätten, inzwischen aber überzeugt hiervon seien: „Der Erweiterungsbau beinhaltet viele neue, große Räume, eine großzügige Mensa und einen modernen Schulhof. Die Kinder sind begeistert. Dies ist ein fantastischer Lernort für unseren Nachwuchs mit Vorbildcharakter für ganz Mannheim. Er sorgt für hohe Bildungsqualität und zeigt, dass gleichwertige Lernbedingungen für alle Kinder möglich sind“, so die Elternbeiratsvorsitzende.

Karl-Heinz-Frings, der Geschäftsführer der BBS, die für Baumaßnahme im Auftrag der Stadt realisiert hat, hob hervor, dass der Schule nun 800 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche zur Verfügung stehen. Durch den Einbau eines Aufzugs und einer Brücke zum Altbau sei nun zudem das komplette Schulgebäude barrierefrei erschlossen. Die Investitionen der Stadt in die Maßnahme seien mit über sechs Millionen Euro hoch, diese seien allerdings „wenn es darum geht, Schulen für die künftigen Herausforderungen fit zu machen, gut investiert. Der Ausbau der Ganztagesschule ist ein weiterer Baustein in der der Bildungslandschaft der Stadt“, so Frings.

Die Klassenstufen eins bis drei umrahmten mit einem Wasserballett, dem Großen Orchester und Musical-Momenten die Feier mit gekonnten Beiträgen. Die vierten Klassen präsentierten ein Umwelt-Projekt. Mit einem Flashmob nahmen die Schüler/-innen den neuen Schulhof in Betrieb, bevor die Flaggen der Schule – ein dickhäutiger Elefant, eine Stopp-Hand und ein Herz - als Ausdruck eines wertschätzenden Umgangs miteinander -, erstmals gehisst wurden.