Rhein-Neckar-Kreis unterstützt weiterhin Lernort Kislau Außerschulischer Standort zur Demokratie-Erziehung des Vereins „Lernort Zivilcourage und Widerstand“ an der Grenze zum Landkreis Karlsruhe

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Einstimmig haben die Mitglieder des Ausschusses für Schulen, Kultur und Sport des Kreistags am 29. Juni 2021 beschlossen, den Lernort Kislau auch in diesem Jahr mit einer Fördersumme von 20.000 Euro zu unterstützen. Der Rhein-Neckar-Kreis hat dem Verein „Lernort Zivilcourage & Widerstand e.V.“ bereits frühzeitig die Unterstützung dieses geschichts- und gesellschaftspolitisch bedeutsamen und förderwürdigen Projekts zugesagt. „Die Aktivitäten und Veranstaltungen des Lernort Kislau, die seit 2018 vom Rhein-Neckar-Kreis unterstützt werden, unterstreichen die Wichtigkeit des Projekts, das sich direkt oder in Kooperation mit öffentlichen Bildungsträgern vor allem an die junge Generation richtet. Um die Qualität und Kontinuität der Projektarbeit weiterhin zu gewährleisten, ist es daher so wichtig, den Lernort Kislau auch weiterhin zu fördern“, so Landrat Stefan Dallinger.
Neben dem Stadt- und dem Landkreis Karlsruhe gehört der Rhein-Neckar-Kreis zu den drei großen kommunalen Unterstützern des Projekts, welches auch im Landeshaushalt 2021 mit 150.000 Euro berücksichtigt ist.

„Leider konnten 2020 Corona-bedingt nicht alle Aktivitäten durchgeführt werden“, erläuterte Verwaltungs- und Schuldezernent Ulrich Bäuerlein, der als Vertreter des Rhein-Neckar-Kreises dem Förderbeirat des Vereins angehört. Dennoch konnte der Motion Comic, der das Schicksal des Plankstädter Pfarrers Franz Stattelmann in der NS-Zeit behandelt, realisiert werden. Ebenso fertiggestellt werden konnte im März 2020 das Mobile Geschichtslabor „Wo fängt Unrecht an?“, das in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring Rhein-Neckar- und anderen Trägern kommunaler Jugendarbeit nach dem Ende der Corona-Pandemie auf Tour geschickt werden soll. Und im Oktober 2020 wurden die Ergebnisse des Kunst-Workshops „Voll Opfer?“ im Rahmen einer am 13. Oktober 2020 eröffneten Ausstellung im Rathaus Bad Schönborn präsentiert.

„Die Realisierung des Bauvorhabens „Dokumentationsstätte Lernort Kislau“, für das der baden-württembergische Landtag 2019 bereits Fördergelder von 750.000 Euro bereitgestellt hat, ist derzeit ins Stocken geraten, weil die erhoffte Co-Finanzierung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) nicht zustande gekommen ist“, sagte Dallinger. Leider wurde auch der Antrag des Vereins auf Aufnahme des Lernorts Kislau auf bauliche Förderung im Rahmen der Bundesgedenkstättenkonzeption im Dezember 2020 abschlägig beschieden. Als Begründung führte die BKM an, dass „dem regionalen Projekt keine gesamtstaatliche Relevanz zukomme. Vielmehr liege es in der Verantwortung des Landes Baden-Württemberg, dieses Bauprojekt zu unterstützen.“ Unabhängig davon prüft der Verein weitere Finanzierungs- und Umsetzungsmöglichkeiten.