Kreisforstamt: „Naturschutz und Verkehrssicherheit müssen nicht immer ein Widerspruch sein“


Kreisstraße zwischen Mückenloch und Waldwimmersbach mit ihren Eichen-Naturdenkmalen kann wieder sicher befahren werden

Die Kreisstraße 4101 zwischen Mückenloch und Waldwimmersbach wurde nach einer Woche Vollsperrung Mitte Oktober wieder für den Verkehr freigegeben. Die alten Eichen, die am sogenannten „Straßenschlag“ die Straße säumen, mussten aus Gründen der Verkehrssicherheit leicht zurückgeschnitten und teilweise mit Seilen gesichert werden, schildert das Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises die Arbeiten.

Jeder Waldbesitzer muss grundsätzlich dafür Sorge tragen, dass der eigene Wald angrenzende öffentliche Straßen, Häuser oder Parkplätze nicht gefährdet. Ein Gutachten hatte den teilweise über 180 Jahre alten Eichen an der K 4101, von denen einige als Naturdenkmal ausgewiesen sind, vor der Verkehrssicherungsmaßnahme eine potentielle Gefährdung des Straßenverkehrs bescheinigt. Revierleiterin Melissa Rupp vom Kreisforstamt war daher zum Handeln gezwungen: „Da ich den Wald hier betreue, bin ich für die Verkehrssicherheit verantwortlich. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden muss gewährleistet sein. Gleichzeitig wollte ich die schönen alten Eichen hier auf keinen Fall fällen, das kam für mich nicht in Frage. Zudem stehen die als Naturdenkmal ausgewiesenen Bäume unter besonderem Schutz.“

Jede einzelne Eiche bietet einen wertvollen Lebensraum für unzählige Insektenarten, Fledermäuse und Vögel. Sie sind deswegen absolut erhaltenswert. Außerdem unterstreicht der besondere Schutz als Naturdenkmal den Wert dieser Eichen für die Natur und Landschaft. Um Naturschutz und Verkehrssicherheit mit-einander zu vereinen, wurden die Eichen von einer Fachfirma nur so wenig wie nötig in der Baumkrone eingekürzt. Zusätzlich mussten an einigen Bäumen Seile in die Kronen eingebaut werden. So wird sichergestellt, dass einzelne dicke Äste nicht auf die Fahrbahn fallen können. Die Kosten für die aufwendigen Maßnahmen trägt in diesem Fall der Waldbesitzer.

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Fotos Kreisforstamt
IMG_0128: Mittels Hubsteiger wurden die Kronen nur so viel wie nötig von den erfahrenen Baumpflegern eingekürzt.