Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Wirtschaft des Rhein-Neckar-Kreises: Weitere Schritte für die Radschnellwegverbindung Heidelberg – Walldorf/Wiesloch auf den Weg gebracht

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Der Rhein-Neckar-Kreis übernimmt die Planungsaufgaben zur Realisierung der Radschnellverbindung Heidelberg – Walldorf/Wiesloch zwischen Leimen/Kreisgrenze und Bahnhof Wiesloch/Walldorf. Das hat der Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Wirtschaft des Kreistags kürzlich einstimmig beschlossen. Darüber hinaus wird mit dem Land Baden-Württemberg als zukünftigem Baulastträger im Abschnitt Leimen/Kreisgrenze bis Bahnhof St. Ilgen/Sandhausen eine entsprechende Planungsvereinbarung geschossen. Der zuständige Ausschuss hat die Kreisverwaltung ebenso beauftragt, mit den weiteren Schritten zur Planung dieser Radschnellwegverbindung im Gebiet Rhein-Neckar-Kreis zu beginnen.

Die Umsetzung einer durchgängigen Fahrradinfrastruktur, die Gewährleitung einer hohen Verkehrssicherheit sowie eine zielgerichtete Kommunikation zum Mobilitätsverhalten bis 2030 in Form einer nachhaltigen Radkultur zu fördern und damit den Anteil an Fahrradnutzenden im Alltags-, Berufs- und Freizeitverkehr zu steigern, ist eines der Strategischen Ziele des Rhein-Neckar-Kreises. Die Realisierung von Radschnellwegverbindungen trägt dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. „Mit dieser Radschnellverbindung wird die Erreichbarkeit des Wirtschaftsraums Walldorf/Wiesloch für die fahrradfahrenden Pendlerinnen und Pendler nachhaltig verbessert. Damit leisten wir als Rhein-Neckar-Kreis einen weiteren Beitrag zur Mobilitätswende im Allgemeinen und zum Mobilitätspakt Walldorf/Wiesloch im Besonderen“, zeigt sich Landrat Dallinger vom Beschluss des Gremiums überzeugt.

Der Rhein-Neckar-Kreis übernimmt somit zukünftig die Federführung für die Koordination und Abwicklung der Förderung, der Planung und des Baus der Radschnellwegverbindung Heidelberg – Walldorf/Wiesloch. Als Grundlage der weiteren Abstimmung mit den Kommunen soll Anfang 2022 eine Kooperationsvereinbarung zwischen den an der Vorzugsvariante gelegenen Kommunen Leimen, Sandhausen, Nußloch, Walldorf und Wiesloch und dem Rhein-Neckar-Kreis geschlossen werden.

Für das Gesamtprojekt sind nach aktueller Kostenschätzungen über 5,8 Millionen Euro veranschlagt. Die Planungskosten belaufen sich entsprechend auf rund 923.000 Euro. In der zuständigen Baulastträgerschaft des Kreises sind für die Durchführung der Planungsaufgaben Kosten von rund 711.000 Euro kalkuliert. Durch Nutzung der kombinierten Förderquote der Förderprogramme von Bund und Land in Höhe von 87,5 Prozent hat der Kreis rund 89.000 Euro davon zu tragen.

Sollten die Fördergelder bewilligt werden, geht der Rhein-Neckar-Kreis davon aus, im Herbst 2022 mit der Vergabe der Leistungen für die weitere Planung und Bürgerbeteiligung beginnen zu können.

Hintergrundinformationen:
Radschnellwege sind qualitativ hochwertige, direkt geführte und leistungsstrake Radverkehrsverbindungen zwischen Kreisen und Kommunen. Sie zeichnen sich aus durch
• eine Gesamtstrecke von mindestens 5 Kilometer
• einer Breite von überwiegend 4 Meter
• eine interkommunale, weitgehend kreuzungsfreie Verbindung
• eine bedeutende Verbindung für den Alltagsverkehr (mindestens 2.000 Radfahrende/24 Stunden auf dem überwiegenden Teil der Gesamtstrecke).

Radschnellwege sind aufgrund direkter Führung mit weniger Stopps und großen Breiten besonders attraktiv gerade auch auf längeren Distanzen. Sie haben insbesondere aufgrund der steigenden Nutzung von E-Bikes und Pedelecs großes Potenzial, um die Hauptverkehrsachsen auf Straßen und Schienen zu entlasten, Staus zu vermeiden und zur Luftreinhaltung beizutragen.

Bei Radschnellwegen wird die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit dadurch erhöht, dass durch kreuzungsfreie oder bevorrechtigte Führungen die Radfahrenden weniger anhalten und warten müssen.