Kreisarchiv: Ausstellung zu „Poesie in Malerei und Bronzen“ von Gudrun Eberle-Vater ist vom 31. März bis 1. Mai zu sehen

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Das Kreisarchiv Ladenburg zeigt vom 31. März bis 1. Mai die Ausstellung „Poesie in Malerei und Bronzen“ der Künstlerin Gudrun Eberle-Vater. Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstagabend, 31. März 2022, um 19 Uhr im Kreisarchiv in Ladenburg (Trajanstraße 66). Der Eintritt ist frei.

Seit vielen Jahren setzt sich die seit 20 Jahren im südfranzösischen Vacqueyras lebende Gudrun Eberle-Vater mit dem literarischen Werk des französischen Schriftstellers Charles Baudelaire auseinander. Es ist vor allem seine Poesie, sein Hauptwerk „Die Blumen des Bösen“, die sich durch hohe Bildlichkeit auszeichnet. Die literarische Interpretation und die Betroffenheit, die von den Gedichten ausgeht, geben Gudrun Eberle-Vater die Impulse für die Umsetzung poetischer Bilder in gemalte Bilder. Die Grundstimmungen der „Blumen des Bösen“ sind (wie auch oft bei den französischen Romantikern) Desillusion, Pessimismus und Melancholie.
Die Realität gilt als morbide, der Mensch befindet sich im Zwiespalt zwischen dem Ideal, den Mächten des Guten und den hellen Sphären, und dem Spleen, dem Bösen und Düsteren. Der Seelenzustand von Baudelaire schwankt zwischen der düsteren Wahrnehmung seines Daseins und dem Bedürfnis, der niedrigen Wirklichkeit zu entkommen. Für Baudelaire war das Schreiben, das Kreativsein, unter anderem ein möglicher Ausweg, der Schwermut zu entgehen. Der Bezug zu unserer aktuellen Gegenwart scheint nicht weithergeholt: Unsere Gegenwart, die von Krisen beherrscht wird und unsere gelegentlichen Versuche, diese Gegenwart zurückzulassen.

Eine Reihe der Bilder der Ausstellung im Kreisarchiv sind 2020 entstanden, als Gudrun Eberle-Vater versuchte, durch das Malen das triste Dasein zu überwinden. Es sind vor allem die Gedichte in den „Blumen des Bösen“, die dem „Idéal“ zuzuordnen sind, die Gudrun Eberle-Vater in dieser Zeit bewegt und inspiriert haben. Diese Gedichte beschreiben den Zustand der Leichtigkeit, des Schwebens, des Entrücktseins aus dem unerträglichen und grauen Dasein. Der Drang in weit entlegene Gestade und Baudelaires expressive Bildersprache in hellen leuchtenden Farben werden in den Bildern der Künstlerin umgesetzt.

Die Ausstellung ist vom 31. März bis 1. Mai 2022 im Kreisarchiv Ladenburg zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 12 Uhr. Es gelten bezüglich Corona die während des Ausstellungszeitraums jeweils gültigen Hygiene-, Abstands- und Zutrittsregeln. Für Sonntag, 3. April, 15 Uhr, ist eine Führung mit der Künstlerin geplant. Zudem ist Gudrun Eberle-Vater auch am Sonntag, 1. Mai, von 14 bis 17 Uhr anwesend. Für die Eröffnung und Führung ist eine Anmeldung unter der Telefonnummer 06221/522-1325 erforderlich. Der Eintritt ist jeweils frei.
Weitere Infos unter www.kultur-im-kreis.net.


Fotograf: Loïc Fély