Kommunale Gesundheitskonferenz des Rhein-Neckar-Kreises und der Stadt Heidelberg: Veranstaltungsreihe hat sich in diesem Jahr mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit befasst

RNKneu  In diesem Jahr organisierte die Kommunale Gesundheitskonferenz (KGK) Rhein-Neckar-Kreis/Heidelberg 15 Veranstaltungen unter dem übergreifenden Motto „Klimawandel und Gesundheit“. Ziel war es, die Allgemeinbevölkerung sowie besonders gefährdete Zielgruppen über die Folgen des Klimawandels auf die Gesundheit und Möglichkeiten des Selbstschutzes zu informieren, zu sensibilisieren und Aktionen anzustoßen. Die Abschlussveranstaltung stellte nun Erfahrungen und Rückschlüsse aus den verschiedenen Veranstaltungen vor.

Nach einer Führung durch die Klima Arena in Sinsheim, die auch als Veranstaltungsort fungierte, begrüßte Doreen Kuss, Dezernentin für Ordnung und Gesundheit im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, die Gäste. Sie betonte die Relevanz des Themas „Klimawandel und Gesundheit“ und verdeutlichte sie mit dem Hinweis, dass dieser Sommer einer der heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen ist. Dennoch sei ein Merkmal der KGK die Themenvielfalt, die auch dank der engagierten Teilnehmenden nicht aus dem Blick genommen werden dürfe. Gert Bartmann, Leiter des Amts für Sport und Gesundheitsförderung bei der Stadt Heidelberg, schloss sich Dezernentin Kuss hinsichtlich der hohen Relevanz des Themas „Klimawandel und Gesundheit“ an und erwähnte die große Resonanz, die die Veranstaltungen bei der Bevölkerung hatte. Das Thema müsse seiner Meinung nach unbedingt weiterverfolgt werden, um die Bevölkerung weiterhin zu informieren.

Zwei Vorträge stimmten anschließend die Gäste auf den gemeinsamen Rückblick ein. Dr. Marischa Fast von KLUG e.V. wies in ihrem Vortrag auf den Status des Klimawandels als eine der größten aktuellen Herausforderungen der Menschheit hin. In dieser Herausforderung stecke allerdings die Chance, mit Maßnahmen gegen den Klimawandel gleichzeitig die Gesundheit der Menschen auch in anderen Teilbereichen zu fördern. Wie kann diese Chance wahrgenommen werden? Die Referentin hob vor allem die Möglichkeit jedes Einzelnen hervor, strukturelle Änderungen anzustoßen. „Jeder kann etwas erreichen, auch wenn es erst scheint, als wenn nichts passieren würde“, so Dr. Fast.

Möglichkeiten der interkommunalen Vernetzung
Um die Brücke vom Einzelnen zu den Handlungsfeldern der Kommunen zu schlagen, stellten im Anschluss Referentinnen des Gesundheitsamts Esslingen Möglichkeiten der interkommunalen Vernetzung vor und betonten dabei die Notwendigkeit der Feststellung von Bedarfen in den Kommunen. Sie gaben einen Einblick, wie in ihrem Landkreis den Herausforderungen des Klimawandels (hier: Hitze) strukturell bereits begegnet wird. Da die Rolle des öffentlichen Gesundheitsdienstes bei der Erstellung von Klimaanpassungsmaßnahmen auf Landkreisebene bislang nicht hinreichend geklärt ist, erläuterten die Referentinnen das wissenschaftliche Leuchtturm-Projekt „HOT-BW“, das sich genau dieser Fragestellung widmet und vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, initiiert wurde.

Abschließend stellten Repräsentantinnen und Repräsentanten der vergangenen Aktivitäten Kernaussagen und Konsequenzen der Aktionen vor. Auch hier wurde die Relevanz des Themas Klimawandel für die Gesundheit der jeweiligen Gruppen (zum Beispiel Kommunen, Menschen mit Behinderung, Kinder und Jugendliche) bestätigt. Es müssten Netzwerke im sozialen Raum bestehen, um bereits vorhandene Strukturen zu ergänzen und Klarheit hinsichtlich Zuständigkeiten geschaffen werden, lautete der Tenor. Zudem sollte mehr Bewusstsein für Bedarfe, aber auch für bereits vorhandene Lösungen geschaffen werden. Dazu seien eine verständliche Kommunikation und der Austausch zwischen Akteurinnen und Akteuren aus verschiedenen Bereichen wichtig – ebenso, dass besonders betroffene Gruppen bei Beteiligungsprozessen mitbedacht werden.

Thema wird weiterverfolgt
Zum Abschluss der Veranstaltung kündigte die KGK-Geschäftsstelle an, nächstes Jahr das Thema weiterzuverfolgen. „Die Resonanz auf die Veranstaltungen und auch die Rückmeldungen aus den Kommunen des Rhein-Neckar-Kreises haben uns gezeigt, dass wir beim Thema Gesundheit und Klimawandel weiter am Ball bleiben müssen“, so Dr. Melanie Weiß. Neben der Neugründung des Netzwerks „Klimawandel und Gesundheit“ hat auch die Planung für weitere Informationsformate für Bürgerinnen und Bürger bereits begonnen.