Welttuberkulosetag 2024: „Yes! We can end TB!“

RNKneu

Anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tags am 24. März 2024 ruft die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe zur globalen Solidarität mit Betroffenen auf. Tuberkulose, eine früher als Schwindsucht bezeichnete Infektionserkrankung, wird durch bakterienhaltige Aerosole über die Atemwege übertragen und ist in den allermeisten Fällen mit Medikamenten heilbar.

Die Umsetzung des Mottos des diesjährigen Welttuberkulosetages: Yes! We can end TB! bleibt nach wie vor eine große Herausforderung, unterstreicht das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises im Rahmen des diesjährigen Gedenktages. Im Jahr 2022 erkrankten nach WHO Angaben geschätzt weltweit 10,6 Millionen Menschen,1,3 Millionen starben an der Erkrankung. Das entspricht einer durchschnittlichen Erkrankungszahl von fast 30.000 und etwa 3.500 Todesfälle pro Tag. Das südliche Afrika und einkommensschwache Länder Südostasiens tragen die größte Krankheitslast. (Quelle: Epidemiologisches Bulletin 11/2024)

Die dem RKI gemeldeten Tuberkulosefallzahlen 2023 in Deutschland mit 4.481 Neuerkrankungen sind im Vergleich mit den Vorjahren seit 2022 wieder angestiegen, liegen aber im weltweiten Vergleich immer noch auf niedrigem Niveau Etwa drei Viertel der Erkrankten sind außerhalb, ein Viertel innerhalb Deutschlands geboren. Migrationsbewegungen aufgrund von Krisen, bewaffneten Konflikten und Krieg haben in den letzten Jahren zu diesem Anstieg beigetragen.

Seit Februar 2022 sind über eine Million schutzsuchende Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Die Neuerkrankungsrate liegt in der Ukraine deutlich höher (90/100.000 Einwohner) als in Deutschland (5/100.000). Die Ukraine hat einen hohen Anteil an resistenten Tuberkulosen, welche mit deutlich verlängerten Therapiezeiten und schlechteren Heilungsprognosen verbunden sind. Daher wird in Deutschland seit 2022 auch ein Anstieg der diagnostizierten resistenten Tuberkulose verzeichnet. Neue Medikamente, verbesserte Diagnostik und verkürzte Therapiezeiten konnten den Erfolg der Behandlung der medikamentenresistenten Tuberkulosen in den letzten Jahren deutlich steigern. (Quelle: Epidemiologisches Bulletin 11/2024)

Im Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Heidelberg hat das für Land- und Stadtkreis zuständige Gesundheitsamt im vergangenen Jahr 50 Neuerkrankungen verzeichnet und damit einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren 2022 und 2021. Ebenso habe der Anteil der resistenten Tuberkulosen deutlich zugenommen. Die Tuberkulose ist auch in Deutschland eine Erkrankung von großer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit. Die Gesundheitsämter nehmen eine zentrale Rolle in der Überwachung der Erkrankung ein. Erkrankte sollten früh diagnostiziert und leitliniengerecht behandelt werden, enge infektionsgefährdete Kontaktpersonen werden vom Gesundheitsamt auf eine Ansteckung hin untersucht und können präventiv behandelt werden.

Wichtig sei also, auch in Deutschland die Erkrankung nicht zu vergessen und bei Symptomen wie länger bestehendem Husten, Gewichtsabnahme, Nachtschweiß und leichtem Fieber immer auch an die Tuberkulose zu denken. „Es gilt: Think TB!, denn nur so können wir das Ziel End TB erfüllen“, schreibt die Behörde in ihrer Pressemitteilung. Mehr zum Welttuberkulosetag gibt es bei der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe unter www.dahw.de.