„KI meets Europawahl“ Erfolgreiche Auftaktveranstaltung an der Ehrhart-Schott-Schule in Schwetzingen am 19. März 2024

Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und viele Anwendungen hervorgebracht, die vor nicht allzu langer Zeit undenkbar waren.

Auch in Bezug auf die bevorstehenden Kommunal- und Europawahlen am 9. Juni spielt der Einsatz von KI eine Rolle, birgt sowohl Potenziale als auch Herausforderungen. Erstmals dürfen junge Menschen ab 16 Jahren wählen – im Rhein-Neckar-Kreis werden dies rund 6.900 minderjährige Wählende sein. Das Büro des Landrats und die Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreises haben aus diesem Grund das Projekt „KI meets Europawahl“ ins Leben gerufen, um über die Möglichkeit der Verknüpfung von KI mit dem Thema Wahlen die Schülerinnen und Schüler aber auch politikmüde Bürgerinnen und Bürger über die anstehenden Wahlen zu informieren.

„Nach derzeitigen Schätzungen werden am Wahltag rund 430.000 Personen im Rhein-Neckar-Kreis wahlberechtigt sein. Ich hoffe, dass wir auch in diesem Jahr eine ähnlich hohe Wahlbeteiligung wie bei den Europawahlen 2019 (65,9 Prozent) erreichen werden“, betonte Landrat Stefan Dallinger bei der Auftaktveranstaltung und verdeutlichte nochmals die Bedeutung, wählen zu gehen.

Wahl-O-GPT der Bernstein Group
Speziell für Wahlen wurde von der Bernstein Group das KI-Tool „Wahl-O-GPT“ entwickelt. Ideengeber und Geschäftsführer Timm Bopp, stellte dieses im Rahmen der Veranstaltung vor: „Wir hatten uns die Frage gestellt, wie uns künstliche Intelligenz helfen kann, Politik besser zu verstehen und mehr Menschen für die demokratische Teilhabe zu begeistern. Daraus entstanden ist unser kostenloses, KI-basiertes Tool – Wahl-O-GPT.“ Anders als beispielsweise beim Wahl-O-Mat liefert das Tool keine vorgefertigten Thesen, vielmehr können Bürgerinnen und Bürger ihre individuellen Fragen stellen. Wahl-O-GPT liest die Wahlprogramme der Parteien und stellt die Antworten auf die jeweilige Frage übersichtlich dar – nach Wunsch sogar in verschiedenen Sprachniveaus und Sprachen. Direkt vor Ort wurde das Tool durch Vivian Wühl, Schülerin der Ehrhart-Schott-Schule, ausprobiert und für hilfreich und vor allem übersichtlich empfunden. „Es ist eine enorme Erleichterung, die verschiedenen Wahlprogramme nicht mehr selbst durchlesen zu müssen, denn oftmals sind diese zu lang, unübersichtlich und zu komplex.“, stellte die Schülerin fest. Der Wahl-O-GPT ist unter www.wahl-o-gpt.de erreichbar.

Podiumsdiskussion zu den Chancen und Risiken des Einsatzes von KI
In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert durch die Referentin für europäische Angelegenheiten Kristine Clev (Verband Region Rhein-Neckar) diskutierten Landrat Stefan Dallinger (Rhein-Neckar-Kreis), Thomas Edinger (Schulleiter der Ehrhart-Schott-Schule), Timm Bopp (Geschäftsführer und Entwickler der Bernstein Group), die stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Europäer Baden-Württemberg e. V., Sarah Reisinger, und Schüler Levi Becker, das Thema „Chancen und Risiken des Einsatzes von KI im Kontext der Europawahl“.
„Durch unsere Beteiligung am EU-Programm Erasmus+ lernen die Schülerinnen und Schüler schon früh die Bedeutung der Europäischen Union kennen. Gerade in diesem Jahr legen wir in unseren Unterrichtseinheiten einen besonderen Fokus auf die bevorstehende Europawahl, wollen die Schülerinnen und Schüler informieren und für die Wahl begeistern“, so Schulleiter Thomas Edinger.

Zu einer der größten Chancen des Einsatzes von KI zählt sicherlich die personalisierte Empfehlung und Information: KI kann dazu beitragen, die Wählerbeteiligung dadurch zu erhöhen, indem sie den Wählerinnen und Wählern relevante Informationen über Kandidierende, Parteien und politische Themen bereitstellt.

Auf der anderen Seite kann die Nutzung Datenschutzrisiken aufwerfen, insbesondere, wenn persönliche Daten unzureichend geschützt werden oder ohne Zustimmung der Betroffenen verwendet werden.
Alle Podiumsteilnehmenden waren sich einig, dass eine sorgfältige Planung, Regulierung und Überwachung erforderlich ist, damit die Chancen von KI im Kontext der Europawahl genutzt und die Risiken minimiert werden können.

Schulwettbewerb zum Wahl-O-GPT
Damit sich vor allem Schülerinnen und Schüler mit der Europawahl beschäftigen, können die Jahrgangsstufen 7 bis 13 der Schulen im Rhein-Neckar-Kreis an einem Wettbewerb rund um den Wahl-O-GPT teilnehmen. Ziel ist es, den Wahl-O-GPT zu testen, insbesondere auf welche Frage er besonders hilfreich antwortet und wann er an seine Grenzen stößt. Die Schulklassen sind angehalten, ihre Ergebnisse bis zum 19. April 2024 einzureichen – eine Jury entscheidet über die beste Einsendung. Zu gewinnen gibt es einen Klassenausflug in die KLIMA ARENA Sinsheim. Weitere Informationen zum Wettbewerb sowie die Aufzeichnung der Auftaktveranstaltung stehen zur Verfügung unter: www.rhein-neckar-kreis.de/schulwettbewerb.

KIWah
RNK
 Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis)
Die Podiumsteilnehmenden (v.l.n.r.) Schulleiter Thomas Edinger, Landrat Stefan Dallinger, Schüler Levi Becker, Managing Partner der Bernstein Group Timm Bopp, Stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Europäer Baden-Württemberg e. V. Sarah Reisinger und Moderatorin Kristine Clev diskutierten zum Thema „Chancen und Risiken des Einsatzes von KI“.