Was tun gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Zeiten großer Flüchtlingsnot

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Prof. Dr. Kurt Möller vor engagierten Bürgerinnen und Bürgern und Rathausmitarbeitern, in der Mitte z.B. OB Jörg Albrecht

Vortrag im Rahmen der „Woche der Vielfalt“ fand großen Zuspruch

Im Rahmen der „Woche der Vielfalt“ des Oberbürgermeisters fand ein Vortrag zum Thema „Was tun gegen Rechtsextremismus und Frem¬denfeindlichkeit in Zeiten großer Flüchtlingsnot?“ statt. Im Sitzungs¬saal des Rathauses fanden sich 50 auf verschiedenste Art engagierte Bürgerinnen und Bürger ein, die sich zu diesem Thema informieren wollten. Als Referent konnte Prof. Dr. Möller von der FH Esslingen gewonnen werden. Der Tipp, diesen Experten einzuladen, kam aus den Reihen der Engagierten vor Ort. Oberbürgermeister Jörg Albrecht begrüßte die Teilnehmer mit warmen Worten und machte sein persönliches Interesse an den Inhalten des Vortrages deutlich. Möller forscht seit über 30 Jahren zum Thema Rechtsextremismus. Zuletzt hat er für den NSU-Untersuchungs¬ausschuss des Landtages einen Expertenbericht verfasst, der wohl in den nächsten Wochen veröffentlicht werden wird.
Möller stellte zu Beginn empirische Befunde zum Vorhandensein von rechtsextremem Potenzial vor. Relativ einig scheint sich die Fachwelt darüber zu sein, dass rechtsextreme Einstellungen immer ver¬breiteter sind in der Bevölkerung. Dies gilt unabhängig davon, welche Partei die Menschen wählen würden. Seiner Ansicht nach kann der schleichenden Vermehrung vor allem durch eine verstärkte Lebens¬gestaltungsorientierung des Schulunterrichts begegnet werden. Er plädiert für einen präventiven Ansatz in Kindergarten und Schule, der neben die Leistungsorientierung Ansätze zur Bestärkung des Selbstwertgefühles stellt.
Nach fast zwei Stunden Vortrag kamen die Zuhörerinnen und Zuhörer zu Wort. Sie fragten nach der Sinnhaftigkeit von Gegen-demonstrationen, Ansätzen in der Erwachsenenbildung und weiteren Möglichkeiten der Prävention in der Schule. Deutlich wurde, wie intensiv viele der Teilnehmenden sich mit diesem Thema bereits auseinandersetzen.
Das Schlusswort gehörte der Integrationsbeauftragten Inge Baum-gärtner. Neben einer kleinen Aufmerksamkeit für den Referenten machte sie deutlich, dass die Stadt aufgrund des großen Interesses überlege, in Zukunft weitere Vortrags- und Austauschveranstaltungen zu Themen des sozialen Miteinanders anzubieten.