Sinsheims Oberbürgermeister absolviert zweite Woche der Vielfalt

Unter dem Motto „Leben und Arbeiten in Sinsheim“ stand in diesem Jahr die zweite Woche der Vielfalt des Oberbürgermeisters Jörg Albrecht.

Albrecht wollte hierbei mit den schon länger in Sinsheim lebenden Zuwanderern in Kontakt kommen. Wie gestalten diese Menschen ihr Leben? Wo gibt es nach Jahren in Sinsheim noch Probleme? Getroffen hat Albrecht eine Familie aus Pakistan, die einen kleinen Laden betreibt. Eine Familie aus dem Nordirak lernte Albrecht kennen, die ebenfalls selbständig erwerbstätig ist. Die Ehefrau und Mutter hat aber noch weitere Pläne: Lehrerin würde sie gerne werden. Dafür arbeitet sie an den Feinheiten der deutschen Sprache. Beratung zum Lehramtsstudium konnte ihr außerdem vermittelt werden. Ein Elektroingenieur aus der Türkei war ebenfalls Gesprächspartner, der eine interessante Marktlücke bei der Reparatur moderner Handys und Smartphones gefunden hat. Im neuen Vereinsheim des Fußballclubs „Türk Gücü“ war Albrecht ebenfalls zu Gast. Das in Eigenleistung erstellte Vereinsheim war genauso Thema wie die Einbeziehung von Flüchtlingen in die eigene Fußballmannschaft. Zum Gespräch im privaten Rahmen traf Albrecht zwei Familien aus Steinsfurt und Rohrbach, deren Angehörige als Handwerker, Pflege- und Betreuungskräfte tätig sind. Der Sohn der Rohrbacher Familie macht eine Ausbildung als Bürokaufmann.

Nicht jeder Lebenstraum ging in Erfüllung, doch alle Gesprächspartner haben einen Weg gefunden, ihren Lebensunterhalt durch die eigene Arbeit zu sichern und sich etwas aufzubauen. Hier und da kamen Beispiele von Alltagsdiskriminierung zur Sprache. Doch im Großen und Ganzen fühlen sich alle in Sinsheim wohl.
Neben den Begegnungen und Gesprächen fanden zwei Vortragsveranstaltungen statt. Prof. Dr. Kurt Möller von der Fachhochschule Esslingen sprach im gut besuchten Sitzungssaal über die Zunahme rechtsextremer Gesinnung in Deutschland und Möglichkeiten der Vorbeugung. Gerade in Zeiten mit vielen Flüchtlingen in Sinsheim ein wichtiges Thema.

Viele versierte pädagogische Fachkräfte interessierten sich für die Ausführungen von Prof. Dr. Havva Engin von der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg. Nicht zuletzt aus eigener Lebenserfahrung liegt ihr die Elternbildung in Kindergarten und Schule erkennbar am Herzen. Engins Vortrag geriet zu einem Plädoyer für vertrauensvolles Miteinander zum Wohle der Kinder.

Zu guter Letzt hatte die tamilische Schule anlässlich ihres 20 jährigen Bestehens zur Jubiläumsveranstaltung geladen. Stolz präsentierten Schüler und ehemalige Schüler das Erlernte. Albrechts Grußworte aus diesem Anlass gerieten zum Fazit der Woche der Begegnung: „Ich freue mich über die intensiven und vertrauensvollen Kontakte mit Ihnen. Sie alle sind eine Bereicherung für unsere Stadt und ihr kulturelles Leben. Bitte halten Sie es in der Zukunft genauso wie Sie es in der Vergangenheit getan haben: kommen Sie auf uns zu und mit uns ins Gespräch. Umgekehrt mache ich es genauso!“.

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