Woche für Demokratie und Toleranz in Sinsheim vom 5. bis 10. Februar 2024

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Schwerpunktthema Rassismus
Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung – leider haben diese Begriffe aktuell (wieder) Hochkonjunktur. Was steckt hinter den Phänomenen? Wie kann man persönlich, aber auch gesellschaftlich damit umgehen? Was können wir tun, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und demokratische Werte wie Solidarität und Menschenwürde zu stärken?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Woche für Demokratie und Toleranz, die vom 5. bis 10. Februar in Sinsheim stattfindet. Die Themenwoche bietet verschiedene Veranstaltungsformate für unterschiedliche Zielgruppen. Bei der Vorbereitung und Durchführung bringen sich unterschiedliche Institutionen und Akteure ein. Seit 2016 führen der DGB und das städtische Kinder- und Jugendreferat diese Projektwoche in Sinsheim durch. Zu den festen Kooperationspartnern zählen das Fanprojekt Hoffenheim, das kommunale Kino Cinema Paradiso e.V., das Bündnis für Toleranz, die Fanbetreuung der TSG Hoffenheim, der Verein Alte Synagoge Steinsfurt sowie die Buchhandlung Doll.
Den Auftakt macht die Eröffnungsveranstaltung am Montag, 5. Februar um 18:30 Uhr im Jugendhaus. Als Referent spricht Prof. Dr. Karim Fereidooni zum Thema „Antisemitismus und Rassismus in der Migrationsgesellschaft“. Dieses Themenfeld hat durch die aktuelle Situation in Nahost auch in Deutschland wieder eine ganz neue Bedeutung erlangt. Karim Fereidooni ist Professor an der Ruhr-Universität Bochum. Er berät die Bundesregierung bei der Erarbeitung der Gesamtstrategie „Gemeinsam für Demokratie und gegen Extremismus“. Oberbürgermeister Jörg Albrecht und Mirko Geiger als Kreisvorsitzender des DGB werden Grußworte sprechen. Die Veranstaltung wird gleichzeitig als Onlinekonferenz übertragen. Um Anmeldung (für Präsenz- und Onlinevariante) wird gebeten per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 0621 150470-19.
Am Dienstag, 6. Februar gibt es um 19:00 Uhr in Kooperation mit dem Cinema Paradiso den Film „Schwarze Adler“ zu sehen (FSK ab 6 Jahren). Der Film erzählt die Geschichten von schwarzen Spielern in der deutschen Fußballnationalmannschaft. Prominente Kicker wie Gerald Asamoah, Cacau, Steffi Jones kommen zu Wort. Es ist ein ungeschöntes Portrait über die Schattenseiten des deutschen Fußballs, das für Rassismus in unserer Gesellschaft sensibilisieren will. Dabei wird sichtbar, dass Rassismus schon immer ein Thema im professionellen Fußball war und nach wie vor eine große Herausforderung darstellt. Im Anschluss an die Filmvorführung findet eine Diskussion statt, an der voraussichtlich ein aktiver Fußballprofi der TSG 1899 Hoffenheim teilnehmen wird. Durch dieses Sonderformat wird es am 6. Februar nur eine Filmvorführung im Rahmen des Cinema Paradiso-Programmes geben. Bitte die (außergewöhnliche) Startzeit 19:00 Uhr beachten. Eintritt: 7,50 Euro. Karten sind erhältlich beim Citydom Sinsheim, Tel.: 07261 6569555 oder über www.citydome-sinsheim.com.
Eine Fachveranstaltung für sozialpädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte ist für Mittwoch, 7. Februar nachmittags von 14:30 bis 17:30 Uhr vorgesehen. Der Titel des Online-Seminars lautet „Rassistische Diskriminierung und Solidarität im Schulalltag“. Die beiden Referentinnen Wiebke Eltze und Joanna Fay O´Brien-Coker von der Amadeu-Antonio-Stiftung werden die Fachkräfte dabei unterstützen, die eigene Haltung zu stärken und mehr Handlungssicherheit in solchen herausfordernden Situationen zu entwickeln. Wie funktionieren rassistische Argumentationsstrategien? Welche Bedürfnisse erfüllen sie? Wie kann man im Schulalltag darauf reagieren? Ein besonderer Fokus liegt dabei auf unterstützenden Methoden und Materialien, die im Unterricht eingesetzt werden können. Das Seminar ist kostenlos und findet online statt. Anmeldung über den DGB per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 0621 150470-19.
Am Donnerstag, 8. Februar findet um 19:00 Uhr im Café SAM auf dem Burgplatz eine Lesung mit der Bestseller-Autorin Florence Brokowski-Shekete statt. „Raus aus den Schubladen – Meine Gespräche mit Schwarzen Deutschen“ lautet der Titel ihres aktuellen Buches, aus dem sie bei der Veranstaltung vortragen wird. Die Autorin wuchs bei einer Pflegemutter in Buxtehude auf und wurde dann von ihren Eltern nach Kenia geholt. Das Land blieb ihr fremd, sodass sie als Jugendliche nach Deutschland zurückkehrte und Karriere machte. Mittlerweile ist sie Direktorin an einem staatlichen Schulamt und eine Expertin im Bereich interkulturelle Kommunikation und Rassismus. Das Bündnis für Toleranz, die Agenda-Gruppe „Internationale Begegnung“ und das Café SAM laden zur Lesung ein. Der Eintritt ist frei, Spendenbeiträge sind willkommen.
„Rassismus kannst du knicken“: Diese Wanderausstellung ist 2015 als Gemeinschaftsprojekt der Johann-Jakob-Widmann-Schule Heilbronn, des DGB Heilbronn-Franken und der Initiative „Heilbronn sagt Nein“ entstanden. Anlass für das Projekt waren die damals aufgekommenen Pegida-Demonstrationen. Die Schüler sollten sich über diese Entwicklung informieren, gängige Vorurteile anhand konkreter Kriterien hinterfragen und anschließend Plakatmotive zum Thema Rassismus gestalten. Vom 5. bis 25. Februar ist die Ausstellung zu den üblichen Öffnungszeiten im Sinsheimer Rathaus-Foyer zu besichtigen.
In der Buchhandlung Doll wird die Woche für Demokratie und Toleranz in bewährter Weise mit einem eigens eingerichteten Büchertisch zum Schwerpunktthema Rassismus begleitet. Die Literaturempfehlungen sind vom 1. bis 28. Februar zugänglich.
Auch in diesem Jahr setzt die Themenwoche einen besonderen Akzent bei der Demokratiebildung von Kindern und Jugendlichen. Referentinnen aus dem Landesprojekt „Demokratie vor Ort“ werden mit allen sechsten Klassen der weiterführenden Schulen zweistündige Workshops mit dem Titel „Wertevoll“ durchführen. Dabei geht es um die Auseinandersetzung mit demokratischen Werten, um die Notwendigkeit von Kompromissbereitschaft und gesellschaftlicher Solidarität.
Die Veranstalter sind der Meinung, dass es aktuell mehr denn je darauf ankommt, sich für die Stärkung der Demokratie und die Achtung der Menschenwürde einzusetzen. Sie würden sich sehr darüber freuen, wenn die einzelnen Programmbausteine zahlreich besucht werden. Weitere Informationen gibt es beim städtischen Kinder- und Jugendreferat per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 07261 404-261.