HEIMSTÄRKE – Fußball ist unsere Sprache

K1024 2016 04 27 Heimstärke WDF 55 vklWie Flüchtlinge spielend Deutsch lernen

Walldorf, 27. April 2016. HEIMSTÄRKE, das Fußballprojekt für Geflüchtete, stellt sich heute vor. Die Initiative von Anpfiff ins Leben e.V., TSG 1899 Hoffenheim, SV Sandhausen, FC-Astoria Walldorf und der SAP möchte Geflüchtete und Bewohner der Metropolregion Rhein-Neckar über die gemeinsame Leidenschaft Fußball zusammenbringen. Diese Kooperation über verschiedenen Ligen hinweg ist bundesweit einmalig. Nicht nur beim Training ist Fußball das Thema, sondern auch beim integrierten Deutschunterricht. Aktuell gibt es Trainingsgruppen in Walldorf und Sandhausen. Demnächst werden die Trainingsstandorte um Hoffenheim erweitert. Das Projekt ist zunächst auf ein Jahr angelegt und wird durch SAP ermöglicht.

Sport ist ein wichtiger Hebel für die gesellschaftliche Integration von Menschen. Fußball ist dabei die internationale „Sprache“, die überall verstanden wird. In der Metropolregion Rhein-Neckar haben sich fünf starke Partner aus Sport, Zivilgesellschaft und Unternehmen zusammengefunden, um auf ein gemeinsames Ziel hinzuwirken: Die Initiative HEIMSTÄRKE will Geflüchteten und Asylsuchenden in der Region, über den Sport und das gemeinsame Erlernen der Sprache die Integration in die hiesigen lebendigen Gemeinden und Vereine öffnen. Der gewählte Name HEIMSTÄRKE drückt sowohl die Stärke der Region als auch das engagierte Bündnis der Partner aus.

Was HEIMSTÄRKE auszeichnet, sind die besonderen Trainingseinheiten: Sprachunterricht und sportliches Training bilden immer eine Einheit. Begonnen wird stets mit der „sprachlichen“ Einheit, die ganz im Zeichen des Fußballs steht: Hier werden Grundbegriffe zum Spiel, angefangen bei den Regeln über taktische Begriffe bis hin zu Fangesängen, „spielerisch“ trainiert. Danach geht es gemeinsam auf den Platz. Nicht nur, um die spielerischen Techniken zu verfeinern, sondern auch um das „Fußball-Deutsch“ gleich einzusetzen. Beide Trainingseinheiten stehen sowohl Flüchtlingen als auch Freiwilligen gleichermaßen offen. Darunter sind auch SAP Mitarbeiter, die sich im Rahmen des Corporate Volunteering engagieren.

Die ersten Trainingsgruppen in Walldorf und Sandhausen wurden in Zusammenarbeit mit den Asylarbeitskreisen in Walldorf, Wiesloch und Leimen gestartet und finden seit Anfang April jede Woche statt. Zurzeit trainieren in den beiden Gruppen jeweils 16 Geflüchtete aus Afghanistan, Eritrea, Gambia, Irak, Iran und Syrien. In den nächsten Wochen startet eine neue Trainingsgruppe in Hoffenheim, die vom Asylarbeitskreis in Sinsheim unterstützt wird. Wer Interesse hat, „Fußball-Deutsch“ zu vermitteln oder mitzutrainieren, kann sich gerne per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden.

Statements der Projektpartner:
Dr. Peter Görlich, Geschäftsführer Sport, Innovation & Kommunikation TSG 1899 Hoffenheim:
Die TSG 1899 Hoffenheim steht für Toleranz, Respekt und Integration. Diese Werte sind Leitlinie und täglich gelebte Realität bei der TSG außerhalb und innerhalb des Fußallplatzes, vom Kinderzentrum über die achtzehn99 Akademie bis hin zu den Profis sowie auf allen Ebenen unseres Vereins. HEIM-STÄRKE vereint diese Überzeugung auf ideale Weise. Der Sport schafft dabei nicht nur Gemeinschaft, Spaß und Verständnis, sondern sorgt auch spielerisch für Aus- und Weiterbildung und somit für die wichtigste Grundlage einer schnellen Integration.

Otmar Schork, Geschäftsführer SV Sandhausen:
Fußball verbindet Kulturen und Nationen, überwindet Grenzen und Barrieren. Als Fußballclub unterstützen wir das gemeinsame Projekt HEIMSTÄRKE sehr gerne, weil wir überzeugt sind, dass Flüchtlingen die Integration in unserer Region damit noch leichter gelingt. Die übergreifende „Sprache des Fußballs“ ermöglicht es, Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen, gesellschaftliche Normen und kulturelle Werte zu vermitteln sowie die deutsche Sprache spielend nebenbei zu erlernen.

Wilhelm Kempf, Vorsitzender, FC-Astoria Walldorf:
Der FC-Astoria Walldorf war im letzten Jahr zusammen mit dem Partner „Anpfiff ins Leben“ bei dem Auftaktmeeting des Arbeitskreises Asyl dabei, und die beiden Partner haben spontan beschlossen, gemeinsam bei der Flüchtlingsbetreuung mitzumachen. In enger Zusammenarbeit mit Kasim Rehman, der für den sportlichen Bereich beim Arbeitskreis Asyl zuständig ist, boten wir seit Oktober 2015 Fußballtraining für Flüchtlinge in Walldorf an, die wöchentlich mittwochs von 14 bis 16 Uhr stattgefunden haben. Die Teilnehmerzahl schwankte zwischen 25 und 45 Personen, wobei Flüchtlinge aus verschiedenen Herkunftsländern teilnahmen. Außerdem haben wir ab November eine groß angelegte Spendenaktion, die Sportkleidung, Sportschuhe und warme Kleidung umfasste, gestartet. Es war eine sehr erfolgreiche Aktion, an der sich alle Aktiven und die Jugendmannschaften beteiligten. Deswegen war es für uns selbstverständlich, dass wir zusammen mit unserem Partner „Anpfiff ins Leben“ bei der von SAP ins Leben gerufenen Aktion HEIMSTÄRKE mitmachen. Wir freuen uns, dass mit HEIMSTÄRKE nun nicht nur der sportliche, sondern auch der soziale Bereich und hierbei insbesondere das Erlernen unserer Sprache gefördert wird. Wir freuen uns, ein Teil dieser Initiative zu sein.

Dietmar Pfähler, 1. Vorsitzender Anpfiff ins Leben e.V.:
Wir möchten Menschen eine selbstgestaltete Zukunft ermöglichen. Dazu nutzen wir den Sport, über den wir gleichzeitig Themen wie Bildung und Sozialkompetenz vermitteln. Diese Kompetenzen bringen wir gern in das neue Projekt HEIMSTÄRKE ein. An unserem Walldorfer Standort bekommen die Flüchtlinge zum Beispiel Sprachunterricht. Das Besondere an dem Projekt ist, dass es von den drei Sportgrößen der Region – TSG 1899 Hoffenheim, SV Sandhausen und FC-Astoria Walldorf – zusammen mit „Anpfiff ins Leben“ umgesetzt wird. Wir freuen uns auf die nächsten Schritte in Richtung Ausbildung und Berufseintritt der Flüchtlinge.

Alicia Lenze, Global Head Corporate Social Responsibility, SAP SE:
Die Mitarbeiter von SAP am Stammsitz in Walldorf kommen aus über 120 Ländern. Viele der Kolleginnen und Kollegen haben hier in der Metropolregion Rhein-Neckar eine neue Heimat gefunden. Auf diese Weltoffenheit der Region sind wir stolz. Mit dem Projekt HEIMSTÄRKE wollen wir auch den Geflüchteten, die bei uns leben, eine Möglichkeit geben, sich hier eine neue Zukunft aufzubauen. Wenn es um Integration geht, gibt es eigentlich keine bessere Sprache als den Sport: HEIMSTÄRKE bietet die Möglichkeit, dass sich Geflüchtete und bereits hier lebende Menschen über die gemeinsame Leidenschaft „Fußball“ begegnen. Neben dem finanziellen Beitrag unterstützen SAP Kolleginnen und Kollegen das Projekt als ehrenamtliche Helfer, z.B. während des Trainings oder des Sprachkurses. Als sportbegeistertes Unternehmen freuen wir uns sehr, gemeinsam mit FC-Astoria Walldorf, SV Sandhausen, TSG 1899 Hoffenheim und Anpfiff ins Leben e.V. das Projekt HEIMSTÄRKE mit initiiert zu haben.

Profile der Projektpartner:
TSG 1899 Hoffenheim Die TSG Hoffenheim wurde am 1. Juli 1899 mit 20 Mitgliedern zunächst als Turnverein gegründet. Über ein Jahrhundert später schaut der Klub auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Eine Hauptrolle dabei spielte und spielt der gebürtige Hoffenheimer Dietmar Hopp. Er ist einer der Gründer des Softwarekonzerns SAP. Nach einer schnell zu Ende gegangenen Hauptversammlung der SAP, besuchte er in der Saison 1989/90 das entscheidende Relegationsspiel der TSG gegen den 1. FC Stebbach. Nach der 2:3-Niederlage und dem damit verbundenen Abstieg in die Kreisklasse A, fasste Hopp den Entschluss, seinem Heimatverein unter die Arme zu greifen. Der Beginn eines märchenhaften Aufstiegs. Nur 18 Jahre später, am Ende der Saison 2007/08, gelang der TSG 1899 Hoffenheim der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga - eine der spielstärksten Klassen der Welt. Und das nach nur einer Saison in der zweiten Liga. Wenige Monate nach dem beinahe unverhofften Aufstieg wurde das Team unter der Leitung von Cheftrainer Ralf Rangnick Herbstmeister in der Eliteklasse des deutschen Fußballs. Seither hat sich die TSG in der Bundesliga gehalten und etabliert. In und um Hoffenheim ist durch die Unterstützung von Dietmar Hopp in den vergangenen Jahren eine einzigartige Infrastruktur entstanden. Das Schmuckkästchen, die WIRSOL Rhein-Neckar-Arena, liegt direkt an der viel befahrenen Autobahn A6. Darüber hinaus gehört dem Verein das hochmoderne Trainings- und Geschäftsstellenzentrum in Zuzenhausen – seit zwei Jahren wird dort auch im „Footbonauten“ trainiert, einem der modernsten Trainingsgeräte auf dem Globus. Überregional bekannt ist die TSG nicht zuletzt ob der europaweit wohl einzigartigen achtzehn99 Akademie zur Ausbildung des fußballerischen Nachwuchses mit ihren Standorten in Hoffenheim und Zuzenhausen. Die TSG ist ein Verein, der mutige Entscheidungen trifft, für soziale Werte ebenso steht wie für Innovation, Bodenständigkeit und Stabilität. www.achtzehn99.de 

SV Sandhausen
Der SV Sandhausen 1916 e.V. wurde im Jahr 1916 als Einspartenverein gegründet. Als ein bodenständiger Traditionsclub im Herzen des Hardtwalds sowie als eines der sportlichen Aushängeschilder der Kurpfalz ist der SVS ein regional verwurzelter Club. Das familiäre Verhältnis, ein funktionierendes Ehrenamt sowie die Bodenständigkeit aller Beteiligten am Hardtwald sind dabei zentrale Parameter, welche vom Verein gelebt und von Außenstehenden geschätzt werden. Auch im Hardtwaldstadion steht der familiäre Charakter im Vordergrund. Die als reines Fußballstadion konzipierte Spielstätte wurde in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut und bietet Platz für 15.414 Zuschauer. Durch das hautnahe Erlebnis zu Spielfeld und Spielern stehen in Sandhausen echte Fußballkultur und ungeschminkte Emotionen im Vordergrund. Durch ambitionierte und engagierte Arbeit hat sich der SV Sandhausen jahrelang im Amateurfußball einen Namen gemacht und viele Menschen der Region begeistert. Mit den Aufstiegen in die Regionalliga (2007), die 3. Fußball-Bundesliga (2008) und die 2. Fußball-Bundesliga (2012) innerhalb von nur 5 Jahren wurde ein neues Kapitel in der Erfolgsstory des Vereins aufgeschlagen. Ziel ist es, den kleinsten Bundesligastandort mit 14.500 Einwohnern langfristig in der 2. Fußball-Bundesliga zu etablieren. www.svs1916.de 

FC-Astoria Walldorf

Der „Fußballclub Astoria Walldorf“ nahm seinen Anfang im Oktober 1908; und so heißt er noch immer, oder genauer gesagt: seit 1995 wieder – und beweist damit seine historische Identität trotz aller durchlaufenen Irrungen, Wirrungen, trotz aller Erfahrungen von Trennung und Absplitterung, sogar von Namensänderungen während seiner bisherigen bewegten Lebensgeschichte. Die rückblickende Bilanz darf sich neben dem Eingeständnis von überstandenen Durststrecken, sportlichen Rückschlägen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten vor allem erfreulicher Erfolge und sportlicher Höhepunkte vergewissern. Und wir können uns – besonders im Hinblick auf eine gründlich geleistete Jugendarbeit und den unermüdlichen Einsatz vieler freiwilliger Mitarbeiter – dankbar auch der segensreichen Erfahrung erfreuen, dass der Fußballsport durchaus „eine Tätigkeitsform des Glücks“ sein kann. www.fcastoria.de 

Anpfiff ins Leben e.V.
Als deutschlandweiter Vorreiter unterstützt der gemeinnützige Verein Anpfiff ins Leben e.V. junge Sportlerinnen und Sportler dabei, sich bestmögliche Perspektiven für ihre private und berufliche Zukunft zu schaffen. Gegründet von Dietmar Hopp und Anton Nagl, verfolgt die Jugendförderung in der Metropolregion Rhein-Neckar seit 2001 einen ganzheitlichen Förderansatz, der die Bereiche Sport, Schule, Beruf und Soziales umfasst. Aktuell führt Dietmar Pfähler als 1. Vorsitzender den Verein. Anpfiff ins Leben e.V. hat seine Wurzeln im Mannschaftssport Fußball. Heute ist das Förderkonzept allen jungen und jugendlichen Mitgliedern unserer Partnervereine aus den Bereichen Fußball, Handball, Eishockey und Golf zugänglich. Zu den Partnern zählen: TSG 1899 Hoffenheim, FC-Astoria Wall-dorf, SV Waldhof Mannheim, Ludwigshafener SC, SG Heidelberg-Kirchheim, VfR Walldorf, VfB St. Leon, SV Gimbsheim, FC Speyer, SG Kronau/Östringen, SC Reilingen, FC Mühlhausen, Golf Club St. Leon-Rot und Jungadler Mannheim. Rund 3.500 Jungen und Mädchen im Alter von fünf bis 19 Jahren können durch die Mitgliedschaft in einem der Partnervereine alle Förderprogramme von „Anpfiff ins Leben“ wahrnehmen. An mehreren Standorten in der Metropolregion Rhein-Neckar bietet Anpfiff ins Leben e.V. den Sportlerinnen und Sportlern moderne Infrastrukturen. Der Verein pflegt dabei eine enge Zusammenarbeit mit der achtzehn99 AKADEMIE und verantwortet dort die schulische, berufliche und soziale Förderung. Mit dem „Anpfiff ins Leben“-Pavillon in Hoffenheim öffnete sich der Verein 2015 einer noch breiteren Zielgruppe. Der offene Charakter der Bewegungs- und Begegnungsstätte lädt Kinder und Jugendliche mit und ohne Handicap sowie Senioren zu vielseitigen Aktivitäten in der Gemeinschaft ein. Im Mittelpunkt stehen die Themen Bewegung, Erlebnis, Bildung und Kreativität. Des Weiteren ist der Pavillon Heimat der Bewegungsförderung für Amputierte von Anpfiff ins Leben e.V. Ein großes Netzwerk an Schulen, Hochschulen, Verbänden, Wirtschaftsunternehmen und sozialen Einrichtungen gestaltet das Angebot von Anpfiff ins Leben e.V. aktiv mit. Im Jahr 2012 wurde Anpfiff ins Leben e.V. von Bund und Europäischer Union als innovativer Förderverein ausgezeichnet. www.anpfiff-ins-leben.de.

SAP SE
Als Marktführer für Unternehmenssoftware unterstützt die SAP SE Firmen jeder Größe und Branche, ihr Geschäft profitabel zu betreiben, sich kontinuierlich anzupassen und nachhaltig zu wachsen. Vom Back Office bis zur Vorstandsetage, vom Warenlager bis ins Regal, vom Desktop bis hin zum mobilen Endgerät – SAP versetzt Menschen und Organisationen in die Lage, effizienter zusammenzuarbeiten und Geschäftsinformationen effektiver zu nutzen als die Konkurrenz. Mehr als 310.000 Kunden setzen auf SAP-Anwendungen und -Dienstleistungen, um ihre Ziele besser zu erreichen. Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen gehört zum Selbstverständnis des Unternehmens. SAP möchte insbesondere jungen Menschen die Fähigkeiten vermitteln, die ihnen helfen, den Herausforderungen unserer Gesellschaft und der digitalen Arbeitswelt zu begegnen. Dafür hat sich SAP global zwei Programmschwerpunkte gegeben: Zum einen die Gründung und Aufbau von Sozialunternehmen. Hier geht es darum, junge Sozialunternehmer zu befähigen, ihre Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen. Weitere Projekte zielen darauf ab, Begeisterung für IT zu wecken; Jugendliche und junge Menschen werden hier in Trainings und Förderprogrammen für den IT-Sektor begeistert. Corporate Volunteering, Einsatz unseres Technologiewissens und starke Partnerschaften mit gemeinnützigen Organisationen vor Ort sind die Mittel, mit denen wir diese Schwerpunkte umsetzen. www.sap.de/csr