Asyl-Dialoge regen Diskussionen an

K1024 Asyldalogtheater

-Achtung: Der Ort der abendlichen Veranstaltung hat sich geändert: Die Veranstaltung findet in der alten Druckerei statt.

 

„Bühne für Menschenrechte“ aus Berlin tritt am Samstag, 17. Oktober, in Weinheim an verschiedenen Orten

Weinheim. Die aktuelle Entwicklung des Flüchtlingsthemas beschäftigt auch die Künstler der verschiedenen Genres. Zum Beispiel die Schauspieler. Seit ein paar Jahren baut sich in Berlin und von dort ausgehend in der ganzen Republik ein nationales Netzwerk von Schauspielern und Musikern auf, das im Rahmen eines anspruchsvollen Tour-Theaters in wechselnder Besetzung durch Deutschland reist, um auf den Bühnenbrettern packende Geschichten von Menschen zu erzählen, die aus Not zu Flüchtlingen wurden.
Daraus entstanden ist die „Bühne für Menschenrechte“. Auf ihr werden statistische Zahlenwerke in authentischen Darstellungen zu Gesichtern, zu Menschen aus Fleisch und Blut. Jeder einzelne Flüchtling hat sein Schicksal, auf der „Bühne der Menschenrechte“ wird es sichtbar. Es ist eine eindrucksvolle künstlerische Beschäftigung mit dem Thema, das derzeit die Deutschen umtreibt wie kein anderes; die „Bühne für Menschenrechte“ ist schon mehrmals mit Schauspiel- und Kulturpreisen ausgezeichnet worden.
Am Samstag, 17. Oktober, steht die „Bühne für Menschenrechte“ in Weinheim – an bewusst ausgesuchten Orten, nämlich in der Nähe jener Areale, auf denen demnächst oder in absehbarer Zeit Flüchtlingsunterkünfte entstehen werden. Die Schauspieler führen „Asyl-Dialoge“ vor, so der Titel des aktuellen Projektes. Nach den Theaterstücken ist jeweils eine Diskussion vorgesehen. Veranstalter sind gemeinsam das Netzwerk Asyl Weinheim für Integration (NAWI), der Arbeitskreis Asyl und die Evangelische Kirchengemeinde.
Am Samstag, 17. Oktober, legt die Bühne um 10.30 Uhr zuerst auf dem Bolzplatz an der Heppenheimer Straße eine Station ein, direkt neben der Baustelle der ersten Flüchtlingsunterkunft, die nach dem „Weinheimer Modell“ für 80 Personen gebaut wird. Bei schlechtem Wetter zieht die Bühne in die Aula der Hans-Freudenberg-Schule ein. Um 14 Uhr werden die „Asyl-Dialoge“ im Schulhof der Maria-Montessori-Schule gezeigt (bei schlechtem Wetter drinnen), um 16 Uhr legt das Schauspiel im Schulhof der Carl-Orff-Schule in Sulzbach die dritte Station ein (Schlechtwetter: Musikraum der Schule).
Abends um 19.30 Uhr werden alle Dialoge noch mal in der alten Druckerei aufgeführt, auch hier schließt sich eine moderierte Diskussion an.
Die Produktionen basieren auf ausführlichen Recherchen und Interviews mit den Akteurinnen und Akteuren selbst und unter Beratung durch einschlägige Organisationen. Es sind Geschichten, die von Menschenrechten und deren Verletzungen sowie ihren Opfern erzählen. Die „Bühne für Menschenrechte“ folgt dem Modell der in Großbritannien agierenden „Actors for Human Rights (AFHR)“, die innerhalb von nur fünf Jahren ein Netzwerk von 600 professionellen Schauspielern und Musikern aufgebaut haben und in dieser Zeit landesweit Produktionen vor mehreren zehntausend Menschen entwickelt haben.
Die „Asyl-Dialoge“ sind entstanden durch ausführliche Interviews, lediglich gekürzt und ohne sprachliche Veränderungen: dokumentarisches, wortgetreues Theater. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen in Weinheim ist frei.