Mehr als 30 Bands und Interpreten treten am 21. November ...

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Ein Festival – bunt und friedlich

Weinheim im Schulterschluss: Mehr als 30 Bands und Interpreten treten am 21. November in der Werderstraße auf – Jeder mit einer Botschaft

Weinheim. So viel Schulterschluss der Weinheimer Kulturszene gab es noch nie. Der Anlass ist auch entsprechend: Wenn am 21. und 22. November der NPD-Parteitag in Weinheim stattfindet, halten Weinheims Kulturschaffende, mobilisiert vom Bündnis „Weinheim bleibt bunt“, mit einem zehnstündigen Kultur-Event dagegen.

Die Verantwortlichen des Bündnisses haben jetzt noch einmal betont, dass sie in dem Kulturzelt in der Werderstraße den friedlichen Protest bündeln wollen. „Deshalb laden wir auch möglichst viele Bürgerinnen und Bürger ein“, so Uli Sckerl aus dem Sprecherkreis des Bündnisses, „mit uns gemeinsam zu beweisen, dass Kultur die richtige Antwort ist auf Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung, sowie auf Aggression und Gewalt“. Das Bündnis „Weinheim bleibt bunt“ stehe mit der Polizei in Kontakt, und man habe großes Vertrauen in die Ordnungskräfte, dass das Bunte Festival friedlich und ungestört über die Bühne gehen kann. Monika Springer, die ebenfalls dem Sprecherkreis angehört, ergänzt: „Wir stehen für den friedlichen Protest an diesem Tag, und je mehr Menschen an unserer Seite stehen, desto friedlicher wird es ablaufen.“

Die Organisatoren sind sich in dieser Botschaft und der klaren Ablehnung jeglicher Gewaltbereitschaft einig mit den Bands, Gruppen, Chören, Literaten und anderen Interpreten, die das Bühnenprogramm gestalten.

„Wir setzen ein Zeichen gegen die nationalistische und rassistische Ideologie“, erklärt zum Beispiel Niko Knapp, der Frontmann von Dr. Woogle and the radio. Die „Weinheim City“-Kultband wird das Festival abends abschließen, ab etwa 21.15 Uhr auf der Bühne in dem Kulturzelt in der Werderstraße stehen, und das Finale um 22 Uhr in ihren Song „Bring Love“ münden lassen.

Die städtische Pressestelle begleitet die Bewerbung des Festivals seit ein paar Tagen mit einer Online-PR-Kampagne, in der jeder Mitwirkende seine Botschaft zum Kulturfestival verbreiten kann. „Was gibt es Schöneres, als den dumpfen Parolen der Nazis mit einem vielfältigen, kulturellen Fest zu begegnen?“, fragt dabei zum Beispiel der Gitarrist Andreas Botz, der das Festival nach der Kundgebung um 11 Uhr eröffnen wird, unmittelbar bevor die bekannte Autorin Ingrid Noll eine Kurzgeschichte liest. „Wir wollen uns für ein Buntes Weinheim solidarisch erklären und ein klares Zeichen gegen Intoleranz setzen!“, so beschreiben es „Brothers and others“, die ebenfalls noch am Vormittag auf der Bühne stehen, sie stehen ebenso wie „Waiting for Frank“ für irische Musik. „Das Thema Migration spielt in unseren Songs eine große Rolle. Wenn Menschen aus Syrien und anderen Ländern heute Zuflucht bei uns suchen, sollten wir uns daran erinnern, wie damals unter weitaus schwierigeren Bedingungen aus Fremden Freunde und Nachbarn wurden.“ So heißt es von dort.

„Wir brauchen den starken Schulterschluss!“ fordert Kabarettist Manfred Maser, der nachmittags auftreten wird. Der Odenwälder Shanty-Chor unterbricht seine schöpferische Pause mit dem einzigen Auftritt im Jahr, Kapitän Matz Scheid erklärt dazu: „Mit unserem einzigen Auftritt in diesem Jahr wollen wir zeigen, dass wir Fremdenhass, Ausländerfeindlichkeit, sowie jegliche Aggression gegen andere Kulturen, Religionen oder Weltanschauungen aus ganzem Herzen ablehnen und aufs Tiefste verurteilen.“

„Wir sind dabei, weil es wichtig ist, Position zu beziehen“, erklärt David Heintz von „Moi et les Autres“, die am Nachmittag französische Musik zum bunten Programm beisteuern.

Der exakte Bühnenablauf befindet sich gerade in der Endabstimmung und wird in den nächsten Tagen feststehen. Das Programm läuft nonstop auf zwei Bühnen, so dass kaum Umbauzeiten entstehen. Einige Formationen wie „Gag&Friends“ um die Mittagszeit, Tanja Mathias-Heintz, Michelle Walker &Band (am Nachmittag), „Muddys Best“ (u.a. mit Sebastian Strodbeck, Konrad Fink und „Doc“ Wittenberg), „Musiktheater Firlefanz“ mit Hartmut Höfele und Tobias Escher oder „Woinem Brass“ aus der Musikschule und Jochen Pöhlert mit der Premiere für eine „Flüchtlings-Combo“ haben sich eigens für den Anlass zusammengefunden. Und natürlich Anke Helfrich, die weltberühmte Jazz-Pianistin. Sie steht gemeinsam mit der BigBand des Heisenberg-Gymnasiums auf der Bühne, abends nach „Soundition“ und „Dr. Woggle and the Radio.“ Sie sagt: „„Die Musik ist eine universelle Sprache, die keine Grenzen kennt und von allen Menschen verstanden wird. Sie bietet die Möglichkeit miteinander zu kommunizieren, kreativ zu sein, Gefühle zu vermitteln, die Gemeinschaft zu stärken und sie ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens.“

Das Kulturzelt in der Werderstraße am 21. November wird zu Fuß erreichbar sein über den Bahnhof, die B3 und von der Nordstadt über die Kapellenstraße. Das Kulturprogramm geht von 11 Uhr bis 22 Uhr nonstop.

Die Teilnehmer:

Musik:

Woinem Brass (Musikschule)

“Muddys Best”

Soundition

Dr. Woggle and the Radio

Fat Guy on the Run

„Gag“ Geisinger&Friends

Bernd Windisch, Hartmut Höfele

Tanja Mathias Heintz & Band mit Michelle Walker

Andreas Botz

Confusion

Brothers and others

Waiting for Frank

Die „Schultzes“

Moi et les autres

Der Odenwälder Shanty Chor

BigBand des Werner-Heisenberg-

Gymnasiums mit Anke Helfrich

Jochen Pöhlert der „Flüchtlingscombo“

FUB-Combo

Literatur/Kabarett

Ingrid Noll

Die Spitzklicker

Franz Kain

Manfred Maser

Die Lokalrunde

Grohackes Poetry für

ein buntes Weinheim

Chöre

Jugendchor “vivida banda”

Gospelchor an der Peterskirche

Pop – und Jazzchor

Cantus Vivus

Kammerchor Weinheim

Folklore-Tanzgruppen

Türkisch

Griechisch

Penguin Tappers

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Dazu:

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