Kneippen soll wieder Spaß machen Gemeinschaftsaktion für das Kleinod im Weinheimer Exotenwald: Stadtwerke, Stadt und Kneipp-Verein nehmen die Sanierung der Kneippanlage in die Hand – Spenden willkommen

Kneippan
Stadt Weinheim

Weinheim. Sie ist ein Kleinod im Exotenwald, von der Stadt leicht erreichbar, und ein Gesundbrunnen mit Geschichte: Die Weinheimer Kneipp-Anlage. Leider ist die Anlage, die vor 50 Jahren gebaut wurde, seit einiger Zeit nicht gerade ein Schmuckstück. Sie ist arg in die Jahre gekommen, außerdem gibt es Probleme mit der natürlichen Wasserversorgung.
Aber jetzt gibt es Rettung: in einer Gemeinschaftsaktion nehmen die Stadtwerke Weinheim GmbH (SWW), die Stadt und der Kneipp-Verein Weinheim e.V. die Sanierung in die Hand. Das gemeinsame Motto lautet: „Kneippen soll wieder Spaß machen“. Am Dienstag (9. März) trafen sich direkt vor Ort Oberbürgermeister Manuel Just, Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner, Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Krämer mit Vertreterinnen des Kneipp-Vereins, um das weitere Vorgehen zu besprechen und das gemeinsame Vorgehen zu bekräftigen.
.„Die Kneipp-Anlage im Exotenwald ist ein Kleinod unter den touristischen Angeboten der Stadt. Deshalb setzen wir uns aktiv für ihren Erhalt ein“, erklärte SWW-Geschäftsführer Peter Krämer.“
Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just lobte den Gemeinschaftsgeist, der vom Projekt Kneippanlage ausgeht. Denn dabei werfen die Kommune, das Energieunternehmen und der ehrenamtliche Verein ihre Stärken in einen Topf, um die beste Lösung zu entwickeln, so der OB. Das sei vorbildliches kommunales Engagement, das in Weinheim durchaus schon erprobt sei. Just verwies auf ein Tourismuskonzept, dass der Gemeinderat kürzlich verabschiedet hat. Darin spielt das Erleben in der Natur eine wichtige Rolle. „Hierfür steht die Kneippanlage, wenige Hundert Meter vom Schlosspark entfernt, wie ein Symbol“, so der Rathauschef.
Eine sanierte Kneippanlage, im Wald und dennoch gut erreichbar gelegen, ergänzte Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner, ziehe Gäste nach Weinheim, steigere aber auch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger jeder Generation.
Jetzt soll zum einen das Tretbecken mit einem Gesamtvolumen von sechs Kubikmetern neue, frostsichere Fliesen und einen rutschfesten Bodenbelag erhalten. Zum anderen wollen die Stadtwerke mit einer zusätzlichen Leitung die zur Verfügung stehende Wassermenge der Quelle besser nutzen und die Wasserdurchsatz des Tretbeckens verbessern. Dies soll der Algenbildung vorbeugen. Das Ziel ist es, eine Wassertiefe von 35 bis 40 Zentimetern und eine Wassertemperatur von 16 bis maximal 18 Grad zu erhalten. Sollten künftig weitere Maßnahmen zur Algenminderung nötig werden, ist in der Umsetzung des jetzigen Grundkonzepts ein Zu- und Ablauf für ein Umwälzsystem vorgesehen.
„Die Kosten für diese Sanierungsmaßnahmen des Tretbeckens werden bei etwa 20 000 Euro liegen“, schätzt Peter Krämer. Die Kosten für die Beckenbodensanierung werden durch die Stadt Weinheim getragen, die Kachelerneuerung und den Leitungsbau übernehmen die Stadtwerke. Zuletzt führte das Tretbecken in Hitzeperioden nur noch wenig Wasser und es bestand Rutschgefahr. Der Grund: Die natürliche Quelle im Exotenwald, die viele Jahre lang die Kneipp-Anlage mit Frischwasser speiste, führt in Trockenperioden nicht mehr genug Wasser. Dadurch sinkt Wasserstand, die Wassertemperatur steigt und es bilden sich Algen, die den Boden glitschig machen. An diesem Zustand soll sich nun etwas ändern.
Die naturheilkundliche Philosophie des bayerischen Pfarrers Sebastian Kneipp hat 200 Jahre nach ihrer Entstehung noch heute viele Anhänger. Auch in Weinheim hat das „Wassertreten“ Tradition. Vor 85 Jahren gründete sich der hiesige Kneipp-Verein, die Kneipp-Anlage im Exotenwald wurde im Jahr 1971 gebaut. Der Kneipp-Verein will sich in die Sanierung ehrenamtlich mit weiteren Verschönerungsmaßnahmen an der Anlage einbringen, wie Karin Kling, Heide Engel und Monika Roth betonten. Die finanziellen Möglichkeiten des Vereins sind mit 35 Mitgliedern jedoch sehr eingeschränkt, deshalb sind Spenden durchaus erwünscht.
Wer das Sanierungsprojekt und damit den Kneippgedanken in Weinheim fördern möchte, kann dafür auf das Konto des Kneipp-Vereins Weinheim und Umgebung e.V. unter dem Verwendungszweck „Erhalt Kneipp-Bad“ spenden: IBAN DE04 6705 0505 0063 0198 60.
Mehr Infos zum Kneipp-Verein und zum Kneippen unter: kneippverein-weinheim.jimdofree.com