„Nicht zur Tagesordnung übergehen“ Stadt Weinheim lässt bis auf weiteres OEG-Bahnübergang schließen, an dem sich vor Weihnachten ein tödlicher Unfall ereignet hat

Bahn
Bernhard Kreutzer

Weinheim. Nach dem tragischen tödlichen Verkehrsunfall vor Weihnachten, bei dem ein 18-jähriger junger Mann ums Leben gekommen ist, hat die Stadt Weinheim am Dienstag den OEG-Bahnübergang schließen lassen, an dem das Unglück geschehen ist. Die Schließung sei auch ein Zeichen, so Oberbürgermeister Manuel Just und Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner, dass die Stadt nach dem schlimmen Unfall nicht zur Tagesordnung übergehen kann. Zahlreiche Kontakte mit Bürgerinnen und Bürgern und zuletzt auch eine Online-Petition zeigten, so die Verwaltungsspitze, dass sich die Menschen in Weinheim jetzt innehalten wollen, damit der Vorfall in Ruhe analysiert werden kann. „So lange wollen wir die sicherste aller Varianten wählen, und die heißt Schließung“, so Just und Fetzner. Damit wolle man mit den Emotionen der Menschen auch behutsam umgehen.
Der Bahnübergang der rnv Linie 5 zwischen der Haltepunkte Stahlbadstraße und Multring wurde von der Stadtverwaltung bis auf Weiteres für querende Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Darauf hatte sich die Verwaltungsspitze zuvor mit den Verkehrsbetrieben Rhein-Neckar rnv verständigt.
An dem Bahnübergang hatte sich kurz vor Weihnachten ein tragischer tödlicher Unfall ereignet. Der verunglückte Junge hatte sich früh morgens auf dem Schulweg befunden. Die polizeilichen Ermittlungen zum genauen Unfallhergang dauern noch an.
„Ungeachtet dessen“, so Manuel Just und Torsten Fetzner, „haben wir uns entschieden, den Übergang zu schließen, bevor am Montag die Schule beginnt und von zahlreichen Schülerinnen und Schülern genutzt wird“. Nun werde man mit der rnv und weiteren Verkehrsexperten die Situation und mögliche dauerhafte Verbesserungen prüfen. Nach Auskunft der rnv wurde der Übergang vor nicht allzu langer Zeit in Augenschein genommen und von den Vertretern der Stadt, der rnv und der Polizei als „grundsätzlich sicher“ eingestuft. Nun werde man prüfen, welche zusätzliche Sicherungsmaßnahmen darüber hinaus sinnvoll und möglich sind. Auch dazu müsse man die Informationen der Unfallauswertung abwarten.
Im Gegenzug bitten Just und Fetzner um Verständnis, dass etliche Schülerinnen und Schüler, aber auch ältere Menschen einen Umweg in Kauf nehmen müssen.