Auch Poldi mag Pauls Lachen

K1024 Paul und poldiEin behinderter Junge aus Weinheim ist im Raum Köln ein kleiner Medienstar – Und doch braucht die Familie Hilfe

Weinheim. Paul kann nicht viel - jedenfalls nach allgemein gültigen gesellschaftlichen Maßstäben. Er sitzt in einem Rollstuhl oder er liegt in seinem Bett. Er kann weder alleine stehen noch laufen, er ist zu 100 Prozent schwerbehindert. Aber man muss ihn mögen. Sein Lachen steckt an, und der 13-jährige Junge strahlt eine gute Laune aus, die sich seinem Gegenüber direkt ums Herz legt. „Er ist ein Sonnenschein“, sagt Pauls Mutter Claudia Jörgensen. Paul kam im Februar 2003 im Mannheimer Krankenhaus zur Welt. Viel zu früh, viel zu schwach und viel zu wenig versorgt. Er wog 860 Gramm. Die ersten Tage seines Lebens musste er künstlich beatmet werden. Es ist ein Wunder, dass er am Leben geblieben ist.
In Weinheim leben Paul und seine Mutter eher unauffällig in einer schönen barrierefreien Erdgeschoss-Wohnung der Baugenossenschaft in der Wormser Straße; fast wie eine ganz normale kleine Familie. Claudia Jörgensen ist selbst krank; 2008 wurde bei ihr Multiple Sklerose diagnostiziert. Dennoch arbeitet sie in Teilzeit in einer Arztpraxis; ohne Hartz IV-Aufstockung kommen die beiden trotzdem nicht durchs Leben.
Was in Weinheim fast keiner weiß: Im Raum Köln ist Paul aus Weinheim ein bekannter Junge, fast jeder kennt dort sein Gesicht und sein Lachen. Das hat den Grund, dass er sich öfter zu Behandlungen und zur Erholung im Kinderhospiz Olpe aufhält, das wiederum regelmäßig von „Promis“ aufgesucht wird. Dort gibt es eine Aktion, die auf gut Kölsch „Für us kranke Pänz“ heißt, was auf Hochdeutsch so viel bedeutet wie: „Für uns kranke Kinder.“
Diese Spendenaktion wird von einigen Prominenten unterstützt, zum Beispiel von Fußball-Nationalspieler Lukas „Poldi“ Podolski und RTL-Star Birgit Schrowange. Wenn es Medienkampagnen gibt, wollen sich die Promis immer am liebsten mit Paul aus Weinheim fotografieren lassen – der Junge im Rollstuhl ist immer gut gelaunt, sein Lachen steckt sogar noch auf einem Zeitungsbild an. Für die „Kranke-Pänz“-Kampagne wurde der schwerstbehinderte Bub mit der sympathischen Ausstrahlung auch für Fahrradrikschas fotografiert, die in Köln die Touristen umherfahren; Paul ist das freundliche Gesicht der Kampagne.
Claudia Jörgensen hat neulich beim jährlichen Benefizessen für Menschen mit Behinderung, zu dem die IKB-Lebenshilfe immer im Restaurant „Alex“ einlädt, ihren fröhlichen Sohn Paul Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard vorgestellt. Der OB sagte spontan Unterstützung zu – nicht nur, damit die Menschen in Weinheim erfahren, wie bekannt jener junge Mann in Köln ist.
Sondern auch, weil die kleine Familie im Moment dringend ein neues Auto benötigt, in dem Paul seiner Behinderung gerecht transportiert werden kann. Ein solches Gefährt braucht Claudia Jörgensen, um mit ihrem Sprössling weiter am öffentlichen Leben teilnehmen zu können – aber in ihrem knappen Budget ist für eine solche Neuanschaffung kein Platz. Im Moment spricht sie auch Service-Clubs und Stiftungen an. Der Verein „Mobil mit Behinderung“ hat unter dem Kennwort „Gahn“ (so lautet der Familienname Pauls und jener seines Vaters) ein Spendenkonto eingerichtet. Es hat die IBAN-Nummer DE 41 6602 0500 0008 7113 00 bei der „Bank für Sozialwirtschaft“.K1024 Paul mit Mama