Klimaschutz macht auch Schule

weinheim LogoKommunales Energiemanagement der Stadt Weinheim arbeitet seit fünf Jahren und kann in öffentlichen Gebäuden Einsparungen vorweisen

Weinheim. Die verwinkelten Wege durch die Katakomben der städtischen Gebäude kennen die Hausmeister der Stadt Weinheim genau. Auch Ralf Angerer aus der Carl-Orff-Schule und Thomas Schäfer aus dem Weinheimer Rathaus begehen diese mehrmals in der Woche, denn dort sitzt das Herzstück des Energiesparens: Die Heizzentrale.
Aber Energiesparen kann in jedem Gebäude funktionieren; die Stadtverwaltung Weinheim macht es mit ihrem Kommunalen Energiemanagement seit jetzt fünf Jahren vor. 2011 fing es an, seither werden die Zählerstände in den öffentlichen Gebäuden der Stadt – zum Beispiel Schulen, Kindergärten und Rathäuser – in einer Software erfasst und damit ständig kontrolliert. Mit zehn Gebäuden hat es begonnen. 2013 wurde eine Energiemanagement-Software installiert, die mittlerweile ein effizientes Energiecontrolling in rund 60 Gebäuden ermöglicht und den aktuellen Verbrauch überwacht. Werden Verbrauchssteigerungen festgestellt, werden diese kurzfristig hinterfragt. Die genaue Kontrolle bezieht sich nicht nur auf Strom, sondern auch auf die Wärme- und Wasserversorgung. Auf diese Weise werden über auffällige Verbrauchswerte zum Beispiel auch Defekte im Wassersystem, wie ein Rohrbruch, sehr schnell erkannt und behoben. Energiemanagement befinde sich immer in einem Prozess, beschreibt Patrick Walter, Referent von Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner und zertifizierter „energiemanager kommunal“. Denn durch die regelmäßigen Begehungen können Heiz- und Lüftungszeiten sowie Anlageneinstellungen angepasst, Nacht- und Ferienabsenkungen optimiert, Temperaturmessungen vorgenommen und verschiedene Defekte, die zu einem Mehrverbrauch geführt haben, erkannt und rasch beseitigt werden. .
Walter: „Es ist ein ständiger Kreislauf: Überprüfen, Verbessern, Planen, Umsetzen.“ Ziel ist es: Wärme, Licht, Strom, Luft und Wasser in der erforderlichen Qualität während der erforderlichen Zeit mit dem geringst möglichen Energieeinsatz bereitzustellen.
Nachdem in den ersten Jahren hauptsächlich die größeren Gebäuden untersucht und die Einstellungen optimiert wurden, werden jetzt mehr und mehr auch die Kindergärten und Verwaltungsstellen besichtigt. Schon durch die Überprüfung und Optimierung der Einstellungen sowie durch die Anpassungen an die aktuellen Nutzungszeiten konnten teilweise beachtliche Einsparungen beim Wärmeverbrauch ohne Komfortverlust für die Nutzer erzielt werden: Bei einem Kindergarten sowie einer Verwaltungsstellen konnte seit Überprüfung der Einstellungen im Sommer 2015 der Wärmeverbrauch sogar rund 25 Prozent gesenkt werden. Außerdem wurde durch Austausch der Heizungsanlage und Anpassung der Einstellungen in einer Kinderkrippe 30 Prozent gespart. In einer Schule gelang durch die Optimierung der Einstellungen in den Jahren 2014 und 2015 über 15 Prozent Einsparung.
Insgesamt sind durch das kommunale Energiemanagement sowie insbesondere das Nutzerverhalten Einsparungen von zehn bis 15 Prozent realistisch.
Patrick Walter verweist auf eine gute Zusammenarbeit mit den Stadtwerken, den Nutzern und insbesondere den Hausmeistern der öffentlichen Gebäude – das sei „wichtig und Schlüssel zum Erfolg“. Es steht fest: Durch das Energiecontrolling und -management kann der Energieverbrauch sowie die Kosten gesenkt werden. Den Schutz der Umwelt gibt es gratis dazu!