Weinheim bleibt Fairtrade-Stadt

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Weinheim bleibt Fairtrade-Stadt

„Fairtrade-Day“ mit Weltmusik-Festival im Muddys Club am 29. September – Gastronomen hinzugewonnen

Weinheim. Seit November 2014 ist Weinheim eine „Fairtrade-Stadt“, in der auf fairen Welthandel geachtet wird. Alle zwei Jahre steht der Titel, der Weinheim offiziell und mit Urkunde verliehen worden ist, auf dem Prüfstand. Weinheim will die Auszeichnung behalten und daher am Donnerstag, 29. September, mit einem „Fairtrade-Day“ und einem „Fairtrade-Festival“ in der Region auf sich und auf die Idee des fairen Handels aufmerksam machen.

Die Planungen laufen: Neben der Stadtverwaltung gehört Bettina Trilsbach vom kirchlichen Weltladen OASE in Lützelsachsen zum Organisationsteam; sie gehörte vor vier Jahren zu den ehrenamtlichen Begründern des Projektes. Akteure sind aber auch Maria Zimmermann vom Stadt- und Tourismusmarketing sowie Carmen Hau als Sprecherin der Weinheimer Marktplatzwirte. Denn auch Weinheims bekanntester Gastro-Platz soll eine Rolle spielen. Am „Faitrade“-Day soll auch die Gastronomie eingebunden sein und beweisen, dass man mit fair gehandelten Waren gutes Essen kochen kann – ab 12 Uhr zum Mittagstisch.

Für das Festival am Abend sorgt der früher in Weinheim beschäftigte Musiker, Sozialarbeiter und Musikveranstalter Karl Kempf, der für ein „Festival der Weltmusik“ aus der Region namhafte Künstler im wahrsten Sinne des Wortes zusammengetrommelt hat. Karl Kempf ist in der Weinheimer Musikszene bekannt, er stellt an Kerwe auch stets das Musikprogramm in der „Zanzibar“ zusammen. Am 29. September, 19 Uhr, im bekannten „Muddy’s Club“ soll es losgehen.

Die „Faitrade-Band“ des Abends besteht aus Gaio Ansu Mane aus Guinea-Bissau. Er spielt Kora, Gitarre und singt. Nii Ashitey aus Ghana ist für Percussion und ebenfalls Gesang zuständig. Ebo Shakoor (sein Vater stammt aus Nigeria; seine aus Mutter Cheyenne/USA) beherrscht Flöte, Percussion und Gesang. Karl Kempf selbst ist für Moderation und Percussion zuständig. Der Sänger, Gitarrist und Songwriter Ansu Mane, alias Gaio, lebt und musiziert nach der Idee der universellen Freiheit der Kulturen: Er begann bereits mit 15 in Guinea Bissau und den Nachbarländern in verschiedenen Bands, unter anderen mit Mory Kante, Salif Keita, Adela Beodun und King Sunny Adé, zu spielen. Seine Songtexte schreibt er unter anderem in mehreren westafrikanischen Sprachen. 1990 musste er aus seiner Heimat fliehen und kam über Frankreich, Hamburg, Berlin und das ostsächsische Löbau schließlich nach Mannheim.
Gaio versteht es, in seine Kompositionen traditionelle afrikanische Musik mit neuen Einflüssen zu mischen. Anleihen aus dem Jazz sind gewollt und nicht zuletzt seiner Begeisterung für Georg Benson geschuldet. Traditionelle Instrumente wie die „Kora“ oder die „Talking Drum“ weisen auf das reiche Spektrum der westafrikanischen Kultur. Der Eintritt ist frei!

Vor dem Festival soll es im Keller der Stadtbibliothek (in Nachbarschaft zu Muddy’s Club) einen „Fairtrade-Markt“ geben mit Info und Verkaufsständen von Akteuren der Stadt und der Umgebung.

Als Weinheim vor zwei Jahren zur Fairtrade-Stadt erhoben worden ist, trugen 276 Kommunen in Deutschland den Titel, darunter in der Region zum Beispiel Heidelberg, Mannheim, Heppenheim, Viernheim, Bensheim, Lampertheim und Speyer. Die Fairtrade-Town-Kampagne ist aber auch international verbreitet, so steht Weinheim jetzt auch in einer Riege mit Weltstädten wie London, Rom, Brüssel und San Francisco.

Diese Kommunen müssen nachweisen, dass es in ihrem Umfeld Betriebe, Vereine und Organisationen gibt, die Produkte aus fairem Welthandel verwenden, einkaufen oder vermarkten. In Weinheim sind es zum Beispiel fast 30 Akteure: Cafés und Restaurants, Lebensmittelgeschäfte, Kirchengemeinden, das Werner-Heisenberg-Gymnasium, die Kolpingsfamilie, das Bodelschwingh-Heim und die Stadtverwaltung selbst, die bei Gemeinderatssitzungen zum Beispiel Kaffee aus fairem Handel ausschenkt.

Die erste Auszeichnung als Fairtrade-Stadt war das Ergebnis eines Prozesses, den Ehrenamtliche angestoßen hatten. Im November 2012 bekamen sie durch einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss eine zusätzliche Legitimation, im öffentlichen Interesse zu handeln. Zur offiziellen Feier im Großen Sitzungssaal des Schlosses kam Manfred Holz aus Neuss, der als Ehrenbotschafter der Fairtrade-Kampagne durch die Republik reist, um die Gütesiegel zu verleihen. Diese Gastronomiebezriebe sind danei: Café Apfel und Streusel in der Alten Landstraße, Imbiss Grüner Pfeffer in der Blumenstraße, Café Mildner’s am Hauptbahnhof, Subway in der Mannheimer Straße, Weltladen Oase mit Café in der Weinheimer Straße. Geschäfte: Denn’s Biomarkt, Edeka Aktiv Märkte in der Bergstraße und Sommergasse, LIDL, Markthaus, Marktkauf, Penny, Reformhaus Stein, Rewe-Markt Besser Grundelbachstraße, Weltladen Oase, Evangelische Kirchengemeinden an der Peterskirche, Weststadt und Johannis, Katholische Gemeinde Außerdem: Werner-Heisenberg-Gymnasium, Stadt Weinheim, Kolpingsfamilie Weinheim, Bodelschwingh-Heim.