Das Tor zum Odenwald-(Institut)

01 Referenten kern Wichtige Referenten versammeln sich am Donnerstag und Freitag bei einem hochkarätig besetzten Symposium in der Weinheimer Stadthalle

Weinheim. „Angst, Scham und Trauma“ – so lautet der Titel eines hochkarätig besetzten Symposiums, das vom Odenwald-Institut in dieser Woche in der Weinheimer Stadthalle und gemeinsam mit der Stadt Weinheim angeboten wird. Teilnehmer sind rund 200 Personen, die mit dem Thema in ihrem beruflichen oder privaten Umfeld zu tun haben. Darunter sind Psychologen und Therapeuten, ebenso wie Pädagogen, Sozialarbeiter und ehrenamtliche Flüchtingshelfer. Denn Angst, Scham und Trauma“, so benannte es Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard in seiner Eröffnungsrede am Donnerstagmorgen, „ist ein Themenkomplex, der in unserer aktuellen gesellschaftlichen Situation natürlich eine besondere Dringlichkeit besitzt“. Denn mit den Menschen, die seit Herbst 2015 aus Krieg und Bedrohung zu uns geflüchtet sind, so der OB, seien „auch Gefühle und Ängste eingewandert, die zumindest in dieser Kollektivität bei uns seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr vorgekommen sind“.
Der Weinheimer Rathauschef bekannte, er sei sehr froh, dass sich das Odenwald-Institut dieses Themas annehme. Bernhard hieß die Teilnehmer in einer Stadt willkommen, in der „der Begriff der Kommunalen Verantwortungsgemeinschaft aus Überzeugung gelebt wird“. Er, so Bernhard, sei der festen Überzeugung, dass die Stadt und Gemeinde als soziale Zelle gefordert ist, wenn Menschen in psychischer Not sind.
Nach der Begrüßung durch den Hausherren und durch Dr. Sigrid Goder-Fahlbusch sowie Peter Jakobs, den Leitern des Odenwald-Instituts, absolvierten die Teilnehmer ein straffes Programm von Referaten und Workshops – allesamt geleitet von erfahrenen Wissenschaftlern. Das Pensum begann mit einem einführenden Vortrag von Prof. Dr. Joachim Bauer, am frühen Nachmittag beschäftigte sich Sabine Bode mit dem Phänomen der „German Angst“, nachmittags widmete sich Dr. Stephan Marks dem Thema „Scham – die tabuisierte Emotion“. Der zweite Tag – der Freitag, 3. November, widmet sich dann etwas spezieller den Anforderungen der Flüchtlingsarbeit. Zu den Referenten gehört dann auch die Weinheimer Integrationsbeauftragte Ulrike Herrmann.
Das Symposium ist möglicherweise der Anfang einer langfristigen Kooperation zwischen der Stadt Weinheim und des Odenwald-Instituts der Karl-Kübel-Stiftung mit Sitz in Wald-Michelbach im Odenwald.
OB Bernhard hatte in seiner Begrüßung bekräftigt: „Es freut mich, dass in den vergangenen Wochen und Monaten ein gutes Verhältnis zwischen den Akteuren des Odenwald-Institutes und Mitarbeitern der Stadt Weinheim gewachsen ist – und ich glaube und hoffe, dass dieses Symposium nicht das letzte gemeinsame Projekt ist.“ Den Teilnehmern rief er zu: „Sie werden sehen, Weinheim wird Ihnen als Tor zum Odenwald-(Institut)“gefallen.“