"Integration durch Sport" gelingt seit 25 Jahren

Die Sportjugend feiert Jubiläum des Programms "Integration durch Sport" in Rheinland-Pfalz

Stützpunktvereine, ehrenamtlich Engagierte und Sportmobile sind nicht nur schön klingende Begriffe, sondern die Eckpfeiler der seit 25 Jahren gut funktionierenden Integration durch Sport. Die Sportjugend des Landessportbundes Rheinland-Pfalz zeigt seit 25 Jahren mit dem Programm "Integration durch Sport", dass eine Integration von Aussiedlern, Ausländern und sozial benachteiligten Deutschen gelingt.

Integrationsministerin Irene Alt attestierte dem Sport einen hohen Stellenwert in der Integrationsdebatte. Weiter stellte sie fest: „Dass Menschen unterschiedlicher Herkunft, Nationalität und Sprache zusammen Sport treiben, ist für uns in Rheinland-Pfalz mittlerweile selbstverständliche gelebte Willkommenskultur.“ Die Präsidentin des LSB Karin Augustin freute sich besonders über die vielen Projekte, mit denen es seit 25 Jahren in Rheinland-Pfalz gelingt, Aussiedler, Migranten und sozial schwächere Kinder, Jugendliche und deren Familien in die Gesellschaft zu integrieren.
"Es sind die Menschen in unseren Sportvereinen, die diese tolle Arbeit leisten und Fremden ein Stück Heimat, Anerkennung, Sicherheit und Geborgenheit geben“ so Thomas Biewald, Vorsitzender der Sportjugend. „Unsere erfolgreichen Erfahrungen wollen wir mit den bekannten Stärken des organisierten Sports bei den in diesen Tagen zunehmenden Herausforderungen für unser Land einbringen."

Die Feierlichkeiten fanden im Rahmen des 10. Diskussionsforums „Integration durch Sport“ der Sportjugend des Landessportbundes im Mainzer Schloss statt. Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Sport und Gesellschaft folgten der Einladung und beleuchteten das Thema: "25 Jahre Integration durch Sport - weiter so?". Prof. Dr. Helmut Willems, Integrationsforscher der Universität Luxemburg, hielt das Impulsreferat. Im Anschluss kam Moderator Heiko Bieser auf der Bühne ins Gespräch mit engagierten Vereinsmitgliedern. Unter ihnen war auch Nana Tsimakuridze, die vor vier Jahren aus Georgien nach Deutschland kam und im Judosportverein Speyer herzlich empfangen wurde. „Sie haben mich so aufgenommen wie ich war“, berichtete die Judoka, die mittlerweile selbst ein Judoprojekt mit behinderten Menschen leitet.
Die Antwort auf die Frage des Abends „weiter so?“ lautet einstimmig Ja. Von 25 Jahren Erfahrungen kann man in der Zukunft nur profitieren und diese nutzen um ein so lange laufendes Programm an aktuelle Herausforderungen anzupassen.

Hintergrund
Im Jahr 1990 schloss sich Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland dem Pilotprojekt "Sport für Alle - Sport mit Aussiedlern" des Deutschen Sportbundes und des Bundesinnnenministerium an. Anfang der 90er Jahre wuchsen die Zahlen der Aus- und Übersiedler aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und der DDR auch in Rheinland-Pfalz stetig. Mit den Sportmobilen, die von so genannten Starthelfern betreut wurden, fuhr der Landessportbund zu den Übergangswohnheimen und veranstaltete mit kleinen und größeren Sportgeräten Spielfeste, die nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern begeisterten. Das größte Spielfest wurde im September 1992 auf der Zielgeraden des Nürburgrings auf die Beine gestellt. Über 6.000 Aussiedler aus dem gesamten Bundesgebiet machten sich auf den Weg nach Rheinland-Pfalz und erlebten einen grandiosen Tag mit dem Sport. Verständigungsprobleme gab es selten, Regeln sind im Sport weltweit identisch, so dass direkt gemeinsam gespielt werden konnte. Ganz unter dem Motto des Projektes "Sport spricht alle Sprachen!" Die Arbeit des Landessportbundes fand bereits 1994 große Anerkennung. Das Bundesministerium des Innern und für Sport überreichte dem Landessportbund Rheinland-Pfalz die Goldplakette für vorbildliche Integration von Aussiedlern in der Bundesrepublik Deutschland. Als das Projekt 2002 umbenannt wurde - es trug fortan den Namen "Integration durch Sport" - öffnete man damit die Aktionen für eine viel breitere Zielgruppe. Es waren nun nicht mehr ausschließlich die Aussiedler die zu Integrierenden, der Sport erkannte schon damals, dass diese Projekte auch den Migranten sowie sozial benachteiligten Deutschen zu Gute kommen müssen.

Weitere Informationen:
Herr Malte Maschitzki
Tel.: 06131 2814-355
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