„Greife wacker nach der Sünde“,

Internationaler Frauentag 8. März 2017, 19:00 Uhr, Kulturscheune, Satonévri-Platz 1, 68519 Viernheim
Einlass 18:30, Eintritt frei

Eine Veranstaltung des Frauenbüros der Stadt Viernheim
in Kooperation mit den DGB-Frauen im Kreis Bergstraße

Was wäre der „Internationale Frauentag“ in Viernheim ohne ein sehr gut organisiertes Frauenbüro mit einer couragierten Frauenbeauftragten und ohne zwei außergewöhnliche Frauen, die gerne provozieren und zum Nachdenken anregen?
Gretchen von Seggern und Silke Brauner werden in diesem Jahr in ihrer Lesung über das Leben von Franziska zu Reventlow im München des angehenden 20. Jahrhunderts berichten.

Franziska zu Reventlow, gebildet, extrovertiert, abenteuerlustig und alleinerziehend bricht mit ihrer eigenen Familie, um aus den starren Konventionen auszubrechen und ihr eigenes Leben zu führen, das nach Freiheit, Liebe und Leidenschaft ruft. Sie bahnt sich ihren eigenen Weg, auch gegen Widerstände und macht allen Frauen Mut, dies auch zu tun. Die Lesung von Gretchen von Seggern und Silke Brauner, die bei einem Glas Rotwein auch vergnüglich und kurzweilig über ihre eigenen Lebensvorstellungen plaudern, wird musikalisch umrahmt von den „Belles Couleurs“, einem Frauenchor, der ebenso engagiert und kraftvoll die Stimme erheben wird.

Das Frauenbüro hat Belles Couleurs auf eine sehr erfreuliche Weise 2015 näher kennengelernt: Aus Anlass des 15-jährigen Bestehens des Internationalen Frauencafés überraschten sie die Teilnehmerinnen mit einem spontanen Auftritt zum Jubiläum. Lassen auch Sie sich faszinieren von diesem kreativen Vokalensemble: 
Belles Couleurs, - Fünf Frauen - Fünf Stimmen - A - Capella......
Die Leidenschaft für Musik, Gesang und die Freude am Probieren und Arrangieren von Liedern und Texten verbindet sie seit über zwei Jahren. Neben Familie und Beruf nehmen sie Gesangsunterricht und regelmäßige Coachings bei Stephanie Neigel.

Allgemeine Informationen: Wie und warum wird der Frauentag gefeiert?

Am 8. März wird weltweit der Frauentag oder auch „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ begangen. In Viernheim wird dieser Tag seit 1990 zelebriert, seitdem es in dieser Stadt eine kommunale Frauenbeauftragte gibt.

Der Frauentag entstand in der Zeit um den Ersten Weltkrieg, als Frauen verstärkt um Gleichberechtigung und Wahlrecht kämpften. 1910 setzte sich Clara Zetkin auf der „Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz“ erstmals für die Einführung eines internationalen Frauentages ein. Es folgte am 19. März 1911 der erste Frauentag in Deutschland, Dänemark, Österreich-Ungarn sowie der Schweiz. Unterstützung erhielten die Frauenrechtlerinnen von den Sozialdemokraten, die im Wahlrecht für Frauen die Chance sahen, ihre Anhängerschaft zu vergrößern. Am 12. November 1918 wurde das Wahlrecht für Männer und Frauen über 20 Jahren verkündet und die Vorkriegsforderungen der Frauenbewegung somit erfüllt. In den folgenden Jahren fand der Frauentag in Deutschland weiterhin statt, um Forderungen wie zum Beispiel niedrigere Lebensmittelpreise und legale Schwangerschaftsabbrüche mehr Ausdruck zu verleihen. Zwischen 1933 und 1945 wurde er aufgrund seines sozialistischen Ursprungs abgeschafft und in der DDR am 8. März 1946 wieder eingeführt, während er in der BRD erst in den 60er Jahren stärker ins Bewusstsein rückte. 1977 beschloss die UN-Generalversammlung den 8. März als internationalen Frauentag anzuerkennen. Der Internationale Frauentag ist stark verwurzelt in den Gewerkschaften, insbesondere bei den DGB-Frauen. Unter dem Motto „WIR VERÄNDERN“ unterstützen die DGB-Frauen unsere Veranstaltung.

Bräuche am Frauentag:

Bräuche wie sie von anderen Feiertagen bekannt sind, existieren am Frauentag eher nicht. Es geht an diesem Tag weniger darum, gute Laune zu verbreiten, sondern auf Missstände in der ganzen Welt aufmerksam zu machen, wie zum Beispiel Kinderheirat oder weibliche Genitalverstümmlung. In großen und kleinen Städten wird demonstriert und Gewerkschaften sowie autonome Frauengruppen halten Vorträge. 2003 initiierte beispielsweise die UNICEF zum Frauentag das Motto „Bessere Bildung für Mädchen“. Ein Jahr später thematisierte der Generalsekretär der Vereinten Nationen Kofi Annan die hohe Rate der weiblichen HIV-Infizierten in Afrika. Allgemeine Intention: Mehr Selbstbestimmung weltweit! Nichtsdestotrotz plädieren Frauenrechtlerinnen für die Abschaffung des Frauentags, mit der Begründung, solange die Gesellschaft diesen Tag braucht, gäbe es keine Gleichberechtigung.

 

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