Landkreise in Rheinland-Pfalz müssen für Gas teilweise das Sechsfache bezahlen

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Recherche des Südwestrundfunks (SWR)

Mainz. Nach SWR-Recherchen sind von solchen Preissteigerungen im kommenden Jahr der Kreis Bernkastel-Wittlich und der Eifelkreis Bitburg-Prüm betroffen. In anderen Kreisen steigen die Ausgaben ähnlich stark.

Die Kreise brauchen das Gas unter anderem, um Schulen, Turnhallen, Büchereien oder Schwimmbäder zu heizen. Um möglichst günstig einzukaufen, haben bisher alle paar Jahre mehrere Kreise gemeinsam einen Gas-Lieferanten gesucht. In diesem Jahr funktioniere dieses Prinzip aber nicht, teilt der Landkreistag mit: 17 von 24 Kreisen hätten zuletzt gemeinsam gesucht und zum ersten Mal keinen Lieferanten gefunden.

Laut Landkreistag haben sich die Kreise deshalb selbst auf die Suche gemacht. Zu denen, die bereits einen neuen Gaslieferanten gefunden haben, gehört der Kreis Südwestpfalz. Er braucht das Gas nach eigenen Angaben, um acht Schulen und die Kreisverwaltung zu heizen. Landrätin Susanne Ganster (CDU): „Wir haben uns bei zehn Anbietern Angebote eingeholt. Fünf haben sich bis heute nicht gemeldet. Ein Anbieter hat gesagt, er könne kein Angebot machen. Drei Anbieter haben gesagt, dass sie Gas nur für einen Teil unserer Schulen liefern können – was für uns nicht infrage kam. Damit blieb am Ende nur ein Anbieter übrig, für den wir uns schnell entscheiden mussten, da sein Angebot nur wenige Tage gültig war.“ Der Preis hat es in sich: Der Landkreis muss künftig für die gleiche Gasmenge das Fünffache bezahlen.

Der Landkreistag geht davon aus, dass sich die deutlichen Mehrausgaben von teilweise rund zwei Millionen Euro pro Jahr in vielen Kreisen nur über neue Schulden finanzieren lassen.