Historische Hochwassermarken verbessern Hochwasservorsorge

LandesamtUmwelt
Landesamt für Umwelt


Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU) bittet um Unterstützung bei
der Erfassung von historischen Hochwassermarken. Wer solche
Hochwassermarken, besonders aus der Zeit vor der regelmäßigen Messung des
Wasserstandes, findet oder bereits kennt, wird gebeten, diese über das neue
webbasierte Erfassungstool des LfU zu melden: undefined
umwelt.de/hwm/. Ziel ist es, die Hochwasservorsorge durch Berücksichtigung
der historischen Daten weiter zu verbessern.
Das Land Rheinland-Pfalz unterhält ein Messnetz mit rund 150 Pegeln, an denen
der Wasserstand an über 100 Gewässern alle 15 Minuten gemessen wird. Dazu
kommen weitere Pegel an den Bundeswasserstraßen Rhein, Mosel, Saar und
Lahn, die von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes betrieben
werden.
Die über lange Zeiträume ermittelten Wasserstände und die daraus abgeleiteten
Abflüsse bilden die Grundlage für die Berechnung der Wiederkehrintervalle von
bestimmten Abflüssen (Jährlichkeit), welche wiederum die Grundlage für die
Erstellung der Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten darstellen.
Dabei gilt: Je größer die Jährlichkeit des Hochwassers, desto höher ist der
Wasserstand.
Von besonderer Bedeutung ist deshalb die Bestimmung von Wasserständen für
seltene Hochwasserereignisse mit Jährlichkeiten von 100 und mehr Jahren
(HQ100 und HQextrem). Je länger die Messreihe an einem Pegel in die
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Vergangenheit zurückreicht, desto genauer lassen sich Abflüsse für diese
Jährlichkeiten festlegen. Diese werden über statistische Verfahren aus den
Messreihen berechnet.
Da viele Pegel erst in den letzten 50 Jahren installiert wurden, sind die
Messreihen für die Berechnung von Ereignissen mit Jährlichkeiten von mehr als
100 Jahren oft zu kurz. An solchen Gewässern sind historische
Hochwassermarken von besonderem Interesse. Mit Hilfe solcher Marken lässt
sich die Messreihe in die Vergangenheit verlängern und die Datengrundlage für
die Berechnung des Wasserstandes von seltenen Hochwasserereignissen
maßgeblich verbessern. Zusätzlich kann sie zur Plausibilisierung der Ergebnisse
genutzt werden.