Jungpflanzen-Betriebe und Gemüsegärtner in der Pfalz arbeiten Hand in Hand: Bis zur Salaternte Mitte April werden zirka 2,5 Mio. Jungpflanzen pro Woche gesetzt


Salat im Freilandanbau: Nur die Harten kommen jetzt in den Gemüsegarten Pfalz!

Neustadt, 12. März 2024 – Im Gemüsegarten Pfalz, dem größten
Freilandanbaugebiet für Frischgemüse in Deutschland, wird jetzt flächendeckend
der Salat gepflanzt. Damit zum geplanten Erntebeginn Mitte April – über die Saison
bis in den November hinein – auf insgesamt rund 1.200 ha bis zu 100 Mio. Köpfe
Salat geerntet werden können, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Aktuell
müssen Woche für Woche zirka 2,5 Mio. Jungpflanzen in den Gemüsegarten Pfalz
gesetzt werden.

PMneus
Gemüsegarten Pfalz

 Der Gemüsegarten Pfalz ist ein besonders nachhaltiges und vom Klima
bevorzugtes Wachstums-Cluster, in dem aktuell die Salate mit speziellen Pflanzmaschinen gepflanzt
werden. Um die Salaternte ab Mitte April sicherzustellen, arbeiten - im größten heimischen
Freilandanbaugebiet für Frischgemüse - die Jungpflanzenbetriebe mit den Gemüsegärtnern Hand in
Hand. Im Bild zu sehen sind von links: Peter Steegmüller, Rudolf Sinn und Franz Lenz. (Bilder:
„Gemüsegarten Pfalz“)

Logistische Meisterleistung: Teamplayer sorgen für die punktgenaue Anzucht
Für diese logistische Meisterleistung ist ein enges Zusammenspiel der fünf auf die
Anzucht der Salate und weiteren Gemüsesorten spezialisierten
Jungpflanzenbetriebe mit den Gemüsegärtnern vor Ort notwendig. Rudolf und

Stephan Sinn führen einen Jungpflanzenbetrieb in Lustadt. In Gewächshäusern mit
einer Fläche von 60.000 m2 ziehen sie für die Gemüsegärtner – punktgenau und auf
Bestellung – Millionen Jungpflanzen vor.

Vom Warmhaus ins Kalthaus und dann erst ins Freiland …
Zum Keimen und für die Anzucht geht es für die zarten Pflänzchen zunächst für acht
Wochen ins temperierte Warmhaus. Als Vorbereitung auf die noch sehr harten
Bedingungen im Freiland, wandern die etwa 8 bis 10 cm großen Salate danach für
weitere zwei Wochen zur Abhärtung ins Kalthaus. Zum bestellten Termin werden
sie dann an die Gemüsegärtner ausgeliefert. Was in der Theorie einfach klingt, ist
ein extrem wetterabhängiges Geschäft! Rudolf Sinn, Seniorchef der gleichnamigen
Rudolf Sinn GmbH sagt: „Die Auslieferung stellt uns jede Saison vor neue und
besondere Herausforderungen. Wenn es im Feld zu nass ist, pflanzen unsere
Kunden per Hand und nicht mit der Maschine. Wir müssen dann die restlichen
Jungpflanzen halten, damit sie möglichst wenig weiterwachsen. Ansonsten werden
sie zu groß für die Pflanzmaschine!“

Kurze Wege: Nähe vom Jungpflanzenbetrieb zum Feld ist ein Standortvorteil
Für Salat-Spezialist Peter Steegmüller aus Weingarten passt die Qualität der
Jungpflanzen. Er pflanzt die perfekt abgehärteten Jungpflanzen derzeit nur wenige
Kilometer Luftlinie entfernt bei Schwegenheim. Er sagt: „Wir liegen jetzt wieder voll
im Plan! Nachdem die Böden Ende Februar noch etwas zu nass waren, um sie zu
befahren, passt es seit Anfang März perfekt mit dem Einsatz von Pflanzmaschinen!“

Spezielle Sortenzüchtungen wachsen bei den aktuellen Bedingungen optimal
Um mit den kurzen Tagen und kalten Außentemperaturen möglichst optimal
zurechtzukommen, werden aktuell speziell angepasste Sortenzüchtungen
eingesetzt! Vorgezogen und ausgepflanzt wird im Gemüsegarten Pfalz ab jetzt
täglich über die ganze Saison bis Anfang September.

Der Gemüsegarten Pfalz liefert beste natürliche Wachstums-Voraussetzungen
Pfalzmarkt-Erzeuger Franz Lenz aus Hochdorf-Assenheim ergänzt: „Wir schaffen mit
der Natur und müssen deswegen schnell sein, wenn wir früh ernten wollen. Als
Faustregel gilt bei uns: Die ersten jungen Salatpflanzen kommen ab dem 20. Februar
ins Freiland. Geerntet wird in sechs bis sieben Wochen. Gerade jetzt ist der richtige
Witterungsschutz überlebenswichtig. Direkt nach dem Auspflanzen kommt Vlies
über die Pflänzchen. Dann wird kurz beregnet, bevor eine weitere Folie über die
Pflanzen gezogen wird!“ Für das Wachstum braucht Kopfsalat – neben viel Pflege
und Anbauerfahrung – lockere, humose Böden und sonnige Standorte. Bis April/Mai
werden Jungpflanzen unter Folie in einem Abstand von 30 x 30 cm ausgepflanzt.

Wohlfühlklima im smarten Freilandgewächshaus liefert die Sonne gratis
Diese Doppelabdeckung wärmt und schützt die Jungpflanzen vom Prinzip her wie
ein mobiles und mehrfach einsetzbares Mini-Gewächshaus. Im Vergleich zu

Auslandsware, die meist über tausende Kilometer nach Deutschland transportiert
wird, ist diese Form der Ernteverfrühung besonders CO2-schonend und nachhaltig:
Die Vliese und Folien können mehrfach verwendet werden. Und die Energie für das
Wohlfühlklima von 20 bis 22 Grad Celsius im smarten Freilandgewächshaus liefert
die Sonne gratis!

Salate aus dem Gemüsegarten Pfalz punkten nachhaltig beim Verbraucher
Natürlich punkten Salate, die unmittelbar vor der eigenen Haustür wachsen, auch
beim Thema Nachhaltigkeit. Denn die Vorteile, die mehr Nähe für die Qualität und
Frische bedeuten, liegen auf der Hand: Während Salate aus dem Ausland oftmals
mehrere Tage quer durch Europa unterwegs sind, liegen Salatspezialitäten aus der
Pfalz meist über Nacht in den Obst- und Gemüseabteilungen der bundesdeutschen
Supermärkte.


Weitere Informationen

Der „Gemüsegarten Pfalz“ agiert als Interessenvertretung (für die Mitglieder und Erzeuger) und ist
zugleich ein Markenzeichen für Handel, Verbraucher und Entscheider in der Politik. Unter dem
Motto „Hier wächst unsere Frische ganz nah“ gewährleistet Deutschlands zentral gelegener
Vitaminlieferant frisches Obst und Gemüse. Saison für Saison wachsen im „Obst- und Gemüsegarten
Pfalz“ geschätzt über 200 Frische-Erzeugnisse – angefangen bei „A“ wie Apfel und Artischocke bis
„Z“ wie Zwetschge oder Zucchini.

Nachhaltigkeit hat im „Gemüsegarten Pfalz“ Tradition. Der integrierte Anbau im Einklang mit der
Natur und die Pflege der Kulturlandschaft zeigen, dass wir an kommende Generationen denken und
unser Handeln danach ausrichten. Die bevorzugten natürlichen Gegebenheiten (Klima,
Bewässerung) und die über Generationen gewachsene, mittelständisch geprägte Erzeugerkultur
(Know-how, Leistungs- und Innovationskraft sowie Leidenschaft) bilden die Grundlagen, dass der
„Gemüsegarten Pfalz“ heute zugleich ein einmalig vitales „Wachstums-Cluster“ ist: Der Obst- und
Gemüseanbau wird von Forschungseinrichtungen sowie vielfältigen (Industrie-)Partnern und
Dienstleistern entlang der Wertschöpfungskette komplettiert.

Die Pfalz gilt als das größte zusammenhängende Anbaugebiet für Freilandgemüse in Deutschland.
Aufgrund der günstigen klimatischen Lage, ebener Felder mit - für den Gemüseanbau - idealen Böden
und Maßnahmen zur Ernteverfrühung (Einsatz von Vlies und Folien) können die Erzeuger im
„Gemüsegarten Pfalz“ im Früh- und Spätjahr meist bis zu 2 bis 3 Wochen früher beziehungsweise
länger frisches Obst und Gemüse ernten, als dies in anderen heimischen Regionen möglich ist. Laut
hortipendium.de konzentrieren sich „rund 90 Prozent des Gemüseanbaus in Rheinland-Pfalz auf die
folgenden Orte: Zeiskam, Lustadt, Weingarten, Harthausen, Schifferstadt, Mutterstadt, Dannstadt-
Schauernheim, Ruchheim, Fußgönheim, Maxdorf, Lambsheim, Heßheim, Frankenthal und
Bobenheim-Roxheim.“