Ohne Geld und Gepäck in Europa ausgesetzt Ludwigshafener trampt ab 8. März für einen guten Zweck durch Europa

steinruck wohlfart
Michael Wohlfart

Ludwigshafen – Herausforderungen sind Michael Wohlfart nicht fremd. Bei seinem ungewöhnlichen Hobby wird er immer mal wieder mit Schlamm, Eiswasser und manchmal sogar mit Stromschlägen konfrontiert. Immerhin hat er nach eigener Aussage bereits 78 Tough-Mudder-Läufe in sechs Ländern auf drei Kontinenten erfolgreich bestritten – einen davon sogar mit verbundenen Augen. Sein neuestes Projekt ist bislang aber wohl sein größtes Abenteuer.
Unter dem Motto „Michael Lost in Europe“, für das er Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck als Schirmherrin gewinnen konnte, lässt sich der 32-jährige Ludwigshafener Michael Wohlfart ohne Gepäck am 8. März an einem ihm noch unbekannten Ort in Europa aussetzen. Ziel ist es, wieder so schnell wie möglich per Anhalter in seine Heimatstadt zurückzukehren und online eine Spendensumme von mindestens 10.000 EUR für die Deutsche Kinderkrebsstiftung zu sammeln.
Wohin die Reise geht, wird er erst am Flughafen erfahren. Drei seiner Teamkameraden organisieren den Trip, lassen sich aber keine Details entlocken. Bastian Schoder, Hauptorganisator und langjähriger Wegbegleiter, lässt aber schon mal durchblicken, dass es sicherlich nicht einfach werden wird: „Wir werden schon dafür sorgen, dass Michael seine Reise nicht mit einem Wellness-Urlaub verwechselt.“
Auch so lassen die Rahmenbedingungen wenig an einen entspannten Kurzurlaub erinnern: Michael Wohlfart startet ohne Geld, Verpflegung, Wechselkleidung oder ähnlichen „Luxusartikeln“ und darf sich nur zu Fuß oder per Anhalter (maximal 300 km pro Fahrt) fortbewegen. Sein Handy darf er zwar zum Streamen, Orientieren und zum Verständigen nutzen, nicht jedoch, um sich beispielsweise einen Schlafplatz zu organisieren. Schafft er es also nicht, wildfremde Menschen davon zu überzeugen, ihn bei sich schlafen zu lassen, so drohen ihm im schlimmsten Fall Übernachtungen im Freien bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt.
Dem Ludwigshafener ist klar, dass seine Aktion bei Außenstehenden gleichermaßen für Faszination und Kopfschütteln sorgt. Für ihn jedoch steht schon vor dem Abenteuertrip fest: „Was soll mich danach noch schocken? Ich sage immer das Leben ist zu kurz für Kompromisse und wenn wir nicht regelmäßig unsere eigene Komfortzone verlassen und versuchen uns selbst zu besiegen, dann werden wir niemals das Leben führen, das wir eigentlich verdienen und uns stattdessen von unseren Selbstzweifeln fremdbestimmen lassen.“
Dass er sein Abenteuer mit einer guten Sache verbinden kann, motiviert den Pfälzer zusätzlich: „Die Kids haben es verdient und müssen weit größere Strapazen durchleiden als ich in den geschätzt zwei Wochen.“ Das sieht auch Schirmherrin Jutta Steinruck so: „Ich selbst würde mich das niemals trauen, aber ich hoffe, dass die Aktion ein voller Erfolg wird und möglichst viele Menschen, aber auch Firmen aus der Region, ihren Beitrag leisten.“
Wer die Vorbereitungen und den eigentlichen Trip von Michael Wohlfart verfolgen oder selbst für die Deutsche Kinderkrebsstiftung spenden möchte, der findet alle wichtigen Infos unter www.michael-lost-in-europe.de.