Lohse: "Ehrenamtliches Engagement bereichert unsere Stadtgesellschaft"

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St Lu

Zwei Jahre Ehrenamtskarte in Ludwigshafen

Hundemer will besonders bei Jugendlichen für das Ehrenamt und die Karte werben

Seit 1. Juli 2015 können besonders ehrenamtlich engagierte Menschen in Ludwigshafen die Ehrenamtskarte erhalten. In mehr als 500 Vereinen und Organisationen engagieren sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Stadt ehrenamtlich für das Gemeinwohl. Ludwigshafen war die 25. Kommune, die per Stadtratsbeschluss die Ehrenamtskarte eingeführt hat. Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung wickelt die Ehrenamtsbörse VEhRA alle Anträge ab und kümmert sich um die Ausgabe der Ehrenamtskarten. Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse und VEhRA-Vorsitzender Jürgen Hundemer zogen jetzt eine gemeinsame Zwischenbilanz.

Lohse bedankte sich für die gute Zusammenarbeit: "Ehrenamtliches Engagement bereichert unsere Stadtgesellschaft und es wird auch von denjenigen, die sich ehrenamtlich engagieren, als wichtige Bereicherung ihres eigenen Lebens empfunden. VEhRA ist in Ludwigshafen die zentrale Stelle zur Förderung des Ehrenamtes, und ich freue mich sehr darüber, mit wieviel Engagement Jürgen Hundemer und seine Mitstreiter sich dieser wichtigen Aufgabe stellen."

Mit bisher knapp 220 ausgegebenen Ehrenamtskarten liegt Ludwigshafen an der Spitze im Landesranking. VEhRA-Vorsitzender Jürgen Hundemer sieht aber noch Luft nach oben: "Die Ehrenamtskarte ist eine tolle Chance, besonders engagierten Helferinnen und Helfern Anerkennung und Wertschätzung auszusprechen. Das motiviert und beflügelt die Menschen zum weiteren Einsatz in den unterschiedlichsten sozialen Bereichen", appelliert Hundemer nochmal an die verantwortlichen Vereinsvorstände: "Wer die Ehrenamtskarte hat, kann alle Vergünstigungen (über 500!) in ganz Rheinland Pfalz in Anspruch nehmen." In Ludwigshafen gibt es ermäßigten Eintritt von 2,10 Euro (regulär 3,50 Euro) in die kommunalen Bäder, ermäßigten Eintritt von 5 Euro (regulär 7 Euro) für Wechselausstellungen im Wilhelm-Hack-

Museum und ermäßigten Eintritt von 12 Euro (regulär 18 Euro) für Sonderausstellungen im Wilhelm-Hack-Museum.

Der Antrag auf eine Ehrenamtskarte ist jetzt auch über Sammelanträge der Vereine möglich und damit unbürokratisch in der Abwicklung. Wer sich wöchentlich 5 Stunden oder 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagiert, kann den Antrag stellen. Die Formulare gibt es bei VEHRA, Rathausplatz 20, Ludwigshafen oder auch im Internet unter www.wir-tun-was.de/Ehrenamtskarte.

VEhRA hat die Entwicklung der Ehrenamtskarte in Ludwigshafen in den letzten zwei Jahren mit einer eigenen Evaluation begleitet. Demnach wohnen von den Ehrenamtskarten-Inhabern circa 86 Prozent in der Stadt. Bemerkenswert ist, dass sich circa 14 Prozent ehrenamtlich in Ludwigshafen engagieren, obwohl sie nicht hier wohnen. Der Anteil der Frauen ist etwa gleich hoch wie der der Männer.

"Festgestellt haben wir auch, dass in Ludwigshafen im landesweiten Vergleich unterdurchschnittlich viele junge Menschen die Ehrenamtskarte beantragen. Das wollen wir gerne ändern, in dem wir noch einmal speziell auf die Jugendlichen zugehen und versuchen, die Vereine entsprechend zu sensibilisieren", erläutert der VEhRA-Chef: "Das Mindestalter für die Ehrenamtskarte wurde ja nach dem Stadtratsbeschluss vom Frühjahr 2017 von 16 auf 14 Jahre herabgesetzt."

Bei den Einsatzbereichen der besonders engagierten Ehrenamtlichen Menschen mit einer Ehrenamtskarte wurden über 320 Nennungen ausgewertet. Die meisten Karten mit über 30 Prozent werden im Bereich Sport ausgestellt. Gefolgt von Soziales mit 16,4 Prozent, Seniorenarbeit mit 11,4 Prozent und Jugendarbeit mit 7,1 Prozent. Die Altersgruppe 60 bis 65 Jahre ist mit knapp 17 Prozent am stärksten vertreten. Gefolgt von 70 bis 75 Jahren mit 15,5 Prozent.

"Zusammenfassend kann man feststellen, dass sich besonders Menschen ab dem 55. Lebensjahr ehrenamtlich einsetzen. Es fehlt nach unserer Erkenntnis immer mehr an jüngeren ehrenamtlichen Akteuren, die auch bereit sind Verantwortung in Vereinsführungen und Vorstand zu übernehmen", so Hundemer abschließend.