Überlegungen zu neuem Standort für Berufsbildende Schule für Sozialwesen, Gesundheit und Hauswirtschaft im Rhein-Pfalz-Kreis

Gemeinsame Pressemitteilung des Rhein-Pfalz-Kreises und der Stadt Ludwigshafen

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Die Stadt Ludwigshafen und der Rhein-Pfalz-Kreis stehen bereits seit längerem in einem engen und regelmäßigen Austausch zur jeweiligen Schulentwicklungsplanung. Aus diesem Austausch sind Überlegungen erwachsen, einen neuen Standort für eine Berufsbildende Schule im Rhein-Pfalz-Kreis zu suchen. Grund dafür sind die sehr beengten räumlichen Verhältnisse in Ludwigshafen, die nicht nur einzelne Schulen betreffen sondern sich auch darin niederschlagen, dass es kaum geeignete Grundstücke für Schulneubauten im Stadtgebiet gibt.

In den Mittelpunkt dieser Überlegungen ist die Anna-Freud-Schule gerückt, weil sich dort in den vergangenen Jahren wegen des von der ADD erstellten Raumprogramms die Raumsituation deutlich verschlechtert hat. Die Schule ist in Ludwigshafen bereits auf zwei Standorte aufgeteilt. Weiterhin besteht neben den räumlichen Engpässen an dieser Schule auch Sanierungsbedarf. Eine geeignete Lösung für diese problematische Situation könnte die von Stadt und Kreis nun angedachte Verlegung des Schulstandortes ins Kreisgebiet sein.

Die Stadt Ludwigshafen am Rhein ist Trägerin von sechs Berufsbildenden Schulen. Das Einzugsgebiet dieser Schulen umfasst neben der Stadt Ludwigshafen am Rhein auch große Teile des Rhein-Pfalz-Kreises. Von den rund 12.300 Schüler*innen der Berufsbildenden Schulen kommen über 68 Prozent nicht aus Ludwigshafen. Die größte Gruppe der auswärtigen Schüler*innen stammt mit 17 Prozent aus dem Rhein-Pfalz-Kreis. Als Oberzentrum ist die Stadt außerdem Trägerin von sechs Realschulen plus, sechs Gymnasien und drei Integrierten Gesamtschulen mit nochmals rund 18.800 Schüler*innen, von denen ebenfalls viele Schüler*innen aus der gesamten Vorderpfalz nach Ludwigshafen kommen. Ludwigshafen ist damit mit insgesamt 48 Schulen größter kommunaler Schulträger im Land Rheinland-Pfalz.
Da der Landkreis bisher keine Berufsbildende Schule in seinem Gebiet vorhält, sieht er sich in der Verantwortung, soweit die regionale Schulentwicklung dies erfordert, entsprechend den gesetzlichen Voraussetzungen Angebote in seiner Trägerschaft zu unterbreiten. Damit würde die Schulstruktur des Rhein-Pfalz-Kreises weiter verbessert. Es wird daher erwogen, die BBS für Sozialwesen, Gesundheit und Hauswirtschaft in die Schulstruktur des Landkreises zu integrieren. Damit würde der Rhein-Pfalz-Kreis sich auch für eine gute Nachwuchsausbildung einsetzen. Der Fachkräftemangel in unserer Region macht es erforderlich, Berufsausbildung im dualen System zu stärken.
Eine Verlagerung des Schulstandortes von der Stadt zum Landkreis sehen beiden Seiten deswegen positiv.
In weiteren Schritten steht zunächst die Beteiligung der politischen Gremien, der ADD und des Bildungsministeriums an. Für weitere Planungen wird natürlich auch die Schulleitung der betroffenen BBS einbezogen. Für einen Neubau einer BBS im Landkreis müssen ferner Gespräche mit den Gemeinden geführt werden – ein möglicher Standort ist derzeit noch offen.
Für weitere Prüfungen und Planungen wurden im Haushalt 2020 des Rhein-Pfalz-Kreises 100.000 Euro im Finanzhaushalt bereitgestellt. Der Haushalt für das nächste Jahr wird am Montag, 04. November 2019, in den Kreisausschuss eingebracht.