Die Patienten können einziehen Neubau am Sankt Vincentius Krankenhaus feierlich eingeweiht

Eroef
Sankt Vincentius Krankenhaus Speyer


Das Sankt Vincentius Krankenhaus geht auch mehr als 100 Jahre nach seiner
Eröffnung mit der Zeit. 15 Jahre Planung und Vorbereitung sowie fünf Jahre Bauzeit
für den Abriss des 1928 errichteten Altbaus und Neubau an gleicher Stelle bei
laufendem Krankenhausbetrieb haben am 12. April mit der Einweihung des neuen
Bettenhauses ihr vorläufiges Ende genommen.

„Ziel erreicht!“ Dr. Wolfgang Schell, Vorstand der Krankenhaus-Stiftung der
Niederbronner Schwestern, Trägerin des Sankt Vincentius Krankenhauses, kündigte
geladenen Gästen, Mitarbeitern, Beteiligten und Livestream-Zuschauern der
Feierstunde den Einzug der ersten Patienten in die vier weitgehend interdisziplinären
Pflegestationen mit 120 Betten unmittelbar nach Ostern an. In zwei Unter- und fünf
Vollgeschossen verteilen sich auf rund 9000 Quadratmetern Nutzfläche zudem
Aufenthalts-, Entsorgungs- und Funktionsräume, Cafeteria, Küche, Krankenhaus-
Archiv und Technikzentrale. Jeweils 30 Betten stehen vom Erdgeschoss bis zum
dritten Obergeschoss in hellen, modern und freundlich gestalteten Ein-, Zwei- und
Dreibettzimmern mit eigener Nasszelle bereit. Das vierte Obergeschoss ist bereits
auf den bedarfsabhängigen Ausbau einer Pflegestation mit weiteren 37 Betten
vorbereitet. Damit wächst die Bettenkapazität des Sankt Vincentius Krankenhauses
von derzeit 219 auf 256 Pflegeplätze.
Das neue Bettenhaus präsentiert sich auf 44 Metern Länge, ist 23 Meter breit und
22,80 Meter hoch. 3,80 Meter liegen unter der Erde.

Um Patienten möglichst frühzeitig wieder zu aktivieren und ihnen Therapien
außerhalb des Bettes anzubieten, gibt es in jeder Station einen 80-Quadratmeter
großen Aufenthaltsraum, den Patienten und ihre Besucher nutzen können. Als
„Räume zum Gesundwerden“ beschrieb Dr. Schell das damit verbundene Konzept.
Damit folgt das Sankt Vincentius Krankenhaus wiederum dem Leitspruch, der auf
seinem Grundstein verankert ist: „Gott zur Ehre – den Menschen zum Heil.“ Eine
neue Krankenhausküche entsteht. Im Sankt Vincentius Krankenhaus wird also
weiterhin bewusst selbst gekocht. Nach Abschluss des zweiten Bauabschnitts, der
noch in diesem Monat startet, soll die Cafeteria inklusive Terrasse mit Blick zur
Holzstraße im Sommer 2023 für Angehörige und Gäste eröffnet werden.

Im September 2019 konnte termingerecht Richtfest des neuen Bettenhauses gefeiert
werden. Mitten in der Innenausbauphase kam es im Frühjahr 2020 Pandemie
bedingt zu Personalausfällen in den beteiligten Baufirmen und ab 2021 zu
verstärkten Material-Lieferengpässen. Damit erklärt sich die Verzögerung der
Fertigstellung dieses Bauabschnitts um mehrere Monate. Architekt Gerhard Kunkel
vom Architekturbüro SKP Architekten aus Heppenheim berichtete von einem im
Übrigen unfall- und störungsfreien Ablauf der Arbeiten. „Wo wären wir ohne Klaus
Diebold?“, würdigte er den unermüdlichen Einsatz des ehemaligen
Verwaltungsdirektors des Sankt Vincentius Krankenhauses für den Neubau. Er habe
das Projekt jederzeit auf Kurs gehalten, betonte Kunkel.




„Die Infrastruktur für W-Lan ist hergestellt“, wies Diebolds Nachfolgerin Anne-Kathrin
Schmalz auf einen weiteren Schritt der Klinik in die digitale Zukunft hin. In den
Bereichen elektronische Patientenakte, mobiles digitales Arbeiten und digitales
Medikationsmanagement plant das Sankt Vincentius Krankenhaus Projekte mit rund
1,7 Millionen Euro aus dem Krankenhaus-Zukunftsfond zur digitalen Entwicklung der
deutschen Krankenhäuser.

Von den mehr als 21 Millionen Euro Gesamtbaukosten des Neubaus haben die
Niederbronner Schwestern knapp neun Millionen Euro in das neue Bettenhaus
investiert, etwa 12,5 Millionen Euro hat das Land übernommen. Herr Dr. Denis Alt,
Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz,
betonte die Bedeutung wohnortnaher, flächendeckender und wirtschaftlicher
Krankenhausversorgung im Land. Nach dem Grußwort zur Einweihung des neuen
Bettenhauses überreichte er dem Sankt Vincentius Krankenhaus zudem zwei weitere
Förderbescheide in Höhe von 3.686.843 Euro. 3.470.000 Euro gelten als Zuschuss
für die mit stetig steigenden Fallzahlen notwendig gewordene Erweiterung und
Modernisierung der Zentralen Notaufnahme. Mit den übrigen Mitteln soll ein
durchgehend digitales Medikationsmanagement für mehr
Arzneimitteltherapiesicherheit eingerichtet werden. „Die bewilligten Mittel sind ein
wichtiger Beitrag zur zukunftsweisenden Stärkung des Krankenhausstandorts –
konkret hier vor Ort und somit natürlich für die Patientinnen und Patienten im ganzen
Land. Nicht erst die Pandemie hat uns allen deutlich gemacht, wie wertvoll unsere
Krankenhäuser im Land sind. Wir schreiben die Krankenhausversorgung auf hohem
Niveau fort, damit die Menschen im Land bedarfsgerecht, schnell und umfassend
versorgt werden können“, betonte Dr. Alt.
Dr. Schell zeigte sich erfreut über die weitere Förderung. „Die Landesregierung
investiert damit in die Zukunft des Sankt Vincentius Krankenhauses und bringt zum
Ausdruck, welch wichtigen Beitrag wir mit rund 600 Mitarbeitern und mehr als 200
Auszubildenden zur medizinischen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in
Speyer und der Region leisten," sagte er.
Die seit mehr als 100 Jahren andauernde medizinische Erfolgsgeschichte des Sankt
Vincentius Krankenhaus werde mit dem heutigen Tag fortgeschrieben, betonte
Stefanie Seiler, Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer, und würdigte die Bedeutung
richtiger Antworten auf Herausforderungen der Zukunft, die die Klinik mit der
Entscheidung für den Neubau gefunden habe.

„Gott sei Dank! Hier bin ich in guten Händen.“ Mit diesen Worten zur Segnung des
neuen Bettenhauses würdigte Dompfarrer Matthias Bender die Verschmelzung
fachlicher Kompetenz mit menschlicher Zuwendung, die im Sankt Vincentius
Krankenhaus jeden Tag gelebt wird. Im alten wie im neuen Haus.