Als Reisen noch eine Kunst war

Foto Nibelungenmuseum
Foto Nibelungenmuseum

Kids lernen bei „museum live“-Sommerferienspielen Reisegewohnheiten von damals und heute kennen/Abschlussveranstaltung am 31. Juli

Wie reisten die Menschen in vergangenen Epochen? Was unterscheidet ihre Reisegewohnheiten von unseren heute? Und wie führt man eigentlich ein Reisetagebuch? Diesen und anderen spannenden Fragen gingen 32 Jungen und Mädchen vom 27. bis 31. Juli während der „museum live“-Sommerferienspiele auf den Grund. Dabei lernten sie unter anderem, wohin berühmte Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe oder Carl Spitzweg reisten und wie sie ihre Sinneseindrücke verarbeiteten. Die Erfahrungen, welche die Jungen und Mädchen während den Ausflügen sammelten, hielten sie in individuell gestalteten Reisetagebüchern fest. Dabei übten sie sich im Zeichnen, Texten und Aquarellmalen. Zum Abschluss führten die Sechs- bis Zwölfjährigen am Freitag, 31. Juli, eine Diashow vor und zeigten Familien und Freunden, was sie während der Ferienspiele erlebt hatten.

„Diesmal war es uns ein großes Anliegen, dass die Kinder erfahren, wie unterschiedlich sich das Reisen früher gestaltete“, so Isabell Schärf-Miehe, Mitarbeiterin des Nibelungenmuseums und Ferienspiele-Projektleiterin: „Dabei war es uns wichtig zu vermitteln, warum man in früheren Epochen eine Reise unternahm – sei es um eine Pilgerstätte zu besuchen oder um neue Orte zu entdecken.“

Die 32 Ferienspielkinder stammten diesmal nicht nur aus Worms, sondern kamen auch aus Ellerstadt, Guntersblum und Mörstadt in die Nibelungenstadt. Der achtjährige Lukas hatte sogar eine besonders lange Anreise: Er stammt aus England und besuchte in Horchheim seine Großmutter. Er und die anderen Kinder wurden von insgesamt zehn Betreuern beaufsichtigt. „Besonders dankbar sind wir diesmal für die Unterstützung von Margot Crämer aus dem Verein Ehrenamt für Worms e. V.“, so Schärf-Miehe: „Mit ihren 82 Jahren hat sie uns bei der Kinderbetreuung tatkräftig unterstützt.“

Abwechslungsreiches Ferienspielprogramm

Gleich zu Beginn (27. Juli) starteten die Sommerferienspiele nach einer kurzen Kennenlernrunde mit einem ersten Ausflug: Mit dem Nibelungenbähnchen fuhren die Kids ins Herrnsheimer Schloss. Zuvor hatte ihnen Melanie Kastner, die unter anderem auch Führungen durch die Schlösser in Mannheim und Heidelberg gestaltet, einen ersten Eindruck vom Reiseziel gegeben. Nach einer Führung durch den Park hielten die Jungen und Mädchen ihre Eindrücke der Parklandschaft und der Orangerie zeichnerisch fest. Daneben gestalteten die Kids ihren ersten Eintrag in die eigenen Reisetagebücher und machten einen Rundgang durch das Schloss, bei dem sie besonders die umfangreiche Bibliothek begeisterte.

Ein Besuch des Wormser Erlebnisgartens mit dem Botaniker Udo Christiansen stand am Dienstagvormittag (28. Juli) auf dem Programm. Im Wormser Wäldchen lernten die Ferienspielkinder die heimischen Wiesen und Bäume besser kennen. Gemeinsam mit Christiansen bestimmten sie die vorgefundenen Pflanzen. Wieder im Nibelungenmuseum angekommen, machten die Kids beim Mittagessen eine kulinarische Reise nach Italien: Gemeinsam mit Museumsmitarbeiterin Gilda d‘ Amico-Funk bereiteten sie mediterrane Speisen zu. Daneben bastelten sie Andenken an ihren vormittäglichen Ausflug ins Grüne: mit getrockneten Gräsern gestalteten sie eigene Lesezeichen.

Am Mittwoch (29. Juli) fuhren die Kinder gemeinsam mit ihren Betreuern nach Schwetzingen, um dort das Schloss und seine große Parkanlage zu besuchen. Auch ein Regenschauer konnte die Begeisterung der Kids nicht schmälern: Während die jüngeren Ferienspielkids kleine Blumentöpfe mit Papierblumen gestalteten, stellten die Älteren einen Nachbau der imposanten Parkanlage her. Genauso kreativ ging es dann am Donnerstag (30. Juli) weiter: Kerstin Weinberger, Mitarbeiterin der Kunsthalle in Mannheim, brachte den jungen Teilnehmern das Malen mit Aquarellfarben bei. Als Vorlage dienten hierbei Fotografien aus dem Schwetzinger Schlosspark – darunter der Apollo-Tempel, die Moschee oder Tierfiguren.

Am letzten Ferienspieltag (31. Juli) nahm Alfred Pointner, der die Reihe „Märchen unterm Kronleuchter“ im Museum Helyshof gestaltet, die Kinder mit auf eine Phantasiereise: Mithilfe seiner packenden Erzählungen tauchten sie in fremde Märchenwelten ein. Ihren gelungenen Abschluss fanden die Ferienspiele dann am Nachmittag mit einer spannenden Diashow: Wie es sich für moderne Reisende gehört, hatten die Betreuer alle Ausflugstage fotografisch dokumentiert. So konnten die Jungen und Mädchen ihren Eltern, Geschwistern und Freunden anhand der rund 100 Fotografien schildern, was sie alles erlebt und gelernt haben. Die Familien zeigten sich von der Präsentation und den ausgestellten Reisetagebüchern sowie Aquarellzeichnungen begeistert.

Jetzt schon vormerken: Ferienspiele im Herbst

Auch in den Herbstferien dürfen sich Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren vom 19. bis 21. Oktober auf Ferienspiele freuen. Dann dreht sich am Beispiel Franz von Sickingens alles um das Thema „Ritter“. Wer sich jetzt schon einen der begehrten Plätze sichern möchte, kann sich ab sofort unter 06241 853 41 20 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anmelden.