Euro 6 Norm: Das sollten Autofahrer wissen

Euro 6 Norm: Das sollten Autofahrer wissen

Über 20 Jahre liegt die Einführung der ersten europaweiten Norm für Fahrzeug-Emissionen zurück: 1992 wurde Euro 1 eingeführt. Seitdem wurde das Autofahren immer sauberer und somit umweltverträglicher. Und nun folgt die nächste Stufe: Die Euro 6 Norm tritt europaweit zum 1. September 2015 in Kraft. Ab diesem Datum müssen alle erhältlichen Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotor, ob Benziner oder Diesel, die neuen Grenzwerte erfüllen. Schon seit Herbst 2014 galten die Euro 6 Werte für neu vorgestellte Fahrzeugtypen. Was bedeutet die neue Abgasnorm für Autofahrer?
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Foto: djd/Bosch/thx
Mit Euro 6 wird der Diesel nochmals sauberer - und bleibt dabei höchst wirtschaftlich. Viele Argumente sprechen auch in Zukunft für den Selbstzünder. Foto: djd/Bosch/thx

Für Eigentümer von Altautos ändert sich nichts

Eine wichtige Nachricht für Besitzer von älteren Fahrzeugen: Für sie ändert sich mit dem Stichtag 1. September 2015 nichts. Die Kfz-Steuer bleibt für Autos mit Euro 5-Standard nach jetzigem Stand konstant. Und auch die grüne Umweltplakette werden Fahrzeuge mit Euro 4- oder Euro 5-Standard behalten. Ihre Besitzer können also weiterhin Ballungsräume und Innenstädte ohne Einschränkungen befahren.

Der Diesel wird so sauber wie ein Benziner

Ganz anders hingegen verhält es sich mit Neufahrzeugen: Für sie gelten nochmals strengere Abgashöchstwerte. Besonders betrifft dies Dieselmodelle: Sie dürfen nach Euro 6 Norm maximal 80 Milligramm Stickoxide pro gefahrenem Kilometer ausstoßen, der Grenzwert für Benziner liegt sogar bei 60 mg. Zum Vergleich: Bisher lag der Höchstwert für Diesel 180 Milligramm pro gefahrenem Kilometer. "Der Diesel wird damit so sauber wie ein Benziner", unterstreicht Bosch-Geschäftsführer Dr. Rolf Bulander.

Aufwändige Technik zur Abgasreinigung

Um die neuen Abgas-Grenzwerte zu erreichen, ist eine optimale Abgasreinigung notwendig. Für Diesel-Modelle, abhängig von deren Größe, gibt es dabei zwei Möglichkeiten, erläutert Bosch Diesel-Experte Michael Krüger: "In den unteren Fahrzeugsegmenten genügt in der Regel ein kostengünstiger sogenannter Nox-Speicherkatalysator, um den Anforderungen gerecht zu werden. Bei schweren Fahrzeugen kommt man am SCR-Katalysator mit dem Zusatzstoff AdBlue nicht vorbei." Bei dieser Flüssigkeit handelt es sich um eine geruchsneutrale Harnstofflösung. Sie reagiert mit den Abgasen und wandelt Stickstoffoxide in harmlosen Wasserdampf und Stickstoff um. Nachgefüllt wird AdBlue bei Bedarf in der Werkstatt - einfach beim nächsten Servicetermin.

Niedrige Emissionen - wirtschaftliches Autofahren

Somit wird der Diesel nochmals sauberer - und bleibt dabei höchst wirtschaftlich: Ökonomische Aspekte wie niedrige Verbrauchswerte, hohe Reichweiten und somit niedrige laufende Kosten sprechen auch in Zukunft für den Selbstzünder. Und dank des kräftigen Durchzugs und der Spurtstärke bereits bei niedrigen Drehzahlen sorgen moderne Diesel-Motoren obendrein für jede Menge Fahrspaß.