Im letzten Jahr wurden in Baden-Württemberg von 132 Patient*innen Organe gespendet. Unter den
spenderstärksten Krankenhäusern ohne Neurochirurgie in Deutschland war das Mannheimer
Theresienkrankenhaus: So wurden hier bei drei Menschen Organe entnommen, die anschließend bei
Patientinnen und Patienten wieder implantiert wurden.
Oberarzt Christoph Hechler,
Transplantations- beauftragter Arzt am Theresienkrankenhaus, ist stolz auf die erfolgreiche Vermittlung: „Auch wenn die Zahl
der Organspenden in Deutschland verhältnismäßig gering ist, so ist jede Spende wichtig, weil damit Menschenleben gerettet werden können“.
Die Organspender, deren Organe am Theresienkrankenhaus entnommen wurden, waren alle
Mehrfachspender. Das bedeutet, dass mehrere Organe entnommen wurden – darunter können
Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Darm sein. Darüber hinaus kann auch
Gewebe gespendet werden, darunter unter anderem Horn- und Lederhaut der Augen, Herzklappen
und Blutgefäße, sowie Haut und Knochen. „Wichtig ist“, so Christoph Hechler: „dass sich die
Menschen zu Lebzeiten bei klarem Bewusstsein Gedanken machen, ob sie nach ihrem Ableben
Organe spenden möchten und das mit ihren Angehörigen besprechen oder noch besser: sich einen
Spenderausweis ausstellen lassen“. Eine Organspende ist dann möglich, wenn der unumkehrbare
Ausfall der gesamten Hirnfunktionen, der sogenannte Hirntod, festgestellt wurde und eine
Zustimmung zur Organspende vorliegt. Dies kann auch durch nahe Angehörige erfolgen, die den
mutmaßlichen Willen des Spenders kennen. Es wird dann medizinisch geklärt, ob sich die Organe
zur Transplantation eignen und kein Risiko für die Empfänger darstellen. Sind alle Voraussetzungen
erfüllt, kommen Transplantationschirurgen in das Krankenhaus, in dem der Spender*in liegt und
Oberarzt der Kardiologie und
Transplantationsbeauftragter Christoph Hechler
explantieren dort die betreffenden Organe. „Es werden immer nur die Organe entnommen, die auch
zur Spende freigegeben worden und die medizinisch überhaupt geeignet sind“, erläutert Hechler das
Prozedere. Nach der Entnahme werden die Organe umgehend zum Zielkrankenhaus transportiert,
wo die Organimplantation stattfindet. Koordiniert und organisiert werden die Organspenden in enger
Abstimmung mit der Deutschen Stiftung Organspende, kurz DSO.
„Pro Jahr haben wir durchschnittlich drei bis fünf Fälle, bei denen alle Voraussetzungen für eine
Organspende erfüllt sind“, erläutert Christoph Hechler. Damit dann auch eine Entnahme stattfinden
kann, müssen weitere Rahmenbedingungen erfüllt und ein passender Empfänger gegeben sein.
„Deshalb sind wir mit drei gelungenen Organspenden im letzten Jahr sehr zufrieden“. (ckl)