Einladung: Aktuelles zur Therapie des GBS und der CIDP

Klinikum MannheimDer Gesprächskreis der Deutschen GBS Initiative e. V., Regionalverband Kurpfalz, lädt zu einem Gesprächskreis mit medizinischem Experten ein:

Am Freitag, 8. April, 16 Uhr, berichtet PD Dr. med. Christian Blahak, Oberarzt in der Neurologischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) über „Aktuelles zur Therapie des GBS und der CIDP“.
Die Veranstaltung findet im Universitätsklinikum, Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, in Haus 8, Ebene 2, Raum 90 statt.

Die Teilnahme am Gesprächskreis ist kostenlos, Spenden für die Arbeit der Selbsthilfegruppe sind erwünscht. Um Anmeldung beim Regionalverband Kurpfalz, Hans Steinmassl, Tel. 06224/92 31 51 wird gebeten.

Eben noch aktiv – kurze Zeit später in der Klinik
Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) und ähnliche Erkrankungen wie die Chronische Inflammatorische Demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) aus der Gruppe der autoimmun-entzündlichen Polyneuropathien können innerhalb von Tagen zu schweren Lähmungserscheinungen führen und das Leben - privat wie beruflich - aus der Bahn bringen. Nichts ist dann mehr wie es war: Statt Erfolg im Beruf, Spaß am Sport und Freude mit der Familie wird eine Behandlung im Krankenhaus, manchmal bis hin zu einer künstlichen Beatmung auf der Intensivstation notwendig. Für Betroffene und ihre Angehörigen ist das eine schwere Phase – es braucht Zeit und aufklärende Gespräche, bis sich ein erstes Verständnis dafür bildet, was eigentlich geschehen ist.

Kurz erläutert passiert beim GBS folgendes: Tage bis wenige Wochen nach einem manchmal kaum bemerkten Infekt des Darms oder der Atemwege wendet sich die eigentlich gegen den Infektionserreger gerichtete Antwort des körpereigenen Immunsystems auch gegen die peripheren Nerven und Nervenwurzeln des Patienten (im Unterschied zur Multiplen Sklerose, bei der das Zentralnervensystem betroffen ist). Meistens werden durch die Entzündungsreaktionen die Nervenhüllen geschädigt, teilweise aber auch die eigentlichen Nervenfasern, die Axone. Dadurch wird die elektrische Reizleitung der Nerven unterbrochen, es können keine Impulse mehr zu den Muskeln gelangen. Eine von den Füßen her aufsteigende Lähmung der Muskulatur, verbunden mit Schmerzen und Missempfindungen, ist die Folge. Durch Immunsystem-beeinflussende Behandlungen, etwa mit Immunglobulinen oder einer speziellen Blutwäsche, der Plasma-Separation, wird versucht, die weitere Ausbreitung der Entzündungen einzudämmen und zu stoppen.

Nach oftmals mehrwöchiger akuter Krankheitsphase des GBS folgen Rehabilitationsmaßnahmen, bei denen intensive Physio- und Ergotherapie im Vordergrund steht. Oft bilden sich die motorischen Einschränkungen im Verlauf von Wochen bis Monaten weitgehend oder sogar komplett zurück, bei einem Teil der Patienten bleiben aber so genannte Restsymptome zurück, darunter Lähmungen, Missempfindungen, Schmerzen, eine verminderte Belastbarkeit und schnelle Ermüdung.