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U19 DFB Auswahl: STREICHSBIER: "WIR WOLLEN DAS MAXIMALE"

csm 105573 Guido Streichsbier 001 b74210d680Die große Bühne für die "aufgehenden Sterne". In einem Monat beginnt die U 19-EURO in Baden-Württemberg. DFB.de wirft vorab einen Blick auf das Turnier. Heute mit DFB-Trainer Guido Streichsbier, der seinen vorläufigen Kader benannt hat.

DFB.de: Herr Streichsbier, in einem knappen Monat geht die U 19-EM in Deutschland los. Sie haben gerade Ihren Kader nominiert. Sind alle Mann, die Sie dabei haben wollen, auch am Start?

Guido Streichsbier: Es gibt einige Spieler, die bei der U 18 und U 19 im erweiterten Stamm dabei waren, jetzt durch Verletzungen oder Krankheiten aber nicht nominiert werden können. Solche Fälle hat man immer, egal ob bei der A-Nationalmannschat oder im U-Bereich. Aber insgesamt können wir schon aus dem Vollen schöpfen.

DFB.de: Aktuell stehen 23 Spieler in Ihrem Kader. Ist er damit fix?

Streichsbier: Fast. Eine Kaderposition haben wir uns noch offen gehalten. Bei den Spielern, die dafür in Frage kommen, stehen noch Vereinswechsel oder Genesungsverläufe nach Verletzungen aus, die wir noch abwarten. Aus diesem Grund lassen wir uns den Puffer dieses einen Platzes noch offen.

DFB.de: Das heißt, es geht mit 24 Spielern vom 28. Juni bis zum 5. Juli ins Trainingslager nach Schladming. Wie werden die Schwerpunkte dort aussehen?

Streichsbier: Da wir uns im März das letzte Mal gesehen haben, müssen wir uns erst einmal wieder zusammenfinden. Dann werden Themen aufgegriffen, die wir auch im März besprochen und behandelt haben. Mittlerweile kennen wir auch unsere Gegner und ihre Spielweisen, die auf uns zukommen. Darauf werden wir uns einstellen. Daneben arbeiten wir natürlich auch noch an der nötigen Fitness, damit die Jungs nach der Pause und ihrem individuellen Programm das Turnier auf höchstem Niveau bestreiten können. Das werden unsere drei Schwerpunkte sein.

DFB.de: Nach dem Trainingslager kommt dann eine schwierige Entscheidung auf Sie und Ihr Team zu: die Reduzierung des Kaders von 24 auf 18 Spieler.

Streichsbier: Richtig. Das UEFA-Reglement sieht vor, dass nur 18 Spieler für das Turnier nominiert werden dürfen. Der 24er Kader für das Trainingslager hat zwei Gründe: Erstens können wir so einen besseren Trainingsbetrieb garantieren. Zweitens möchten wir allen Spielern nach der langen Zeit noch einmal die Möglichkeit zu geben, sich eine Woche zu präsentieren. Nach den acht Tagen müssen wir dann leider ein paar unangenehme Entscheidungen treffen. Aber im Sinne des großen Ganzen ist es besser, einen größeren Kader zu benennen - schließlich kann auch immer noch jemand ausfallen. DFB.de: Was bedeutet es für Sie als waschechten Badener, eine EM vor der eigenen Haustür zu spielen?

Streichsbier: Dass das Turnier überhaupt in Deutschland gespielt wird, ist schon eine tolle Sache. Aber mir persönlich gibt es noch mal einen Extraschub, dass die EM in meinem Bundesland stattfindet. Ich kenne die involvierten Personen und Vereine teilweise schon über viele Jahre.

DFB.de: Das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Italien ist ausverkauft und stellt mit 54.000 Zuschauern einen Rekord bei U-Länderspielen auf. Freuen Sie und die Mannschaft sich auf diese besondere Kulisse?

Streichsbier: Natürlich, das wird ein Riesenerlebnis für uns sein. 54.000 Zuschauer bei einem U 19-Spiel, das ist schon der Wahnsinn. Wir müssen uns natürlich bewusst sein, dass es sich nicht um eine klassische Länderspielkulisse handelt. Denn durch den Schulwandertag wird die gewohnte Geräuschkulisse bestimmt etwas anders sein. Aber dass so viele Menschen vor Ort sind, um uns Fußball spielen zu sehen, gibt dem Team und mir ein sehr gutes Gefühl.

DFB.de: Sie durften die volle Stuttgarter Arena bereits beim Konzert von Udo Lindenberg Ende Mai erleben. Wie ist die Stimmung in Stuttgart?

Streichsbier: Sehr gut. Ich erinnere mich noch gut daran, dass es früher auch Leichtathletik-Weltmeisterschaften dort gab. Stuttgart hat ein sehr sport- und vor allem fußballbegeistertes Publikum. Von daher passt das alles sehr gut zusammen. Es wird ein tolles Eröffnungsspiel.

DFB.de: Auch für die anderen EM-Spiele gibt es eine große Nachfrage an Tickets. Wie erklären Sie sich diese Euphorie? Es wurden schon über 135.000 Karten verkauft.

Streichsbier: Nachdem die A-Nationalmannschaft 2014 den WM-Titel holte und kurz darauf auch noch die U 19 Europameister wurde, wurde viel über die gute Jugendarbeit und die Talentförderung in Deutschland berichtet. Fast alle Weltmeister sind durch die Einrichtungen wie Leistungszentren oder Stützpunkte gefördert worden. Das hat noch mal einen zusätzlichen Blick auf die Nachwuchsarbeit in Deutschland gelegt. Das hohe Interesse ist nun das Resultat daraus. Die Menschen erkennen, dass wir sehr gute Nachwuchsspieler haben. Bei uns können sie die Stars von morgen sehen. Nicht umsonst ist unser Turniermotto aufgehende Sterne.

DFB.de: Das Motto steht fest. Wie steht es um Ihr Turnierziel?

Streichsbier: Da es bei der U 19-EM auch um die Qualifikation zur U 20-WM 2017 geht (die ersten Fünf qualifizieren sich, um Platz fünf gibt es ein Entscheidungsspiel; Anm. d. Red.), steht für uns dieses Minimalziel an erster Stelle. Wir wollen mit den U-Teams an möglichst vielen Turnieren teilnehmen, um die Ausbildung in den Vereinen mit internationalen Turnieren abzurunden. Ansonsten wollen wir - Trainer und Spieler - selbstverständlich das Maximale erreichen.

[ps]