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Würzburger Kickers – SV Waldhof 0:0

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(Foto: PIX/Ruffler) Timo Königsmann verhinderte mehrmals mit tollen Paraden einen Würzburger Treffer

(GM) Mit einem torlosen Unentschieden trennten sich die Würzburger Kickers und der SV Waldhof Mannheim, womit die Mannschaft von Bernhard Trares weiterhin auswärts ungeschlagen ist. Zudem klettern die Blau-Schwarzen auf Platz 2, da die SpVgg Unterhaching in Chemnitz verloren hat.

Wie bereits angekündigt übernahm Marcel Hofrath die linke Abwehrseite, dafür rückte Marcel Seegert nach vorn, da Max Christiansen gelb-gesperrt fehlte. Zudem musste Bernhard Trares Arianit Ferati ersetzen, für ihn stand Mohamed Gouaida in der Startelf.

Kann man von einem guten und rassigen Fußballspiel sprechen, wenn das Endergebnis 0:0 lautet? Ja, man kann. Die Begegnung zwischen den Würzburger Kickers und dem SV Waldhof hatte alles, was ein gutes Fußballspiel ausmacht: Zweikämpfe, gut vorgetragene Angriffe, Torraumszenen und Torchancen – nur die Tore fehlten.

Wie Bernhard Trares vorausgesagt hatte, traten beide Teams mit viel Selbstbewusstsein auf und spielten munter nach vorne. Die Flanken von Marx (2.) und Hofrath (6.) landen zwar noch hinter dem Würzburger Tor, aber in der 8. Minute wird es schon gefährlicher, als Gouaida auf Deville flankt, aber Ronstadt den Ball gerade noch wegköpfen kann. Im direkten Gegenzug läuft Sanè in eine gefährliche Position, aber der Ball aus dem Mittelfeld kommt nicht bei ihm an. In der 12. Minute lässt Sulejmani mit einem Kabinettstückchen gleich drei Gegenspieler stehen, schickt auf der linken Seite Gouaida, aber dessen Flanke kommt zu ungenau vor das Würzburger Tor. Keine Frage, in der ersten Viertelstunde der Partie spielt der Waldhof druckvoller als die Gastgeber. Aber auch Würzburg kommt zu Möglichkeiten. Nach Flanke von Hemmerich setzt Sanè zum Flugkopfball an, verfehlt aber das SVW-Tor knapp (15).

Nur 3 Minuten später eine ähnliche Situation auf der anderen Seite. Sulejmani reißt mit einem Außenrist-Pass die Würzburger Deckung auf, Gouaida leitet weiter auf Korte, der flankt auf den durchgelaufenen Sulejmani, der aber ebenfalls knapp neben den Pfosten köpft. Weitere zwei Minuten später wird es turbulent vor dem Waldhöfer Tor. Zuerst steht Kaufmann im Strafraum der Gäste Sträflich frei, braucht aber zu lange um dem Ball unter Kontrolle zu bringen. Nur Sekunden später kommt Kaufmann erneut zum Schuss, findet aber in SVW-Torhüter, Timo Königsmann, seinen Meister. Es geht jetzt hin und her, aber auch die nächste große Chance hat Würzburg. In der 28. Minute verliert Korte am eigenen Strafraum den Ball an Rhein, der läuft noch ein paar Schritte, zieht dann knallhart ab, aber Timo Königsmann fliegt, greift über und lenkt den Ball gerade noch mit der linken Hand über den Querbalken.

Nach der kurzen Würzburger Druckphase kommt der Waldhof in der 33. Minute zum zweiten Eckball. Conrads Kopfball landet bei Gouaida, doch der trifft den Ball nicht richtig – Chance vorbei. Dann, in der 37. Minute, landet ein schnell ausgeführter Freistoß bei Sontheimer, der aber im Waldhöfer Strafraum nicht selbst abschließt, sondern in die Mitte passt, wo aber kein Mitspieler zu finden ist. Im direkten Gegenstoß hat der SV Waldhof dann die größte Chance im ersten Spielabschnitt. Sulejmani feuert einen fulminanten Schuss von der Strafraumgrenze ab, Würzburgs Torhüter Müller kann nur abklatschen, Gouaida steht mutterseelallein vor dem Tor, nimmt den Ball volley und drischt ihn deutlich über das Tor. Unfassbar. Auch wenn der Ball nicht ganz einfach zu nehmen war, es war die Riesenchance zum 0:1. Die letzten Minuten vor der Pause gehören dem SV Waldhof. 42. Minute: Deville flankt vor das Tor, findet aber keinen Abnehmer. Eine Minute später legt Sulejmani für Seegert auf, der aber seinen Schuss etwas zu hoch ansetzt. Zur Pause bleibt es beim 0:0 – beide Team liefern sich aber das erwartet lebhaften Spiel.

In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit setzt der Waldhof den Druck fort. Kortes Flanke kann Müller noch problemlos abfangen (48.), aber zwei Minuten später muss er per Fußabwehr gegen Hofrath schon energischer klären. Mit einem Kopfball von Sanè, knapp neben das Tor, zeigen die Würzburger, dass auch sie auf Sieg spielen. In der 61. Minute springen die Walfhof-Fans bereits auf; Hofrath flankt auf den langen Pfosten, wo Deville einschussbereit steht, aber vom Abwehrversuch Schuppans irritiert wird und den Ball knapp verpasst. Im Gegenzug die große Möglichkeit für Kaufmann, der frei vor Königsmann auftaucht. Der Waldhöfer Torhüter bleibt aber lange stehen und pariert den Schuss dann mit einem tollen Reflex (62.).

Wenig später tankt sich Vrenezi durch, schlenzt den Ball dann aber über Königsmanns Tor (74.). Dann wechselt Bernhard zum ersten Mal, für Sulejmani kommt Bouziane ins Spiel. Es geht weiter hin und her – unfassbar, dass bei so vielen Chancen immer noch kein Tor gefallen ist. In der 77. Minute erreicht Deville mit seiner Flanke den eingewechselten Bouziane, der aber zu wenig Druck auf den Ball geben kann; Müller kann problemlos klären. Kurz darauf versucht es Gouaida aus der zweiten Reihe, der Ball geht aber deutlich über das Tor. och seinen Kopfball kann Müller problemlos abfangen. Dann geht Korte vom Feld, für ihn kommt Koffi (82.). Der Waldhof drängt jetzt auf den entscheidenden Treffer kommt aber nicht mehr entscheidend vor das Würzburger Tor.

Mit Ablauf der regulären 90 Minuten verhindert Königsmann mit einer Wahnsinnsparade das 1:0 für Würzburg. Marcel Seegert, der eine ganz starke Partie gespielt hatte, hält den linken Fuß in eine harte und flache Hereingabe und fälscht den Schuss aufs eigene Tor ab. Es wäre ein Eigentor geworden, das in jedem Sport-Jahresrückblick gezeigt worden wäre, aber Königsmann reagiert bravourös und kratzt den Ball aus dem Winkel. Nasch drei Minuten Nachspielzeit pfeift Schiedsrichter Patrick Schwengers die Partie ab. Der SV Waldhof schiebt sich auf Platz 2 hoch und bleibt als einziges Team im bezahlten deutschen Fußball in dieser Saison auswärts ungeschlagen. Das nötigt Respekt ab.

Würzburger Kickers – SV Waldhof Mannheim 0:0
Würzburg: Müller - Hemmerich, David, Schuppan, Ronstadt (86. Herrmann), Kaufmann, Sontheimer (86. Gnaase), Rhein, Vrenezi, Baumann (79. Pfeiffer), Sané
Waldhof: Königsmann - Marx, Schultz, Conrad, Hofrath, Schuster, Seegert, Deville, G. Korte (82. Koffi), Gouaida, Sulejmani (74. Bouziane)
Tore: keine; Schiedsrichter: Patrick Schwengers, Travemünde; Zuschauer: 7.012