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SV Sandhausen stellt Michael Schiele vor

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(Foto: Spowo) Zwischen Präsident und Sportchef - Michael Schiele, der neue SVS-Trainer

(GM) Erfolgt der Abgang oder die Entlassung eines Trainers – zumindest nach außen – meist leise und lediglich per Presseinformation verkündet, so sind bei der Präsentation des Nachfolgers immer viele Medienvertreter anwesend. So auch am Freitagvormittag, als im Loft des VIP-Turms des SV Sandhausen Michael Schiele vorgestellt wurde, der seit Donnerstag das Traineramt bei den Hardtwäldern übernommen hat, nachdem zwei Tage zuvor Uwe Koschinat entlassen worden war.

„Wir hatten uns bereits am Montag zu diesem Schritt entschieden“, erklärte SVS-Präsident Jürgen Machmeier zu Beginn der Vorstellung, bei der er zunächst das nicht ganz standfeste Sitzmöbel monierte, auf dem er sitzen musste. „Zum Glück hat man Dir den Stuhl nicht angeboten“, sagte er, mit ironischem Unterton an den neuen Coach gewandt, „der wackelt ja jetzt schon.“

Dann wurde der Präsident ernster. „Obwohl unsere Entscheidung bereits am Montag schon feststand, warteten wir bis zum Dienstag ab, weil am Montag trainingsfrei war und wir Uwe Koschinat das nicht per SMS, sondern persönlich mitteilen wollten. Wir sind Uwe herzlich dankbar für seine Arbeit, hier am Hardtwald; wir haben mit ihm die Höhen genossen und die Tiefs zusammen durchgestanden, aber am Ende waren es doch ein paar Tiefs zu viel. Daher haben wir uns letztlich zu dieser Entscheidung durchgerungen. Der Trainer ist eben einmal in der Position die Verantwortung zu tragen, man kann ja schlecht 30 Spieler entlassen, wenn es nicht läuft, daher bleibt nur der Versuch über einen neuen Trainer neue Impulse setzen zu lassen.“

Es ist Jürgen Machmeier anzumerken, dass die Entscheidung, Uwe Koschinat zu entlassen, den Verantwortlichen beim SV Sandhausen nicht leichtgefallen ist. „Aber wir sahen keine Chance mehr – also gar keine Chance mehr – den Turnaround zu schaffen.“ Es galt dann, gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter, Mikayil Kabaca, ein Anforderungsprofil zu erstellen, um schnellstmöglich einen neuen – passenden – Trainer zu finden. „Sehr schnell stand dann – zusammen mit einem weiteren Kandidaten – der Name Michael Schiele auf der Liste“, berichtet Jürgen Machmeier weiter. „Er hat schon einmal hier gespielt, er ist ein Kumpeltyp, der aber auch Durchsetzungsvermögen mitbringt. Er ist ein Trainer, der ähnlich wie bereits Alois Schwartz oder Kenan Kocak seine eigene Entwicklung noch nicht abgeschlossen hat und sich mit dem SV Sandhausen gemeinsam weiterentwickelt.“

Die Gespräche zwischen Michael Schiele und dem SV Sandhausen verliefen danach sehr positiv, sodass man sich bereits am Mittwoch einig war. In dieser Situation bewies Mikayil Kabaca einmal wer, „welch wichtiger Faktor er inzwischen für den SV Sandhausen ist“, lobt Jürgen Machmeier ausdrücklich den Sportlichen Leiter. „Mikayil ist beim SVS nicht mehr wegzudenken.“

Zum Schluss wünscht der Präsident dem neuen Trainer viel Glück und Erfolg für seine zukünftige Arbeit, hofft auf „eine supergeile Zeit“ und sichert dem neuen Coach volle Rückendeckung und „tausendprozentiges Vertrauen“ zu, „den Karren, der jetzt ein wenig im Dreck steckt, wieder herauszubringen“. Der Vertrag des 42-jährigen, gebürtigen Heidenheimers, der zuletzt die Würzburger Kickers trainiert hatte und mit ihnen den Aufstieg in die 2. Bndesliga schaffte, läuft bis zum 30. Juni 2022.

„Es ist schön, zu hören, dass man beim SV Sandhausen nicht nur schnell irgendeinen Trainer holen wollte, sondern klare Vorstellungen hatte - und meinen bisherigen Weg als Trainer verfolgt hat“, freut sich Michael Schiele sichtlich darüber, den Vorstellungen des SVS entsprochen zu haben.

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(Foto: Spowo) Michael Schiele bei der Vorstellung am Freitagvormittag

Erste Eindrücke konnte der neue Trainer bei der Trainingseinheit am Donnerstag bereits sammeln und konnte feststellen, dass es „laut zugeht“ unter den Spielern. “Im positiven Sinne, sie reden viel miteinander, sie feuern sich an …“

Nach dem Abschlusstraining am Freitag wird der neue Coach entscheiden, wer in der Startelf für das Spiel gegen den FC Erzgebirge Aue stehen wird. Tim Kister und Sören Dieckmann werden für die Partie ausfallen, ebenso Alexander Esswein, dessen Wadenprobleme noch nicht völlig ausgeheilt sind.

SV Sandhausen gegen FC Erzgebirge Aue - live im Hardtwald Hörfunk
Die Partie des SVS gegen den FC Erzgebirge Aue wird im Fanradio des SVS, dem Hardtwald Hörfunk Die Reportage beginnt zehn Minuten vor Anpfiff. Weitere Infos dazu auf der SVS-Homepage, unter: svs1916.de/aktuelles/hardtwald-hoerfunk.html

SV Sandhausen – FC Erzgebirge Aue
Samstag, 28. November, 13:00 Uhr
BWT-Stadion am Hardtwald