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SV Waldhof – TSV 1860 München 0:2

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Die Rote Karte für Marx macht den "gebrauchten Tag" für die Buwe komplett

Waldhof mit unnötiger Niederlage gegen 1860 München – Marx sieht in der Nachspielzeit die Rote Karte
(GM) Mit 0:2 unterlag der SV Waldhof dem Aufstiegsaspiranten, 1860 München und kassierte dabei den ersten Treffer nach 20 (!) Sekunden und den zweiten in der Nachspielzeit. Direkt vor der endgültigen Entscheidung holte sich Jan-Hendrik Marx, nachdem er Tallig rüde von den Beinen geholt hatte, noch die Rote Karte ab und machte den schwarzen Nachmittag für die Blau-Schwarzen komplett.
Waldhof Trainer Patrick Glöckner musste erneut improvisieren, da Marco Schuster gelb-gesperrt war und Anton Donkor kurzfristig ausfiel. Überraschend saßen aber die zuletzt angeschlagenen Max Christiansen und Arianit Ferati auf der Bank.

Es ging denkbar schlecht los, für den SV Waldhof: Direkt nach Anpfiff schlägt Steinhart den Ball weit nach vorn, auf Mölders, der legt ab auf Neudecker und dessen Flachschuss zischt zum 0:1 ins Netz. Der Waldhof gerät in Rückstand nach gerade einmal 20 Sekunden Spielzeit.

Es dauerte ein paar Minuten, bis sich die Platzherren von dieser kalten Dusche erholt hatten und eigene Angriffe starteten. Costly startet ein Solo, macht aber einen Haken zu viel, seine Hereingabe von der Grundlinie findet keinen Abnehmer. Wer geglaubt hatte, die Münchener würden nach der frühen Führung das Spiel dominieren, sah sich getäuscht. Bereits früh schalteten die Gäste in eine Art Verwaltungsmodus. In der 16. Minute kommt Jastrzembski über links, setzt sich klasse durch, sein Schuss geht aber ganz knapp am langen Pfosten vorbei (16.).

Wenn 1860 nach vorne kommt, wird es da schon gefährlicher – in der 18. Minute kommt Neudecker über links, geht an Verlaat vorbei, passt in die Mitte, wo Mölders es mit der Hacke versucht, aber Just hat aufgepasst und blockt zur Ecke ab. Insgesamt ist es jedoch ein Spiel mit wenigen guten Chancen für beide Teams. 1860 versucht es öfters mit langen Bällen auf Mölders, wie in der 21. Minute, aber Verlaat kann den Torschützenkönig der 3. Liga noch entscheidend stören.

Wenig später startet der Waldhof einen schnellen Angriff über die rechte Seite: Martinovic schickt Marx, der seinen Gegenspieler abhängt, dann aber mangels Anspielstation selbst abschließen muss und aus spitzem Winkel an 1860-Torhüter Hiller scheitert (24.). Kurz darauf steigt Willsch rüde gegen Marx ein und holt sich die Gelbe Karte ab. Der Waldhof bemüht sich zwar, noch vor der Pause den Ausgleich zu schaffen, ist dabei zu wenig zwingend. Bis zum Halbzeitpfiff ändert sich am Ergebnis nichts mehr

Zum zweiten Spielabschnitt kommt Christiansen in die Partie, Just bleibt draußen. Und der Waldhof arbeitet weiter am Ausgleichstreffer. In der 47. Minute zieht Jastrzembski los, er läuft und läuft, ohne den Kopf hochzunehmen, spielt dann viel zu spät auf Gouaida ab und die Münchener können klären. Das Spiel wird mit zunehmender Spieldauer immer schwächer und die beiden Torhüter können sich nicht gerade über zu viel Arbeit beklagen. Auf beiden Seiten fehlende zündende Ideen.

In der 70. Minute kommt Ferati für Garcia aufs Feld um für mehr Kreativität zu sorgen. Nur eine Minute später gibt es 20 Meter vor dem Tor der Münchener Freistoß, nach einem Foul an Christiansen. Seegert tritt an, zirkelt den Ball aber ganz knapp am Pfosten vorbei – schade. Dann kommt bei den 60igern Greilinger für Neudecker (73.) und fünf Minuten später auf Waldhöfer Seite, Boyamba für Jastrzembski. Aber besser wird das Spiel der Blau-Schwarzen nicht. Es geht nicht viel zusammen; Möglichkeiten, wenn überhaupt, ergeben sich meist nur aus Einzelaktionen.

Glück hat der Waldhof dann in der 78.Minute, als zunächst Tallig frei zum Schuss kommt, aber am glänzend reagierenden Königsmann scheitert, den Abpraller nimmt Greilinger direkt, Seegert rettet auf der Linie, schließlich probiert es Biankadi, schießt aber über das Tor. Es bleibt beim 0:1 und der Waldhof hat sich noch nicht aufgegeben. In der 80. Minute spielt Ferati auf den einlaufenden Martinovic, aber die Abwehr der Münchner kann klären. Nur eine Minute später legt Costly eine weite Flanke per Kopf auf Martinovic ab, doch dessen Schuss wird noch abgeblockt.

1860 wechselt in der 83. Minute aus, für Wein kommt Erdmann. Beim Waldhof macht sich langsam Frust breit, Gohlke steigt hart gegen Tallig ein und sieht Gelb. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit erarbeitet sich Mölders noch eine Chance, behauptet den Ball gegen Verlaat und Seegert, scheitert dann aber an Königsmann. In der 90. Minute wird es noch einmal turbulent: Zuerst behindern sich Costly und Boyamba im Münchner Strafraum gegenseitig – sinnbildlich, für den Waldhof an diesem Nachmittag – und beim Gegenzug grätscht der sonst so besonnene Marx auf mehr als rustikale Art Tallig um und sieht glatt Rot.

In der anschließenden Rudelbildung rempelt Salger Marx an und bekommt die Gelbe Karte. In der buchstäblich letzten Sekunde der sechsminütigen Nachspielzeit erzielt 1860 München sogar noch das 0:2, durch Dressel, nach Vorarbeit von Mölders. Direkt danach pfeift der Unparteiische ab. Auch wenn die Leistung der Blau-Schwarzen wahrlich nicht berauschend war, zu verlieren brauchte das Team von Patrick Glöckner diese Partie nicht. Mit einer halbwegs normalen Leistung wären diese 1860er zu packen gewesen

SV Waldhof Mannheim – TSV 1860 München 0:2 (0:1)
Waldhof: Königsmann - Marx, Verlaat, Gohlke, Just (46. Christiansen), Seegert, Gouaida, Marx, Costly, Jastrzembski (77. Boyamba), Garcia (70. Ferati), Martinovic
1860: Hiller - Willsch, Belkahia, Salger, Steinhart, Wein (83. Erdmann), Neudecker (72. Greilinger), Dressel, Tallig, Mölders, Biankadi (90. Lang)
Tore: 0:1 Neudecker (1.), 0:2 Dressel (90.+6); Schiedsrichter: Lars Erbst, Gerlingen; besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Marx (SVW, 90.)