Maruba 3SKRN 5DEMA

Waldhöfer U23-Spieler legt erfolgreich die Trainerprüfung ab

Mateo Urkunde2
(Foto: pr.) Mateo Atacan mit der frisch erworbenen Trainer-Lizenz

Mateo Atacan nutzte Verletzungspause um B-Lizenz zu erlangen
(GM) Was macht ein junger Fußballspieler, der aufgrund einer schweren Verletzung weder trainieren noch spielen kann – aber trotzdem seine Zeit „irgendwie mit Fußball“ verbringen möchte? Nun, manche würden sich wohl ein paar alte Videos von den letzten Welt- oder Europameisterschaften ansehen, viele würden sich aber auch an die PlayStation setzen, um FIFA 23, 22, 21 und so weiter, zu spielen.

Nicht so Mateo Atacan. Der 20-Jährige, der mit sieben Jahren beim ASV Feudenheim begann Fußball zu spielen und nach einer Zwischenstation beim VfL Neckarau, als 11-Jähriger zum SV Waldhof kam, dort von der U12 ab alle weiteren Jugendmannschaften durchlaufen hat und zuletzt im Kader der U23 stand, erlitt in der vergangenen Saison einen zweifachen Bänderriss und eine Knöchelabsplitterung. Die schwere Verletzung setzte zwar seine Mobilität außer Gefecht, aber keineswegs seinen Tatendrang, sich fußballerisch weiter zu entwickeln. Und wenn das nicht auf dem Fußballplatz möglich war, dann eben auf der Schulbank.

Mateo, der im 4. Semester Volkswirtschaftslehre studiert, meldete sich kurzentschlossen beim Badischen Fußballverband an, um sich in der Sportschule Schöneck, bei Karlsruhe, zum Trainer ausbilden zu lassen. „Es passte auch deshalb gut, weil es noch die letzte Gelegenheit war, die B-Lizenz zu erwerben, ohne zuvor im Besitz der C-Lizenz zu sein“, erklärt Mateo Atacan dazu. „Das war nur noch in diesem Jahr möglich.“

Mit rund 20 weiteren Teilnehmern, wobei er einer der jüngsten war, hieß es nun, in einem dreiwöchigen Lehrgang alles zu erlernen, was ein Trainer braucht, um eine Mannschaft zu betreuen und weiter zu entwickeln. Danach wurden die angehenden Coaches drei Tage lang auf das erworbene Wissen geprüft, ehe es die ersehnten Urkunden gab, welche die Inhaber als B-Lizenz-Trainer (UEFA B Level) ausweisen – die fortan sowohl Jugendmannschaften als auch Teams aus dem Seniorenbereich bis einschließlich Oberliga trainieren dürfen.

Dass er „die Sache durchzieht“ und nicht vorher aufgibt, war für Mateo Atacan eine Selbstverständlichkeit. „Mein Vater hat immer zu mir gesagt: `Wenn man etwas macht, macht man es richtig oder gar nicht!` Und daran halte auch ich mich.“ Natürlich kommt es ihm entgegen, dass er – ja selbst guter Fußballer – seinen künftigen Schützlingen alles am Ball selbst vormachen kann.

Mateo Tuncay
(Foto: SpoWo) Mateo und Tuncay Atacan - zwei überzeugte Waldhöfer

Mateos Vater, Tuncay Atacan, ist der Inhaber von „MaRuBa – Das Gasthaus“ in Mannheim und selbst Mitglied beim Waldhof sowie langjähriger Sponsor der Blau-Schwarzen.

Das Erwerben der Trainerlizenz war jedoch nicht nur eine Beschäftigung zur Überbrückung seiner unfreiwilligen Fußballpause, tatsächlich möchte Mateo Atacan sein erworbenes theoretisches Wissen auch in der Praxis umsetzen. Natürlich am liebsten schon ab der kommenden Saison und idealerweise bei einer Jugendmannschaft „so ab U12“. Bei Christian Neidhart, dem Cheftrainer des Drittligateams durfte der frischgebackene Trainer vor Kurzem sogar hospitieren. Vor dem Testspiel gegen den SGV Freiberg konnte er bei der Trainerbesprechung vor der Begegnung anwesend sein. Zudem sollte sich während des Spiels Notizen machen und eine Bewertung der einzelnen Spieler abgeben – eine besondere Erfahrung für den Jungtrainer.

Das Trainer-Gen hat Mateo Atacan wohl in sich. Den nächsten Schritt, der Erwerb der A-Lizenz hat er nämlich bereits ins Auge gefasst. Man darf gespannt darauf sein, wohin sein Weg führen wird.

Mateo Urkunde
(Foto: pr.) Die begehrte Urkunde