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SV Waldhof – Hallescher FC 2:1

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(Foto: PIX/M.Ruffler) Martinovic,, links, schiebt überlegt zum 1:0 ein

Hochverdienter Waldhof-Sieg über Halle, aber wieder unnötiges Zittern bis zum Abpfiff
(GM) Mit 2:1 gewann der SV Waldhof gegen den Halleschen FC und landete dabei den dritten Heimsieg in Folge. Vor 7.563 zeigten die Blau-Schwarzen eine begeisternde erste Halbzeit und gingen, nach Treffern von Martinovic und Boyamba, und dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Shcherbakovski, mit einer verdienten Führung in die Pause. Gemessen am Spielverlauf und den herausgespielten Chancen der Gastgeber, war der knappe Rückstand für Halle allerdings schmeichelhaft.

Beim SV Waldhof stand Marcel Costly wieder in der Startelf, Niklas Sommer nahm dafür auf der der Bank Platz. Den ersten Akzent im Spiel setzt Halle: Sternberg holt in der 3. Minute einen Eckball heraus, der aber nichts einbringt. Der direkte Gegenzug hat es aber in sich. Marc Schnatterer flankt weit in den Strafraum der Hallenser, findet Martinovic, der aus spitzem Winkel schießt, aber HFC-Torhüter Müller reagiert klasse und wehrt zur Ecke ab (4.). Die wird hereingebracht von Schnatterer, genau auf den einlaufenden Costly, dessen Kopfball von Derstroff gerade noch auf der Linie geklärt werden kann – Riesenglück für Halle. (5.).

Waldhof bleibt am Drücker und erarbeitet sich Möglichkeiten, kann aber Halles Torhüter Müller noch nicht überwinden. Nach einem Waldhöfer Eckball, in der 14. Minute, hat Halle die Möglichkeit zum Konter, der wird jedoch kurz vor dem Waldhöfer Strafraum von Boyamba (!) unterbunden, der sofort einen weiten Pass nach vorne schlägt, den Martinovic zwar zunächst nicht kontrollieren kann, doch durch einen Patzer in der Gästeabwehr kommt der Waldhöfer doch noch an den Ball, umkurvt Torhüter Müller und schiebt mit links zum 1:0 ein (15.). Endlich die längst verdienten Führung für den SV Waldhof.

Jetzt hat die Mannschaft von Patrick Glöckner die Partie im Griff, kombiniert sich mehrfach sehenswert durchs Mittelfeld und lässt Halle kaum noch aus der eigenen Hälfte - bis zur 22. Minute. Marco Höger, der sich verletzt hatte, wurde gerade an der Außenlinie behandelt; Halles Shcherbakovski bekommt im Mittelfeld den Ball, läuft ein paar Schritte, ohne angegriffen zu werden und zieht aus 30 Metern einfach einmal ab. Wie aus dem Nichts schlägt der Ball zum 1:1 im Waldhöfer Kasten ein – unhaltbar für Timo Königsmann, der sich vergebens streckt.

Der Waldhof braucht ein paar Minuten, um den überraschenden Ausgleich zu verdauen, aber angetrieben von Schnatterer schalten die Blau-Schwarzen schnell wieder auf Offensive und beschäftigen Halles Torhüter Müller ein ums andere Mal. Zunächst ohne Erfolg, aber in der 34. Minute heißt es doch 2:1 für den Waldhof. Schnatterer hatte sich auf der rechten Seite, in Höhe des eigenen Strafraums, den Ball erkämpft und sofort Lebeau auf die Reise geschickt. Der Franzose zieht unwiderstehlich davon, zieht zwei Gegner auf sich und legt im Strafraum quer auf Boyamba, der sich den Ball zurechtlegt und anschließend in den Winkel drischt. Der Waldhof geht erneut in Führung.

Kurz darauf agieren die Gastgeber vor dem eigenen Strafraum aber wieder zu sorglos; Titsch Rivero zieht nach Vorarbeit von Badjie wuchtig ab, aber dieses Mal ist Königsmann rechtzeitig da und kann parieren (40.). Die spielbestimmende Mannschaft bleibt aber das Team von Patrick Glöckner, die in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit Pech hat, nicht mit einer höheren Führung in die Pause zu gehen. Hamza Saghiri legt sich an der Strafraumgrenze den Ball zurecht und zirkelt ihn hoch aufs Tor, trifft aber nur den Querbalken. Glück für Torhüter Müller, der hier ohne Chance gewesen wäre. Es bleibt beim 2:1 beim Pausenpfiff.

Der Waldhof beginnt den zweiten Spielabschnitt unverändert, während bei Halle Kastenhofer für Landgraf neu ins Spiel kommt. Und Halle sorgt sofort für ein Ausrufezeichen: in der 47. Minute kommt Badjie nach einem Eckball frei zum Schuss, findet seinen Meister aber in Königsmann, der mit einer klasse Parade den Ball noch an die Latte lenkt, von wo er ins Feld zurückprallt.

In der Folge flacht die Begegnung deutlich ab. Nur hin und wieder kommt es zu Strafraumszenen, fast ausschließlich für den SV Waldhof. Wie in der 70. Minute, als sich Boyamba schön durchdribbelt, aber dann den Ball über die Torauslinie laufen lässt, statt in die Mitte zu passen, wo Martinovic abschlussbereit wartete. Eine Minute später wechselt SVW-Trainer Patrick Glöckner gleich doppelt; für Höger kommt Fridolin Wagner und Costly macht für Sommer Platz (71.). Wenig später erfolgt ein weiterer Wechsel beim Waldhof: Neuzugang Ekincier ersetzt Lebeau, der in dieser Begegnung nicht wie gewohnt zur Geltung kam (74.).

Mittlerweile kommt kaum noch Spielfluss zustande, der Waldhof verlegt sich mehr und mehr auf Ergebnisverwaltung, während Halle sich zwar um den Ausgleich bemüht, aber dabei zu wenig Durchschlagskraft entwickelt. Trotzdem bleibt es wegen der knappen Führung spannend und je mehr das Spiel sich dem Ende zuneigte, desto mehr begann der Waldhöfer Anhang zu bangen, wenn die Hallenser Angreifer in die Nähe von Königsmanns Tor kamen.

In der 86. Minute kommt auch noch Onur Ünlücifci zu einem Kurzeinsatz, für ihn geht Martinovic vom Platz. Durch die vielen Unterbrechungen werden sechs Minuten nachgespielt, in denen sich Königsmann wegen Zeitspiels noch die Gelbe Karte einhandelt. Die meisten Fans der Blau-Schwarzen erwarten stehend den Abpfiff, der dann, nach knapp 98 Minuten, endlich ertönt. Waldhof bringt den verdienten Sieg über die Zeit, hatte es aber wieder einmal spannender als nötig gemacht.

SV Waldhof Mannheim – Hallescher FC 2:1 (2:1)
Waldhof: Königsmann - Costly (71. Sommer), Verlaat, Seegert, Rossipal, Höger (71. Wagner), Saghiri, Boyamba, Lebeau (74. Ekincier), Schnatterer, Martinovic (86. Ünlücifci)
Halle: Müller - Kreuzer, Nietfeld, Landgraf (46. Kastenhofer), Sternberg (77. Griebsch), Herzog, Titsch Rivero (77. Löder), Derstroff (71. Guttau), Badjie (58. Bierschenk, Eberwein, Shcherbakovski
Tore: 1:0 Martinovic (15.), 1:1 Shcherbakovski (22.), 2:1 Boyamba (34.); Schiedsrichter: Sven Waschitzki, Essen; Zuschauer: 7.563